Malczkowo

Malczkowo
Malczkowo
Malczkowo führt kein Wappen
Malczkowo (Polen)
Malczkowo
Malczkowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Potęgowo
Geographische Lage: 54° 25′ N, 17° 23′ O54.42194444444417.380833333333Koordinaten: 54° 25′ 19″ N, 17° 22′ 51″ O
Einwohner:

504

Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 211: Nowa DąbrowaKartuzy - Żukowo
Dobra → Malczkowo
Karznica → Malczkowo
Schienenweg: Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Gdańsk
Bahnstation: Strzyżyno Słupskie
Nächster int. Flughafen: Danzig

Malczkowo (deutsch Malzkow, kasch. Môlczëce) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Potęgowo (Pottangow) im Powiat Słupski (Kreis Stolp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Malczkowo liegt südöstlich der Kreismetropole Słupsk (Stolp) an der Woiwodschaftsstraße 211, die Nowa Dąbrowa (Neu Damerow) an der Landesstraße 6 (ehemalige Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28 mit Kartuzy (Karthaus) und Żukowo (Zuckau) an den Landesstraßen 7 und 20 verbindet. In Malczkowo enden zwei Nebenstraßen, die von Karznica (Wendisch Karstnitz, 1938-1945 Ramnitz) im Nordwesten bzw. Dobra (Daber) im Südwesten in den Ort führen.

Bahnanbindung besteht über die Station Strzyżyno Słupskie (Stresow bei Stolp) an der Staatsbahnstrecke von Stargard in Pommern nach Danzig.

Geschichtliches

Der historischen Dorfform nach war der früher Malzkow genannte Ort ein kleines Gassendorf. Er war 1575 ein Puttkamersches Lehen. Einen Anteil an Malzkow erwarb 1666 Martin Otto von Massow durch Heirat oder Kauf. Im Jahre 1718 ging der Massowsche Teil, 1752 der Puttkamersche Teil auf Philipp Otto von Grumbkow über. Über Generationen hinweg blieb Malzkow mit der Familie Grumbkow verbunden.

Im Jahre 1784 werden für Malzkow ein Vorwerk, eine Ziegelei, sechs Bauern, fünf Kossäten, ein Krug, ein Schulmeister, innerhalb der Gemarkung das Vorwerk Wilhelmshof mit vier Kossäten, einem Holzwärter und einem Katen bei insgesamt 20 Feuerstellen genannt.

Durch Heirat von Otto von Bonin mit Sophie von Podewils kam Malzkow 1790 mit dem Hauptgut Lupow (heute polnisch: Łupawa) und elf anderen Gütern im Kreis Stolp in die Hände der Familie Bonin. 1827 erbte Friedrich Wilhelm Bogislaw von Bonin Malzkow neben Lupow und anderen Gütern. Seit 1855 war der Güterkomplex Lupow mit Malzkow Fideikommiss.

Im Jahre 1883 erwarb August Beyer Malzkow und baute es zu einem selbständig lebensfähigen Betrieb aus. Ab 1908 setzte sein Sohn Richard Beyer die Arbeit des Vaters fort. Im Jahre 1938 umfasste das Rittergut 1584 Hektar, davon 874 Hektar Ackerland.

1910 waren in Malzkow 366 Einwohner registriert. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 414 und betrug 1939 fast unverändert 418.

Vor 1945 gehörten zur Gemeinde Malzkow die drei Ortsteile Forstkaten, Malzkow Forsthaus und Neu Malzkow (Malczkówko). Sie lag im Amts- und Standesamtsbezirk Lupow innerhalb des Landkreises Stolp im Regierungsbezirk Köslin (Koszalin) der preußischen Provinz Pommern. Am 8. März 1945 wurde für Malzkow der Räumungsbefehl erteilt. Der Flüchtlingstreck zog über Lupow und Grumbkow (Grąbkowo) und wurde hinter Darsin (Darżyno) von der Roten Armee eingeholt. Am gleichen Tag wurde Malzkow kampflos besetzt. 1945 vertrieben die hier eingezogenen Polen einen Großteil der einheimischen Bevölkerung. Die sowjetischen Truppen behielten bis 1950 das Gut.

Aus dem deutschen Malzkow wurde jetzt das polnische Malczkowo, das heute ein Ortsteil der Gmina Potęgowo im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Słupsk) ist. In Malczkowo leben mehr als 500 Menschen. Das Dorf ist Sitz eines Schulzenamtes, in das auch Malczkówko (Neu Malzkow) einbezogen ist.

Kirche

Der überwiegende Teil der Bevölkerung von Malzkow war bis 1945 evangelischer Konfession. Der Ort gehörte zum Kirchspiel Lupow im Kirchenkreis Stolp-Altstadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Gerhard Gehlhoff.

Seit 1945 leben fast ausnahmslos katholische Kirchenglieder in Malczkowo. Der Bezug zum ehemaligen Pfarrsitz ist geblieben, mehr noch: der Pfarrort Łupawa ist jetzt auch Sitz eines Dekanats im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Hier jetzt lebende evangelische Kirchengliede gehören nun zur Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule

Eine Schule hat es in Malzkow bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts gegeben. Im Jahre 1932 hatte Malzkow eine dreistufige Volksschule, in der zwei Lehrer 82 Schulkinder unterrichteten. Letzte deutsche Schulhalter waren die Lehrer Winkel, Kressin und Kalies.

Verweise

Literatur

  • Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
  • Paul Scharnofske, Ein paar „Kleinigkeiten“ aus Malzkow, in: Stolper Heimatblatt 1954, S. 60-61
  • Paul Scharnofske, Richard Meyer - ein verdienstvoller Landwirt unseres Heimatkreises - 80 Jahre alt, in: Stolper Heimatblatt 1956, S. 381-382

Weblinks


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