Rzechcino

Rzechcino
Rzechcino
Rzechcino führt kein Wappen
Rzechcino (Polen)
Rzechcino
Rzechcino
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Potęgowo
Geographische Lage: 54° 32′ N, 17° 23′ O54.532517.375555555556Koordinaten: 54° 31′ 57″ N, 17° 22′ 32″ O
Einwohner:

380

Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Potęgowo - Stowięcino
Schienenweg: Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Gdańsk
Bahnstation: Potęgowo
Nächster int. Flughafen: Danzig

Rzechcino (deutsch Rexin) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Pommern in Polen.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Rzechcino liegt zwischen den Dörfern Łupawa (Lupow) und Łeba (Leba). Im Nordwesten liegt ein Waldgebiet, jedoch wird das Umland hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. In der Nähe befindet sich ein Talzug aus der Eiszeit, der sich von Rzechcino bis nach Główczyce (Glowitz) erstreckt.

Geschichte

Rexin war ein alter Lehnssitz einer Familie gleichen Namens. Bis 1804 war das Gut im Besitz dieser Familie von Rexin, danach gehörte es bis einschließlich 1846 einer Familie von Kösteritz. 1846 wurde es für 60.000 Taler an einen Oberamtmann namens Karl Eduard Wüstenberg verkauft. Sein Sohn Karl Wüstenberg modernisierte das Gut später umfassend und führte neue technische Geräte zur Bewirtschaftung ein. Als letzter Eigentümer des Gutes ist die Wüstenbergsche Erbengemeinschaft verzeichnet. Das Gut war insgesamt 936 ha groß. Im März 1945 flohen schließlich viele der Bewohner aus Rexin, das am 9. März um 12 Uhr von sechs bis zehn sowjetischen Panzern besetzt wurde.

Nach Ende des Krieges kam Rexin, wie ganz Hinterpommern, an Polen. Polnische Bürger sollten die Bewirtschaftung des Gutes übernehmen. Da sie dazu aber nicht imstande waren, wurden für einige Jahre Deutsche als Zwangsarbeiter zur Bewirtschaftung eingesetzt. Im Jahr 1952 waren in Rzechcino noch 175 Deutsche sesshaft. In der Heimatortskartei Pommern sind 219 Vertriebene für das ehemalige Rexin verzeichnet, davon befanden sich zum Zeitpunkt der Erfassung 171 in der Bundesrepublik Deutschland und 48 in der DDR. Von den Bewohnern fielen 19 im Krieg und es gab zehn Zivilopfer zu beklagen. 32 Personen gelten als vermisst.

Kirche

Die Dorfbevölkerung war vor 1945 fast durchgehend evangelisch. 1925 bewohnte eine Person mit katholischer Konfession Rexin. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Stojentin (heute polnisch: Stowięcino) im Kirchenkreis Stolp-Altstadt der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Rudolf Kaun. Heute gehören die in Rzechcino lebenden evangelischen Kirchenglieder zur Kirche in Główczyce (Glowitz), die Filialkirche im Pfarrsprengel der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) innerhalb der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ist.

Seit 1945 ist der überwiegende Teil der Einwohnerschaft von Rzechcino katholischer Konfession. In Rzechcino wurde eine eigene Kirche errichtet, die den Namen Kościół Świętego Jana Bosko Kapłana trägt und heute Filialkirche der Pfarrei Stowięcino (Stojentin) ist. Sie gehört zum Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen.

Schule

Das Gutshaus Rexin, wahrscheinlich zwischen 1912 und 1945

Über das Schulwesen in Rexin ist nur wenig bekannt. In Aufzeichnungen wird ein erster Schulmeister im Jahr 1767 genannt. 1932 wurden in Rexin in einer zweistufigen Volksschule 76 Schulkinder von zwei Lehrkräften unterrichtet.

Ehemaliges Gutshaus

  • Das Gutshaus fiel zum Ende des Krieges hin einem Brand zum Opfer.

Literatur

  • Deutsches Geschlechterbuch, Pommern 8, Band 155; 1971
  • Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989

Weblinks


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