Ringlinie (Wien)

Ringlinie (Wien)

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Ring–Kai–Ring
Strecke der Ringlinie (Wien)
Zug der Linie 1 vor der Haltestelle Dr.-Karl-Renner-Ring
Streckenlänge: 5,5 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 600 Volt =
Legende
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Stubentor U 3, 1A
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Weihburggasse
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Schwarzenbergplatz 3A, 4A, BSicon uABZld.svg D Südbahnhof, 71 Kaiserebersdorf
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1 Stefan-Fadinger-Platz, 62 Lainz, WLB Baden
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Kärntner Ring, Oper U 1, 3A, 59A, 62, Lokalbahn Wien-Baden
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Burgring 2A, 57A
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46 Joachimsthalerplatz, 49 Hütteldorf
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Dr.-Karl-Renner-Ring U 3, 2A, 46, 48A, 49
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Stadiongasse/Parlament
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2 Ottakring
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Rathausplatz/Burgtheater
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Schottentor U 2, 1A, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44
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43 Neuwaldegg, 44 Donbach
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Börsegasse/Wipplingerstraße 40A
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D Nußdorf
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31 Stammersdorf
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Schottenring U 2, U 4, 31, 3A
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Salztorbrücke
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2 Friedrich-Engels-Platz
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Schwedenplatz U 1, U 4, 2A
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Schleife Schwedenbrücke
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1 Prater Hauptallee
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Julius-Raab-Platz
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Pferdestraßenbahn auf der Wiener Ringstraße 1872
Ringlinie AK am Burgring, 1970.
Linie D am Kärntner Ring, 1976.

Die Ringlinie, auch Strecke 1, ist eine 5,5 Kilometer lange Straßenbahnstrecke im 1. Bezirk in Wien. Sie verläuft in einem Kreis entlang der Wiener Ringstraße und dem Franz-Josefs-Kai um die historische Altstadt Wiens herum. Heute wird sie von den Durchgangslinien D, 1 und 2 sowie der Vienna Ring Tram befahren. Innerhalb der Ringlinie gibt es keine Straßenbahnstrecken, sie ist daher die dem Zentrum nächstgelegene Straßenbahnstrecke in Wien.

Die Ringstrecke besteht aus einem inneren und einem äußeren Ringgleis, dazwischen befinden sich die Fahrspuren für den Individualverkehr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der Schleifung der Wiener Stadtmauer 1857 bis 1865 wurde die Wiener Ringstraße angelegt. Bereits die erste Pferdestraßenbahn der Wiener Tramway-Gesellschaft berührte die eben entstehende Ringstraße: Im Rahmen einer großen Feier wurde am 4. Oktober 1865 die Strecke vom Schottentor und der Universitätsstraße über die Alser Straße zur Remise Hernals eröffnet. Die Eröffnung der eigentlichen Ringlinie erfolgte am 30. Juni 1868; die Strecke führte vom Schottentor über die Oper zum Aspernplatz (heute Julius-Raab-Platz). Die noch offene Lücke im Westen der Ringlinie wurde ein Jahr später geschlossen, als am 8. Juni 1869 die Strecke vom Schottentor über der Schottenring und den Franz-Josefs-Kai zum Aspernplatz in Betrieb ging.

Versuche mit Dampflokomotiven waren wenig erfolgreich. Ab dem 1. Juli 1876 führte 14 Tage lang eine 3,5 t schwere, zweiachsige Lokomotive von Merryweather & Sons mit liegendem Kessel und geräuschlosem Dampfausstoß Probefahrten durch. Auf der Strecke vom Ring über die Bellaria zur Mariahilfer Straße konnte aber die Maschine die Steigung von 1:25 kaum bewältigen. Auch andere Lokomotiven bewährten sich nicht, so ein Grantham's Steam Car (August 1876), eine feuerlose Heißwasserlokomotive von Francq & Lamm, eine Dampftramway-Lokomotive von Krauss & Comp. und ein Serpollet-Dampftriebwagen (1895).[1] Bis zur Einführung der elektrischen Traktion blieb also die Pferde-Tramway unersetzlich.

Ein erster Versuch einer Elektrifizierung in der Inneren Stadt erfolgte im Mai 1896, als ein Akkumulatorwagen die Strecke Burggasse–Bellaria befuhr;[2] die Akkumulator-Technik bewährte sich jedoch nicht.

Am 28. Jänner 1897 fuhr erstmals eine elektrische Straßenbahn in Wien, auf den Gleisen der heutigen Linie. 5. Die Elektrifizierung der Ringlinie wurde 1898 abgeschlossen. Am 26. Juni 1903 fuhr letzte Pferdetramway in Wien.

Da die Ringstraße von Anfang an als Prunkstraße angelegt war, wurde auf Wunsch von Kaiser Franz Joseph I. die Straßenbahn auf der Ringlinie (nicht aber am Franz-Josefs-Kai) mit Unterleitung betrieben. Auch die Gleise unmittelbar außerhalb der Ringlinie – etwa bis zur Lastenstraße – sowie die gesamte innere Mariahilfer Straße, durch die der Kaiser auf dem Weg von der Hofburg ins Schloss Schönbrunn fuhr, wurden mit Unterleitung versehen. Dabei kam ein eigens entwickeltes Schlitzsystem nach einem Patent von Siemens & Halske zur Anwendung. Ein ähnliches System war bereits ab 1887 in Budapest eingebaut worden, ein weiteres ab 1900 in Bordeaux. Diese Systeme litten unter dem hohen Wartungsaufwand, der notwendigen komplizierten Weichenkonstruktionen und den Problemen bei winterlichen Bedingungen. Während des Ersten Weltkriegs wurde daher in Wien die Unterleitung abgebaut und bis zum 20. Dezember 1915 auf eine konventionelle Oberleitung umgestellt.

Die Liniensignale waren ursprünglich als farbige, grafische Symbole gestaltet. Mit Beschluss des Wiener Gemeinderats vom 6. Juli 1906 wurden ab 1907 Linienbezeichnungen eingeführt, die aus Buchstaben oder Ziffern bestanden. Außerhalb der Inneren Stadt kamen Zahlen zur Anwendung, während Linien, die ein Stück der Ringstraße befuhren, durch Buchstaben gekennzeichnet wurden. Im Lauf der Zeit wurden alle Buchstaben außer „I“, „Q“, „X“ und „Y“ verwendet. (Heute existieren nur noch die Buchstaben-Linien „D“ und „O“, letztere ohne den Ring zu befahren.) Züge, die von ihren Endstellen kommend zuerst den Ring befuhren, erhielten den Index „R“ (z. B. AR, BR); jene, die zuerst über den Kai fuhren den Index „K“ (z.B. AK, BK). Parallel zum Ring verkehrten Linien über die Zweierlinie unter dem Index „2“ (z. B. O2, H2). Die nur von vorne lesbaren runden Signalscheiben an den Vorder- und Rückfronten der Züge wurden ab den 1970er-Jahren durch kubische Signalkästen mit zweiter Signalscheibe ersetzt, die auch von der Seite lesbar waren.

Innerhalb der Ringlinie gab es im Laufe der Geschichte, von Wendeschleifen der Radialstrecken abgesehen, nur eine Straßenbahnstrecke. Diese führte vom Opernring über den Straßenzug Operngasse–Tegetthoffstraße zum Neuen Markt. Zwischen 16. April 1907 und 15. April 1911 verkehrte dort die Durchgangslinie „Z“ in Richtung Hietzing bzw. Lainz. Von 16. November 1914 bis 11. Oktober 1942 verkehrte dort die Linie 58 nach Unter St. Veit, dann wurde deren Endstelle an den Ring verlegt. 1948 wurde die Strecke aufgelassen.

Reform der Ringlinien 2008

Ab 30. Juni 1986 bis zum 25. Oktober 2008 verkehrten auf der Ringlinie die Linien 1 (im Uhrzeigersinn) und 2 (gegen den Uhrzeigersinn) im Kreis.

Phase 1

Am 26. Oktober 2008 wurde die Reform der Ringlinien umgesetzt. Dabei wurden die Linien 1 und 2 mit den Durchgangslinien J und N sowie der Radiallinie 65 verknüpft und so aus bisher fünf Straßenbahnlinien zwei neue Durchgangslinien geschaffen. Die Linie 1 „neu“ führt nun vom Stefan-Fadinger-Platz über die ehemalige Linie 65, die Ringlinie und dem südlichen Teil der ehemaligen Linie N zur Prater Hauptallee. Die Linie 2 „neu“ verkehrt vom Friedrich-Engels-Platz über den nördlichen Teil der ehemaligen Linie N, die Ringlinie und die ehemalige Linie J nach Ottakring.

Phase 2

In einem zweiten Schritt, sollte die Linie D in Linie 3 umbenannt werden und die Linie 71 von Simmering kommend über den Ring zur Börse durchgebunden und in Linie 4 umbenannt werden. Nach Protesten gegen diese Pläne in den Außenbezirken wurde diese Phase auf Eis gelegt. Neben dem Widerstand gegen eine Umbenennung der Linien, welche für die Bezirke eine Identität darstellen, fürchteten die Anwohner entlang der Linie 71 vor allem Intervallstreckungen und dass sich Verkehrsbehinderungen am Ring auch auf die Außenstrecke im 11. Bezirk (Simmering) auswirken könnte.

Vienna Ring Tram

Da seit der Reform der Ringlinien keine vollständige Ringumrundung mit einer Linie möglich ist, wurde die Vienna Ring Tram (VRT) - eine Touristenstraßenbahn mit mehrsprachigen Ansagen zu Informationen zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke - eingerichtet. Diese verkehrt halbstündlich am inneren Ringgleis, also im Uhrzeigersinn. Für die Benützung dieser Straßenbahn ist ein Spezialpreis zu entrichten.

„Demo-Schleife“

Auf der Ringstraße vor dem Parlament finden häufig Demonstrationen und Veranstaltungen statt, wobei der Ring für den Verkehr gesperrt wird. Bis zu deren Umbau zur U-Bahn-Linie U2 im Jahr 1980 stand als Umleitungsstrecke die so genannte Zweierlinie über die Lastenstraße zur Verfügung. Danach mussten die Straßenbahnlinien aus der Josefstädter Straße (früher J, heute 2) mangels Ausweichroute bei solchen Kundgebungen bereits am Gürtel wenden. Im Dezember 2009 wurde die so genannte „Demo-Schleife“ hinter dem Parlament durch die Reichsratsstraße zum Schmerlingplatz fertiggestellt. Bei Demonstrationen kann die Linie 2 nun über die neue Gleisverbindung zur Wendeschleife der Linien 46 und 49 am Dr.-Karl-Renner-Ring kurzgeführt werden, ohne den gesperrten Ringabschnitt zu befahren.

Galerie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Krobot, Slezak, Sternhart: Straßenbahn in Wien – vorgestern und übermorgen. Verlag Otto Slezak, Wien 1983, S. 24, ISBN 3-85416-076-3.
  2. Felix Czeike: Historisches Lexikon der Stadt Wien. 6 Bände. Kremayr & Scheriau, Wien 1992–2004, ISBN 3-218-00543-4 (Band 1), ISBN 3-218-00741-0 (Band 6).

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