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Karznica Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupsk Gmina: Potęgowo Geographische Lage: 54° 27′ N, 17° 22′ O54.44888888888917.360555555556Koordinaten: 54° 26′ 56″ N, 17° 21′ 38″ O Einwohner: 203
Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Straße: DK6: Stettin - Danzig Schienenweg: Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Gdańsk
Bahnstation: Strzyżyno Słupskie (5 km)Nächster int. Flughafen: Danzig Karznica (deutsch Wendisch Karstnitz, 1938-45 Ramnitz, kasch. Kaszëbskô Karznica) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Potęgowo (Pottangow) im Powiat Słupski (Kreis Stolp).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Karznica liegt 23 Kilometer östlich von Słupsk (Stolp) in einer Ebene zwischen den Flüssen Stolpe (Słupia) und Lupow (Łupawa) am Flüsschen Rambow (Rębowa), das den Ort von Süden nach Norden durchzieht und kurze Zeit später in die Lupow mündet.
In West-Ost-Richtung verläuft die polnische Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28), die die deutsch-polnische Grenze bei Kołbaskowo (Kolbitzow) und Stettin mit Danzig und weiter Pruszcz Gdański (Praust) verbindet, durch das Dorf. Die nächste Bahnstation ist das fünf Kilometer entfernte Strzyżyno Słupskie (Stresow) an der Staatsbahnlinie von Stargard in Pommern nach Danzig.
Ortsname
Vor 1945 gab es im Landkreis Stolp zwei Orte mit dem Namen Karstnitz. Sie lagen nur etwa ascht Kilometer auseinander und waren durch den Zusatz „Deutsch“ bzw. „Wendisch“ von einander unterschieden. Zwischen 1938 und 1945 führte Deutsch Karstnitz (heute polnisch: Karżniczka) den amtlichen Namen „Karstnitz“, während Wendisch Karstnitz (jetzt also polnisch: Karznica, in „Ramnitz“ umbenannt wurde.
Geschichte
Der historischen Dorfform nach war Karznica ein kleines Gassendorf. 1531 war es im Besitz derer von Chorken und blieb es bis 1724, als es in das Eigentum derer von Grumbkow kam. Der Staatsminister Philipp Otto von Grumbkow verkaufte Wendisch Karstnitz 1733 an Joachim Ehrenreich von Kettelhack, und von diesem ging es an die Familie von Kleist über.
Um 1784 hatte Wendisch Karstnitz ein Vorwerk, sechs Bauern, zwei Kossäten, eine Schmiede und einen Schulmeister bei insgesamt 15 Feuerstellen.
Im Jahre 1803 erwarben die von Krockows das Gut, von denen es 1855 auf die Familie von Wedel und dann auf Alexander von Livonius und seinen Sohn Artur von Livonius überging. Öetzte Eigentümerin des zuletzt 850 Hektar großen Gutes war vor 1945 die Familie Lehmann.
Im Jahre 1910 zählte Wendisch Karstnitz 294 Einwohner, im Jahre 1933 waren es 462. Und 1939 zählte der dann Ramnitz genannte Ort 425 Einwohner.
Vor 1945 gehörten zur Gemeinde Wendisch Karstnitz resp. Ramnitz die beiden Ortsteile Rambow (heute polnisch: Rębowo) und Velsow (Wieliszewo). Die Gemeinde war Sitz des gleichnamigen Amts- und Standesamtsbezirks, in den auch die Gemeinden Alt Damerow (Stara Dąbrowa), Neu Damerow (Nowa Dąbrowa) und Sochow (Żochowo) eingegliedert waren. Sie lag im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin in der preußischen Provinz Pommern.
In den Abendstunden des 8. März 1945 besetzten sowjetische Truppen Ramnitz. Hier richteten sie einen Versorgungsstützpunkt ein. Als sich die Rote Armee 1950 aus dem Ort zurückzogen, besetzten Polen das Dorf. Die deutsche Bevölkerung wurde ausnahmslos vertrieben. Aus dem deutschen Wendisch Karstnitz bzw. Ramnitz wurde das polnische Karznica. Es gehört jetzt zur Gmina Potęgowo im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Stolp). Karznica, das jetzt 203 Einwohner zählt, ist Sitz eines Schulzenamtes, in das die Ortschaft Rębowo (Rambow) integriert ist.
Kirche
In Wendisch Karstnitz bzw. Ramnitz lebte vor 1945 eine mehrheitlich evangelische Bevölkerung. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Lupow (heute polnisch: Łupawa) im Kirchenkreis Stolp-Altstadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzte deutscher Geistlicher war Pfarrer Gerhard Gehlhoff.
Seit 1945 sind die Bewohner von Karznica fast ausnahmslos katholisch. Die Verbindung zum - jetzt allerdings katholischen - Pfarrsitz Łupawa (Lupow) ist geblieben, doch gehört die Pfarrei nun zu dem neugebildeten Dekanat Łupawa im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind jetzt dem Pfarramt der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.
Schule
Bereits um 1784 hatte Wendisch Karstnitz einen Schulmeister. Die 1932 dreistufige Volksschule befand sich im Ortsteil Rambow (heute polnisch: Rębowo). Hier unterrichteten zwei Lehrer in drei Klassen 90 Schulkinder.
Verweise
Literatur
- Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
Weblinks
Gmina Potęgowo (Pottangow)Ortsteile: Chlewnica (Karlshöhe) | Czerwieniec (Schierwenz) | Darżynko (Neu Darsin) | Darżyno (Darsin) | Dąbrówno (Schöneichen) | Głuszynko (Klein Gluschen) | Głuszyno (Groß Gluschen) | Grąbkowo (Grumbkow) | Grapice (Grapitz) | Karznica (Wendisch Karstnitz, 1938-1945 Ramnitz) | Łupawa (Lupow) | Malczkowo (Malzkow) | Nieckowo (Neitzkow) | Nowa Dąbrowa (Neu Damerow) | Nowe Skórowo (Neu Schurow) | Potęgowo (Pottangow) | Radosław (Hermannshöhe) | Runowo (Groß Runow) | Rzechcino (Rexin) | Skórowo (Schurow) | Warcimino (Varzmin) | Wieliszewo (Velsow) | Żochowo (Sochow) | Żychlin (Zechlin)
Übrige Ortschaften: Gaje (Eduardshof) - Grapiczki (Neu Grapitz) - Huta - Malczkówko (Neu Malzkow) - Nowina - Piaseczno (Fuchsberg) - Poganice (Poganitz) - Rzechcinko (Neu Rexin) - Rębowo (Rambow) - Węgierskie (Vangerske, 1938-45 Wiesenberg) - Żochówko (Neu Sochow)
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