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s.Oliver Bernd Freier GmbH & Co. KG Rechtsform GmbH & Co. KG Gründung 1969 Sitz Rottendorf Deutschland Leitung Bernd Freier Mitarbeiter weltweit mehr als 7.000, Deutschland 4.670[1] Umsatz 1,16 Mrd. € (Markenumsatz 2009) Branche Textil Website www.soliver.com s.Oliver ist ein deutsches Modeunternehmen mit Sitz im unterfränkischen Rottendorf bei Würzburg.
Inhaltsverzeichnis
Firmenzentrale
In der Firmenzentrale in Rottendorf, nahe der Universitätsstadt Würzburg, sitzen die unterschiedlichen Abteilungen von Design, Marketing, Personal bis hin zum Vertrieb und Logistik. Hier werden die Produkte von verschiedenen Designteams entwickelt, die dann in den Produktionsstätten in Europa, im Mittleren Osten und in Asien produziert werden. International verfügt s.Oliver über eigene Beschaffungsorganisationen in Hongkong (China), Hangzhou (China), Chennai (Indien), Bogor (Indonesien), Dhaka (Bangladesch) und in Istanbul (Türkei). Hong Kong übernimmt dabei eine zentrale Funktion in der eigenen asiatischen Beschaffungsorganisation. Die Logistik wird zentral in Rottendorf abgewickelt, so treten auf einer Logistikfläche von 70.900 m² täglich bis zu 400.000 Kleidungsstücke ihre Reise zu Bestimmungsorten in der ganzen Welt an. Insgesamt beschäftigt die s.Oliver Bernd Freier GmbH & Co. KG über 1.640 Mitarbeiter am Standort Rottendorf, weltweit sind es mittlerweile mehr als 7.000.
Produkte
Aktuell existieren unter der Dachmarke s.Oliver drei „Lifestylewelten“ (Segmente), die auf unterschiedliche Käufertypen abzielen. s.Oliver Casual ist das größte Segment des Unternehmens und bietet Freizeitlooks für Damen und Herren. QS by s.Oliver richtet sich mit trendiger und frischer Mode an Jugendliche und junge Erwachsene, während s.Oliver Selection den gehobenen Anspruch in meist dezentem Stil bedient.
Neben diesen drei Hauptelementen bietet s.Oliver noch weitere Produktlinien wie s.Oliver Bodywear (Tag- und Nachtwäsche sowie Beachwear für Damen und Herren), s.Oliver Junior (Kleidung für Neugeborene, Babys und Kinder), by s.Oliver (Neues Segment für große Größen von 44 bis 52) sowie s.Oliver Accessories (Taschen, Gürtel und Lederwaren). Zusammen mit unterschiedlichen Lizenzpartnern vertreibt das Unternehmen zudem zwölf Lizenzlinien, u. a. s.Oliver Shoes, s.Oliver Eyewear, s.Oliver Time, s.Oliver Jewel, s.Oliver Home, s.Oliver Fragrances, s.Oliver Umbrellas, s.Oliver Garden sowie s.Oliver Baby.
Sponsoring und Testimonials
In den neunziger Jahren trugen der Tennisspieler Ivan Lendl sowie der aus Würzburg stammende Basketballer Dirk Nowitzki bereits das s.Oliver Logo auf ihren Shirts. Auch durch die Beteiligung als Haupt- und Trikotsponsor von Borussia Dortmund trat das Unternehmen zwischen 1997 und 1999 außerhalb der Modewelt in Erscheinung und gewann so in Deutschland und dem sportinteressierten Ausland stark an Bekanntheitsgrad. Nach einem früheren Sponsoring von Ralf Schumacher engagierte sich s.Oliver 1999 mit seiner Marke Knock Out erneut im Motorsport als Hauptsponsor des Formel-3-Piloten Timo Scheider. Der Opel Dallara des schweizerischen Rennstalls Bemani war ganz im Knock-Out-Blau gehalten. Timo Scheider ließ sich damals sogar seine Haare blau färben.[2] Dieter Bohlen warb 2003 samt damaliger Freundin Estefania für s.Oliver Selection men, weil „[…] s.Oliver eine richtig gute Marke mit coolen Klamotten ist.“[3] 2006 brachte s.Oliver und die Popsängerin Anastacia eine gemeinsame Modekollektion auf den Markt. 2009 war der Stargeiger David Garrett Markenbotschafter des deutschen Modelabels.
Im Bereich Sportsponsoring ist s.Oliver seit März 2010 Haupt- und Trikotsponsor des polnischen Vereins Lech Posen.[4] Der markante s.Oliver Schriftzug ist seitdem im Stadion, auf den Banden, Trainer- und Spielerbänken, den beiden Toren, dem Mannschaftsbus, auf allen relevanten Druckerzeugnissen des Vereins sowie den Outfits von Trainern und Helfern und der Jugend zu sehen. Lech Poznan konnte 2010 nach 17 Jahren wieder den Gewinn der Meisterschaft feiern und kann in der Saison 2010/2011 an der Qualifikation zur UEFA Champions League 2010/11 teilnehmen. Seit Juli 2010 sponsert das Modeunternehmen die Würzburg Baskets. Der ProA-Ligist wird in den kommenden drei Jahren unter dem Namen s.Oliver Baskets auftreten.[5]
Gesellschaftliches Engagement
Positive Schlagzeilen machte s.Oliver mit seinem gesellschaftlichen Engagement, z.B. durch Spenden für Schlaganfall-Opfer oder die Leidtragenden der Flutkatastrophe in Südindien 2005.[6] Das Engagement als offizieller Partner von Special Olympics Deutschland e.V. ist bei dem Modeunternehmen bereits seit mehreren Jahren wichtiger Bestandteil der Firmenkultur. Seit Beginn der Veranstaltung 1998 unterstützt das Unternehmen die Sportler, alle freiwilligen Helfer sowie das Organisationsteam der National Games. Während der National Games in Bremen stellt das Unternehmen den Volunteers auch für die Spiele 2010 die offizielle, speziell entworfene Bekleidung zur Verfügung. Bei den World Games wird die gesamte deutsche Delegation von s.Oliver ausgestattet.[7] Zum Erdbeben in Haiti am 12. Januar 2010 spenden s.Oliver und David Garrett für die Erdbebenopfer.[8] Seit einigen Jahren ist s.Oliver auch Sponsor des in Würzburg jährlich stattfindenden Africa Festivals und hat in diesem Rahmen den Kampf gegen Aids in Südafrika unterstützt.[9] Weitere Spenden gingen bereits an den Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ sowie an das Togo- Projekt der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW). Außerdem spendete s.Oliver an die Diakonie Katastrophenhilfe zur Unterstützung der Zyklon-Opfer von Bangladesch im Jahr 2008.
Firmenchronik
- 1969: Eröffnung des ersten Einzelhandelsgeschäftes „Sir Oliver“ in Würzburg [10]
- 1978: Umbenennung von Sir Oliver in s.Oliver
- 1979: Eintrag der Marke „s.Oliver“ beim deutschen Patent- und Markenamt in München
- 1987: Launch der Marke KNOCKOUT [11]
- 1993: Gründung Chaloc Textilhandels GmbH und Launch der Handelsmarke Chaloc
- 1994: Gründung Q.S. Textilhandels GmbH und Launch der Marke QS
- 2001: Übernahme der Marke comma [12]
- 2004: Start s.Oliver Online Shop www.soliver.de
- 2006: Am 17. August 2006 wird die Kollektion „Anastacia by s.Oliver" im Einzelhandel eingeführt
- 2008: Eröffnung und Einweihung des neuen s.Oliver Headquarters in Rottendorf sowie des eigenen Betriebskindergartens „s.Oliver Mini Club“ am Firmenstandort [13]
- 2009: s.Oliver wird Mainfrankens freundlichster Arbeitgeber;[14] Launch der Marke „by s.Oliver“ für große Größen [15]
s.Oliver heute
Insgesamt führt das Unternehmen heute 173 eigene Stores, 400 Geschäfte zusammen mit Partnern und ist in 1.991 Shops sowie auf 2.507 Flächen vertreten. s.Oliver Produkte sind heute in über 30 Ländern, z. B. in Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien, Polen, Kroatien, Italien und Indien zu finden. Seit 1995 konnte der Umsatz mehr als vervierfacht werden. 2007 wurde die Milliardengrenze geknackt. In 2008 erwirtschaftete die s.Oliver Group einen Markenumsatz von 1,11 Milliarden Euro. Aus einem kleinen Einzelhandelsgeschäft ist nun eines der 20 größten Bekleidungsunternehmen Europas entstanden. Seit September 2008 ist die neue Firmenzentrale in Rottendorf fertiggestellt. 2009 feierte s.Oliver sein 40-jähriges Firmenjubiläum.[16] Mit der Initiative Cotton made in Africa engagiert sich s.Oliver für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen afrikanischer Kleinbauern.[17]
Kritik
Der Konzern kam in die Kritik, als die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) im August 2010 berichtete, dass den Mitarbeitern in den Filialen ein Stundenlohn von teilweise nur 6,50 € brutto (5,22 € netto) gezahlt wird. [18] Ein geregeltes Einkommen gibt es nicht, da die Angestellten nach Arbeitsaufkommen und damit auf Abruf eingesetzt werden. Je nach Berufserfahrung liegt der Stundenlohn für Mitarbeiter im Einzelhandel zwischen 6,50 € und 10,00 € (brutto). Einen Betriebsrat gibt es nicht, trotz der inzwischen über 2000 Mitarbeiter. Die Mitarbeiter werden jedoch durch eine interne Organisation, das FOR US-Team, vertreten.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Aktuelle Zahlen und Fakten der s.Oliver Bernd Freier GmbH & Co. KG (PDF)
- ↑ S. Oliver-Marke Knock Out sponsert Formel-3-Fahrer
- ↑ Stern Artikel: Bohlens neue Kleider
- ↑ s.Oliver official General Sponsor of KKS Lech Poznań
- ↑ Mainpost - s. Oliver steigt bei den Würzburg Baskets ein
- ↑ Bundeskanzleramt - Ein Jahr nach dem Tsunami: Jahresbilanz der Partnerschaftsinitiative Fluthilfe
- ↑ Special Olympics Deutschland - Premium Partner
- ↑ s.Oliver und David Garrett spenden für Haiti
- ↑ 1.000.000 Kondome für das südliche Afrika
- ↑ s.Oliver Brandsite - s.Oliver History
- ↑ Modemarken - s.Oliver Chronologie und Fakten
- ↑ Modemarken - s.Oliver Chronologie und Fakten
- ↑ IHK Würzburg - Wettbewerb Familienfreundlichster Arbeitgeber Mainfranken
- ↑ Mainpost - s.Oliver hat eigenen Kindergarten
- ↑ Textilwirtschaft - s.Oliver kommt mit Großen Größen
- ↑ Textilwirtschaft - S.Oliver startet Jubiläumskampagne „Together we are 40"
- ↑ Pressemitteilung von s.Oliver - November 2008
- ↑ Der Westen.de - Arbeit auf Abruf
Kategorien:- Unternehmen (Landkreis Würzburg)
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