- Rennrodel-Europameisterschaften 2008
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Die 41. Rennrodel-Europameisterschaften wurden 2008 in Cesana organisiert. Die von der Fédération Internationale de Luge de Course veranstalteten kontinentalen Titelkämpfe wurden am 12. und 13. Januar 2008 ausgetragen. Es gab Wettbewerbe in den Einsitzern für Männer und Frauen, in Doppelsitzern für Männer sowie mit der Staffel. Abgesehen vom letzten Wettbewerb wurden alle Wettbewerbe in zwei Läufen entschieden.
Erfolgreichste Mannschaft wurde das italienische Team, das zwei Goldmedaillen, im Einsitzer und Doppelsitzer der Männer, gewinnen konnte. Deutschland erreichte mit nur einem Mal Gold die schlechteste Bilanz seit der Rennrodel-Europameisterschaft 1994, wo die Mannschaft ohne Goldmedaille blieb. Vor allem der vierte Platz im Teamwettbewerb wurde als Blamage angesehen. Dort gewann sehr überraschend das lettische Team Gold. Österreich gewann zweimal Silber im Doppel und mit dem Team und konnte Bronze im Frauenrennen gewinnen und dabei in die Phalanx der deutschen Starterinnen einbrechen, die bis dahin in allen Rennen der Weltcup-Saison die ersten drei Plätze belegt hatten.
Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt 1. Italien 2 0 2 4 2. Deutschland 1 1 2 4 3. Lettland 1 0 0 1 4. Österreich 0 2 1 3 5. Russland 0 1 0 1 Inhaltsverzeichnis
Frauen
Platz Sportler Land Laufzeiten Zeit 1 Natalie Geisenberger Deutschland 47.529
47.7721:35.364 2 Silke Kraushaar-Pielach Deutschland 47.577
47.9471:35.524
+0.1603 Veronika Halder Österreich 47.653
47.8781:35.531
+0.1674 Tatjana Hüfner Deutschland 47.662
47.8781:35.540
+0.1765 Nina Reithmayer Österreich 47.713
47.9711:35.684
+0.3206 Anke Wischnewski Deutschland 47.813
47.9621:35.776
+0.4127 Maija Tīruma Lettland 47.974
48.1241:36.099
+0.7358 Anna Orlova Lettland 47.923
48.2201:36.134
+1.7799 Lilia Ludan Ukraine 48.203
48.1801:36.383
+1.01910 Alexandra Rodionowa Russland 48.068
48.3331:36.401
+1.03711 Martina Kocher Schweiz 48.100
48.3221:36.422
+1.05812 Sandra Gasparini Italien 48.286
48.2821:36.568
+1.20413 Sarah Podorieszach Italien 48.405
48.4791:36.884
+1.52014 Natalja Jakuschenko Ukraine 47.633
49.2961:36.929
+1.56515 Xenia Tschiplakowa Russland 48.446
48.5341:36.980
+1.61616 Jana Sisajova Slowakei 48.703
48.7021:37.405
+2.04117 Raluca Strămăturaru Rumänien 48.970
48.8011:37.771
+2.40718 Veronika Sabolová Slowakei 49.443
48.7571:38.200
+2.83619 Natalja Chorjowa Russland 49.165
49.0801:38.245
+2.88120 Tatiana Newsorowa Russland 49.698
49.5241:39.222
+3.85821 Mihaela Chiraş Rumänien 49.913 22 Petra Kaprasová Tschechien 50.128 Datum: 12. Januar 2008
Am Start waren insgesamt 22 Sportlerinnen. Zum zweiten Durchgang schieden die beiden letztplatzierten Starterinnen aus. Aufgrund des schweren Schneefalls begann das Rennen mit einer Stunde Verspätung. Die äußeren Bedingungen waren wegen des Schneefalls vor allem für spätere Starterinnen schwierig.Favoritinnen waren Tatjana Hüfner, die die letzten vier Rennen des Rennrodel-Weltcups 2007/2008 vor der EM gewonnen hatte. Zudem wurden allen anderen deutschen Starterinnen, allen voran Titelverteidigerin Silke Kraushaar-Pielach, Titelchancen eingeräumt. Alle anderen Starterinnen hatten höchstens Außenseiterchancen, waren die deutschen Athletinnen doch schon seit mehr als zehn Jahren in allen wichtigen Rennen ungeschlagen.
Nach dem ersten Lauf lag Kraushaar-Pielach vorn. Hinter ihr folgte die junge deutsche Starterin Natalie Geisenberger bei ihren ersten kontinentalen Titelkämpfen und die Ukrainerin Natalja Jakuschenko. Hüfner belegte nur den fünften, Anke Wischnewski sogar nur den siebten Rang. Gute Medaillenchancen hatte auch noch die Österreicherin Veronika Halder auf Platz vier.
Beste Fahrerin des zweiten Laufes war Natalie Geisenberger. Da Kraushaar-Pielach bei ihrem letzten Lauf im Rahmen einer Europameisterschaft nur die vierte Laufzeit erreichte, gewann Geisenberger etwas überraschend ihr erstes bedeutendes Rennen. Durch den zweitbesten Lauf konnte sich Halder noch an Jakuschenko vorbei schieben, deren Lauf völlig misslang, sie wurde nur 19. Wischnewski und Hüfner konnten sich jeweils um noch einen Platz verbessern. Am Ende fehlten Hüfner ganze neun Tausendstelsekunden zur Bronzemedaille.
Die vier deutschen Sportlerinnen konnten sich am Ende alle unter den besten Sechs platzieren. Auch sehr gut verliefen die Titelkämpfe für das österreichische Team, das nicht nur durch Halder eine Medaille gewann, sondern mit Nina Reithmayer einen weiteren Platz unter den besten Sechs belegte. Hinter den Deutschen und den Österreicherinnen folgten die beiden Starterinnen aus Lettland.
Doppelsitzer Männer
Platz Sportler Land Laufzeiten Zeit 1 Christian Oberstolz Italien 46.889
46.8901:33.779 2 Andreas Linger Österreich 46.995
46.9431:33.938
+0.1593 Gerhard Plankensteiner Italien 47.067
46.8951:33.962
+0.183Patric Leitner Deutschland 46.908
47.0541:33.962
+0.1835 André Florschütz Deutschland 47.174
47.0131:34.187
+0.4086 Peter Penz Österreich 47.160
47.2101:34.370
+0.5917 Andris Šics Lettland 47.274
47.1431:34.417
+0.6388 Michail Kusmitsch Russland 47.371
47.3041:34.675
+0.8969 Marcel Lorenz Deutschland 47.523
47.4071:34.930
+1.15110 Iwan Newmerschizki Russland 47.534
47.4191:35.953
+1.17411 Hans Peter Fischnaller Italien 47.572
47.5911:35.163
+1.38412 Wladislaw Juschakow Russland 47.728
47.6791:35.407
+1.62813 Ján Harniš Slowakei 47.660
47.9871:35.407
+1.86814 Andrij Kis Ukraine 48.031
47.8141:35.845
+2.06615 Cosmin Chetroiu Rumänien 48.038
47.9801:36.018
+2.23916 Antonín Brož Tschechien 48.466
48.2931:36.759
+2.98017 Markus Schiegl Österreich 48.392
DNS0:48.392 Datum: 12. Januar 2008
Am Start waren insgesamt 17 Rodeldoppel.Als Favoriten für den Titel galten Patric Leitner und Alexander Resch aus Deutschland, zudem Christian Oberstolz und Patrick Gruber aus Italien. Auch alle anderen Doppel aus Deutschland, Österreich und Italien – abgesehen von Hans Peter Fischnaller und Klaus Kofler – konnten sich zumindest Hoffnungen auf einen Podestplatz machen. Leitner/Resch waren durch eine Erkrankung von Leitner gehandicapt.
Oberstolz/Gruber konnten im ersten Durchgang die Bestzeit erreichen, auf dem zweiten Rang folgten mit nur drei Hundertstelsekunden Abstand Leitner und Resch. Auf dem dritten Rang folgten die österreichischen Linger-Brüder vor Gerhard Plankensteiner und Oswald Haselrieder. Überraschungen brachte der erste Lauf nicht. Das österreichische Doppel Schiegl/Schiegl trat auf dem 16. Rang liegend zum zweiten Lauf nicht mehr an.
Auch im zweiten Durchgang fuhren Oberstolz/Gruber zur Bestzeit und gewannen somit in der Addition beider Läufe den Titel. Leitner/Resch erreichten aufgrund der Erkrankung und kleinerer Fahrfehler im zweiten Lauf nur noch den fünften Rang. Sie kamen am Ende zeitgleich mit Plankensteiner/Haselrieder, die im zweiten Durchgang die zweitbeste Zeit fuhren, auf den dritten Rang. Die Silbermedaille gewannen Linger/Linger, die in beiden Läufen die drittbeste Zeit erreichten.
Echte Überraschungen brachten die Titelkämpfe im Doppelsitzer nicht. Die ersten sieben Plätze belegten die Doppelsitzer, die vorn erwartet wurden.
Männer
Platz Sportler Land Laufzeiten Zeit 1 Armin Zöggeler Italien 52.254
52.0871:44.361 2 Albert Demtschenko Russland 52.456
52.2261:44.682
+0.3413 David Möller Deutschland 52.443
52.3011:44.744
+0.4034 Daniel Pfister Österreich 52.370
52.3991:44.769
+0.4285 Martin Abentung Österreich 52.458
52.3471:44.815
+0.4746 Felix Loch Deutschland 52.505
52.3451:44.850
+0.5097 Stefan Höhener Schweiz 52.627
52.2701:44.897
+0.5568 Wilfried Huber Italien 52.663
52.4841:45.147
+0.8069 Jan Eichhorn Deutschland 52.699
52.4801:45.149
+0.80810 Manuel Pfister Österreich 52.747
52.4701:45.217
+0.87611 Mārtiņš Rubenis Lettland 52.751
52.6181:45.369
+1.02812 Wolfgang Kindl Österreich 52.804
52.6371:45.441
+1.10013 Inars Kivlenieks Lettland 52.712
52.7311:45.443
+1.10214 David Mair Italien 52.778
52.6771:45.455
+1.11415 Viktor Kneib Russland 52.897
52.5641:45.461
+1.12016 Adam Rosen Vereinigtes Königreich 52.987
52.7901:45.777
+1.43617 Andi Langenhan Deutschland 52.924
52.9641:45.888
+1.54718 Jozef Ninis Slowakei 53.086
52.9601:46.046
+1.70519 Patrick Schwienbacher Italien 53.009
53.0481:46.057
+1.71620 Gregory Carigiet Schweiz 53.247
52.8671:46.114
+1.77321 Guntis Rēķis Lettland 52.928
53.5851:46.513
+2.17222 Stepan Fedorow Russland 53.463
53.1771:46.640
+2.29923 Maxim Andrianow Russland 53.596
53.1021:46.698
+2.35724 Jakub Hyman Tschechien 53.788
53.1851:46.973
+2.63225 Eugen Radu Rumänien 54.516
53.8821:48.398
+4.05726 Bogdan Macovei Moldawien 0:56.479 27 Peter Iliev Bulgarien 0:56.546 28 Ivan Papukciev Bulgarien 0:56.797 Datum: 13. Januar 2008
Am Start waren insgesamt 28 Rodler. Für den zweiten Durchgang qualifizierten sich nur noch die besten 25 Starter des ersten Laufes.Favoriten auf den Titel waren die beiden Führenden des Rennrodel-Weltcups 2007/2008, Armin Zöggeler aus Italien, der in Cesana einen Heimvorteil hatte, und David Möller aus Deutschland. Außenseiterchancen wurden vor allem Albert Demtschenko und Jan Eichhorn eingeräumt.
Den ersten Lauf dominierte Armin Zöggeler. Überraschender Zweiter war der junge Österreicher Daniel Pfister. Möller kam nach mehreren kleinen Fahrfehlern auf den dritten Rang vor Demtschenko. Jan Eichhorn kam nur auf Platz neun, Andi Langenhan blieb als 16. weit hinter den Erwartungen zurück. Auch der 15. Rang von Viktor Kneib war hinter den Erwartungen. Die restlichen Ergebnisse entsprachen in etwa den Erwartungen und den Möglichkeiten der Athleten.
Auch im zweiten Lauf konnte Zöggeler überlegen die Bestzeit erreichen und gewann damit zum zweiten Mal nach 2004 den Europameistertitel. Titelverteidiger Demtschenko kam durch einen sehr guten zweiten Lauf auf den Silberrang. Bronze gewann Möller an seinem 26. Geburtstag, der, obwohl nun weitgehend fehlerfrei, nur die viertbeste Laufzeit hatte. Demtschenko und Möller profitierten vom weniger gelungenen zweiten Lauf Pfisters, der nur Laufsiebter wurde und auf den vierten Platz abrutschte. Trotzdem erreichten die Österreicher mit Martin Abentung auf dem fünften Platz ein gutes Mannschaftsergebnis. Auch der sechste Platz des jungen deutschen Nachwuchsfahrers Felix Loch, der zweitbester Deutscher wurde, war ein Achtungserfolg. Sein Sieg bei der Weltmeisterschaft wenig später war noch nicht absehbar. Mit dem Schweizer Stefan Höhener und dem Altmeister Wilfried Huber vor Jan Eichhorn und Manuel Pfister auf den weiteren Plätzen unter den besten Zehn wurde die Vormachtstellung der Alpenanrainerstaaten unterstrichen.
Teamrennen
Datum: 13. Januar 2008
Am Start waren insgesamt acht Mannschaften. Der Wettbewerb wurde erstmals nicht in Einzelrennen ausgetragen, deren einzelne Ergebnisse dann zu einem Mannschaftsergebnis addiert wurden, sondern als Staffelwettbewerb. Im Ziel mussten die Athleten einen Mechanismus auslösen, der den folgenden Startern bei fortlaufender Zeit ihre Startfreigabe anzeigte. Zuerst gingen die Doppelsitzer ins Rennen, anschließend die Frauen und als letztes die Männer-Einsitzer. Die Klammern hinter den Laufzeiten geben die Platzierung innerhalb der jeweiligen Gruppe an.Überraschend gewann die lettische Staffel mit drei zweitbesten Zeiten in ihren Läufen. Die Silbermedaille ging an Österreich, das vor allem von der Leistung seines Doppels Linger/Linger profitierte. Bronze ging an Italien, das vor allem aufgrund der sehr guten Laufzeit des Goldmedaillengewinners im Einsitzer, Armin Zöggeler, diese Platzierung erreichte. Die Zeitunterschiede zwischen den Medaillengewinnern waren nur minimal, zwischen Platz eins und drei gab es nur einen Unterschied von fünf Hundertstelsekunden. Die Topfavoriten aus Deutschland kamen trotz einer ausgezeichneten Leistung von Natalie Geisenberger, die die Bestzeit in der Frauenklasse fuhr, nur auf den vierten Rang, da sowohl das Doppel Leitner/Resch als auch David Möller patzten und nur die jeweils fünftbeste Zeit erreichten. Russland belegte Platz fünf. Die drei übrigen Mannschaften konnten sich mit den Leistungen der Spitzenteams nicht messen.
Weblinks
- Bericht in der Financial Times Deutschland
- Bericht in der Rhein Zeitung Online
- Bericht in der Online-Ausgabe der Kölnischen Rundschau
- Ergebnisse des Frauenrennens (PDF-Datei; 12 kB)
- Ergebnisse des Männerrennens (PDF-Datei; 14 kB)
- Ergebnisse der Doppelsitzer (PDF-Datei; 10 kB)
- Ergebnisse des Teamrennens (PDF-Datei; 120 kB)
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