Runowo (Potęgowo)

Runowo (Potęgowo)
Runowo
Runowo führt kein Wappen
Runowo (Polen)
Runowo
Runowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Potęgowo
Geographische Lage: 54° 28′ N, 17° 33′ O54.46805555555617.545277777778Koordinaten: 54° 28′ 5″ N, 17° 32′ 43″ O
Einwohner:

130

Postleitzahl: 76-230
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Landesstraße 6 StettinDanzig
Schienenweg: PKP-Linie 202: Stargard in Pommern–Danzig
(Bahnstation: Potęgowo)
Nächster int. Flughafen: Danzig

Runowo (deutsch Groß Runow, kaschubisch Rënowò, auch Rënawò) ist ein Dorf im Norden der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Potęgowo (Pottangow) im Kreis Słupsk (Stolp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Runowo liegt 37 Kilometer östlich von Słupsk (Stolp) und 16 Kilometer westlich von Lębork (Lauenburg in Pommern) unweit der polnischen Landesstraße 6 (heute auch Europastraße 28, ehemals deutsche Reichsstraße 2), die von Stettin bis nach Danzig und darüber hinaus führt. Die nächste Bahnstation ist das sieben Kilometer entfernte Potęgowo (Pottangow) an der Staatsbahnlinie Stargard Szczeciński–Gdańsk. Das alte Gutsdorf liegt idyllisch an einem Waldsee, dessen schattiger Badestrand damals wie heute zahlreiche Ausflügler anlockt.

Ortsname

Im Deutschen unterscheidet sich Groß Runow von Klein Runow, das entgegengesetzt an der westlichen Grenze des Powiat Słupski (vor 1945 im Landkreis Schlawe) liegt und im Polnischen den Namen Runowo Sławieńskie trägt. Die Ortsbezeichnung Runowo ist in Polen häufiger vorzufinden.

Geschichtliches

Der Ort Runow wird als solcher 1379 erstmals erwähnt. Bereits 1421 war er ein Grumbkowsches Lehen. Der brandenburgische Staatsminister Joachim Ernst von Grumbkow stiftete in Groß Runow ein Kloster für zwölf arme Jungfern, von denen vier adlig und acht von bürgerlichem Stand sein sollten.

Um 1784 sind für Groß Runow verzeichnet: 1 Vorwerk, 6 Bauern, 6 Kossäten, 1 Schmiede, 1 Schulmeister sowie in der Feldmark 1 Wassermühle und 1 Holzwärterei („Novienne“ genannt) - bei insgesamt 26 Feuerstellen.

Durch Heirat von Otto von Bonin mit Sophie von Podewils kam Groß Runow 1790 mit dem Hauptgut Lupow (heute polnisch: Łupawa) und elf anderen Gütern im Kreis Stolp in die Hände der Familie von Bonin. 1827 erbte Otto Heinrich Ferdinand von Bonin Groß Runow und 1829 Vangerske (1938-45 Wiesenberg, heute polnisch: Węgierskie). 1931 starb der letzte Majoratsherr Ernst von Bonin, und das Majorat ging auf das Haus Bartin (Barcino) der Puttkamer über. Das 1600 Hektar große Rittergut Groß Runow wurde aufgesiedelt.

Im Jahre 1939 lebten auf der 2189 Hektar großen Gemeindefläche von Groß Runow 490 Einwohner. Bis 1945 gehörte zur Landgemeinde Groß Runow noch die Ortschaften Eduardshof (Vorwerk, 65 Hektar), Groß Runower Mühle, Runow Forsthaus (Novienne Forsthaus) und Vangerske (1938-45 Wiesenberg, Węgierskie). Groß Runow war ein Dorf im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern und lag im Amts-, Standesamts- und Gendarmeriebezirk Langeböse (heute polnisch: Pogorzelice). Amtsgerichtsbezirk war Lauenburg in Pommern (Lębork).

Nach 1945 kam Groß Runow unter dem Namen Runowo zu Polen und ist heute ein Ortsteil der Gmina Potęgowo im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975-98 Woiwodschaft Stolp).

Kirche

Dorfkirche

Im Jahre 1688 wurde in Groß Runow eine Kirche erbaut. Um 1777 kam die Kapelle allerdings außer Gebrauch, da sie baufällig geworden war. Frau von Bonin ließ um 1800 eine neue Kapelle errichten, die mit den Wappen der Familien Grumbkow und Bonin verziert war.

Kirchengemeinde

Vor 1945 waren alle Einwohner von Groß Runow evangelischer Konfession. Der Ort war Filial im Kirchspiel Schurow (heute polnisch: Skórowo) im Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Heinz Suhr.

Seit 1945 sind die meisten Einwohner von Runowo katholischer Konfession. Der Ort gehört zur Pfarrei Skórowo (Schurow) im Dekanat Główczyce im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen.

Hier lebende evangelische Kirchenglieder wohnen im Einzugsbereich der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule

Eine Schule bestand in Groß Runow bereits um 1800. Sie lag vor 1945 außerhalb des Dorfes am Mühlenbach. Die Schule war damals zweistufig mit zwei Klassen, einem Lehrer und zuletzt 34 Schulkindern. Die letzten deutschen Lehrer waren Karl Exner, Ewald John, und Erich Arndt.

Persönlichkeiten des Ortes

Söhne und Töchter des Ortes

Verweise

  • Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989

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