Timo Scheider

Timo Scheider
Timo Scheider
Timo Scheider 2008
DTM
Nation DeutschlandDeutschland Deutschland
Erstes Rennen Hockenheimring 2000
Letztes Rennen Hockenheimring 2011
Teams (Hersteller)
2000–2002 Holzer (Opel) • 2003 Phoenix (Opel) • 2004 Holzer (Opel) • 2006 Rosberg (Audi) • 2007–2011 Abt (Audi)
Statistik
Rennen Siege Poles SR
117 6 9 8
Podien 21
Gesamtsiege 2 (2008, 2009)
Punkte 354

Timo Scheider (* 10. November 1978 in Lahnstein) ist ein deutscher Automobilrennfahrer. Er startete von 2000 bis 2011 in der DTM und wurde dort 2008 und 2009 Meister.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Anfänge im Motorsport (1989–1999)

Unterschrift von Timo Scheider

Scheider begann seine Motorsportkarriere 1989 im Kartsport, welchen er bis 1994 betrieb. Unter anderem gewann er 1994 die deutsche Junioren-Kartmeisterschaft. 1995 wechselte er in den Formelsport. Er debütierte in der deutschen Formel Renault 1800 und gewann auf Anhieb den Meistertitel. 1999 folgte schließlich der vierte Gesamtrang in der deutschen Formel Renault 2000.

1997 wechselte Scheider in die deutsche Formel-3-Meisterschaft. Er gewann drei Rennen und stand bei insgesamt zwölf von achtzehn Rennen auf dem Podest. Mit 218 zu 224 Punkten wurde er schließlich Vizemeister hinter Nick Heidfeld. In der darauffolgenden Saison gewann er erneut drei Rennen. In der Gesamtwertung reichte es für ihn in dieser Saison aber nur für den siebten Platz. Zu vier Rennen trat er nicht an. Außerdem nahm er am Formel-3-Masters in Zandvoort teil und beendete das Rennen auf der achten Position. 1999 absolvierte Scheider sein drittes Jahr in der deutschen Formel-3-Meisterschaft. Mit einem Lauferfolg schloss er die Saison auf dem sechsten Gesamtrang ab. Beim Formel-3-Masters wurde er in dieser Saison Zwölfter.

DTM mit Opel (2000–2004)

2000 wechselte Scheider in den Tourenwagensport in die DTM zum Team Holzer, die mit Opel-Fahrzeugen antraten. Mit zwei vierten Plätzen als beste Resultate beendete er seine Debütsaison auf dem zwölften Platz der Meisterschaft. 2001 absolvierte Scheider seine zweite Saison für das Team Holzer und belegte den Meisterschaftsplatz 20.

2002 verbesserte sich Scheider auf den achten Platz der DTM-Fahrerwertung. 2003 wechselte Scheider innerhalb der DTM-Opelteams zum Team Phoenix und er beendete die Saison erneut auf dem achten Gesamtrang. In Zandvoort erzielte er seine erste Pole-Position in der DTM. Sein Teamkollege Peter Dumbreck hatte in dieser Saison mehr als doppelt so viele Punkte wie er erzielt. Darüber hinaus gewann er auf einem Opel das 24-h-Rennen Nürburgring. 2004 kehrte Scheider zum Team Holzer zurück. Im dritten Jahr in Folge belegte er den achten Gesamtrang, obwohl er abermals ohne eine Podest-Platzierung geblieben war. In dieser Saison war er der beste Opel-Pilot überhaupt.

FIA-GT und A1GP (2005–2006)

2005 wechselte Scheider in die FIA-GT-Meisterschaft und trat zusammen mit Michael Bartels auf einem Maserati MC12 des deutschen Vitaphone Racing Teams an. Die beiden gewannen zwei Rennen, unter andem das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, und belegten den zweiten Gesamtrang. Anschließend trat er im Winter 2005/06 im Formelsport für das deutsche Team in der A1 Grand Prix an. Er teilte sich das Cockpit mit Adrian Sutil und Sebastian Stahl. Scheider war der Pilot mit den meisten Einsätzen und der einzige deutsche Pilot, der Punkte erzielte. Sein bestes Resultat erzielte er beim Hauptrennen in Laguna Seca, das er auf dem zweiten Platz beendete. 2006 trat er in einem Ferrari 430 GT2 zu einem Rennen der FIA-GT-Meisterschaft an und gewann die GT2-Wertung.

DTM für Audi (2006–2011)

Scheiders Hauptaugenmerk lag 2006 allerdings auf seine Rückkehr in die DTM. Er erhielt beim Team Rosberg einen Audi aus der vorherigen Saison und wurde Teamkollege von Frank Stippler. Er erzielte regelmäßig Punkte und beendete die Saison auf dem zehnten Platz der Fahrerwertung. Teamintern setzte er sich mit 12 zu 3 Punkten gegen Stippler durch. 2007 wechselte Scheider zu Abt Sportsline und erhielt ein aktuelles Modell des Audi A4 DTM. Nachdem er bereits dreimal Vierter geworden war, folgte beim Saisonfinale in Hockenheim mit einem zweiten Platz seine erste Podest-Platzierung in der DTM überhaupt. Als drittbester Pilot seines Teams schloss er die Saison auf dem siebten Platz der Fahrerwertung ab.

Scheider nach seinem erstem DTM-Sieg in Oschersleben 2008

2008 absolvierte Scheider seine zweite Saison in einem aktuellen Audi A4 DTM. Bereits beim zweiten Saisonrennen in Oschersleben fuhr Scheider den ersten DTM-Sieg seiner Karriere ein. Er kam in dieser Saison nur bei einem Rennen nicht in die Punkteränge und stand insgesamt acht mal auf dem Podium. Mit 75 zu 71 Punkten setzte er sich gegen Paul di Resta durch und wurde zum ersten Mal DTM-Meister.[1]

Scheider beim Saisonauftakt der DTM 2009 in Hockenheim

In der Saison 2009 gelang es Scheider, seinen DTM-Titel zu verteidigen. Er punktete nur bei einem Rennen nicht, stand insgesamt sechs Mal auf dem Podest und gewann zwei Rennen. In der Meisterschaft setzte er sich mit 64 zu 59 Punkten gegen Gary Paffett durch. Er war damit der erste DTM-Pilot nach Bernd Schneider, der seinen Titel verteidigte. Darüber hinaus gewann zum dritten Mal ein Pilot von Abt Sportsline bzw. Audi den Meistertitel. Dies war in der Geschichte der DTM zuvor noch keinem Team bzw. Hersteller gelungen.[2]

2010 blieb Scheider bei Abt Sportsline. Während er in den ersten fünf Rennen stets Punkte erzielte, aber nicht auf dem Podest stand, beendete er von den letzten sechs Rennen fünf auf dem Podest und entschied eines für sich. Als bester Audi-Pilot beendete er diese Saison auf dem vierten Meisterschaftsplatz. Darüber hinaus debütierte er 2010 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in einem Porsche 997 GT3 RSR, der von der BMS Scuderia Italia eingesetzt wurde. 2011 bestritt Scheider seine elfte DTM-Saison und seine fünfte für Abt Sportsline. Mit einem zweiten Platz als bestes Resultat beendete er das Jahr auf dem vierten Platz der Gesamtwertung.

Persönliches

Timo Scheider lebt im österreichischen Lochau. Er war elf Jahre mit Jasmin Rubatto liiert und hat mit ihr einen Sohn. Die beiden trennten sich im April 2010.[3][4]

Soziales Engagement

Seit November 2008 ist Timo Scheider Botschafter der Stiftung für Rückenmarksforschung Wings for Life. Ebenso ist er Initiator der Charity-, Sport- und Family-Eventreihe Race4Kids, die sich zum Ziel setzt, benachteiligten Kindern und Familien in Deutschland und Österreich tatkräftig unter die Arme zu greifen.[5]

Sonstiges

Im Oktober 2008 wurde Timo Scheider zum ADAC-Motorsportler des Jahres gewählt.[6]

In der Fernsehshow TV total Stock Car Crash Challenge am 29. November 2008 und am 9. Oktober 2010 gewann er jeweils das Rennen der Klasse bis 1900 cm³.

Ab 1997 wurde er von Willi Weber gemanagt.

Statistik

Karrierestationen

  • 1989–1994: Kartsport
  • 1995: Deutsche Formel Renault 1800 (Meister)
  • 1996: Deutsche Formel Renault 2000 (Platz 4)
  • 1997: Deutsche Formel 3 (Platz 2)
  • 1998: Deutsche Formel 3 (Platz 7)
  • 1999: Deutsche Formel 3 (Platz 6)
  • 2000: DTM (Platz 12)
  • 2006: FIA-GT, GT2 (Platz 18)
  • 2007: DTM (Platz 7)
  • 2008: DTM (Meister)
  • 2009: DTM (Meister)
  • 2010: DTM (Platz 4)
  • 2011: DTM (Platz 4)

Einzelergebnisse in der DTM

Saison Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
2000 Team Holzer HO1
4
HO1
4
OS1
5
OS1
7
NOR
12
NOR
11
SAC
7
SAC
7
NÜ1
16
NÜ1
11
OS2
8
OS2
9
NÜ2
11
NÜ2
16
HO2
11
HO2
DNF
45 12.
2001 Team Holzer HO1
11
NÜ1
10
OSC
12
SAC
12
NOR
DNF
LAU
11
NÜ2
DNF
A1R
 
ZAN
6
HO2
DNF
            7 20.
2002 Team Holzer HO1
5
ZOL
5
DON
DNF
SAC
6
NOR
DNS
LAU
10
NÜR
7
A1R
8
ZAN
5
HO2
4
            10 8.
2003 Team Phoenix HO1
7
ADR
15
NÜ1
13
LAU
4
NOR
16
DON
8
NÜ2
7
A1R
DNF
ZAN
DNF
HO2
7
            12 8.
2004 Team Holzer HO1
8
EST
6
ADR
5
LAU
16
NOR
DNF
SHA1
DNF
NÜR
6
OSC
7
ZAN
12
BRN
7
HO2
9
          15 8.
2006 Team Rosberg HO1
8
LAU
9
OSC
14
BRH
10
NOR
7
NÜR
7
ZAN
6
CAT
DNF
LEM
8
HO2
6
            12 10.
2007 Abt Sportsline HO1
9
OSC
4
LAU
5
BRH
13
NOR
14
MUG
DNF
ZAN
4
NÜR
4
CAT
DNF
HO2
2
            25 7.
2008 Abt Sportsline HO1
2
OSC
1
MUG
10
LAU
2
NOR
3
ZAN
2
NÜR
5
BRH
1
CAT
2
LEM
6
HO2
1
          75 1.
2009 Abt Sportsline HO1
2
LAU
5
NOR
4
ZAN
DSQ
OSC
1
NÜR
2
BRH
2
CAT
1
DIJ
6
HO2
2
            64 1.
2010 Abt Sportsline HO1
7
VAL
4
LAU
8
NOR
5
NÜR
4
ZAN
3
BRH
3
OSC
11
HO2
2
ADR
1
SHA
3
          53 4.
2011 Abt Sportsline HO1
4
ZAN
5
RBR
7
LAU
2
NOR
4
NÜR
4
BRH
16
OSC
DNF
VAL
4
HO2
7
            36 4.

1 Das Rennen in Shanghai zählte nicht zur Meisterschaft.

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2010 ItalienItalien BMS Scuderia Italia SpA Porsche 997 GT3 RSR Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Westbrook DeutschlandDeutschland Marco Holzer Rang 14

Einzelnachweise

  1. Timo Scheider: Sieg und Titel. Motorsport aktuell, abgerufen am 26. Oktober 2008.
  2. Timo Scheider ist DTM-Champion 2009. DTM.com, abgerufen am 25. Oktober 2009.
  3. Der neue DTM-Champion 2008 heißt Timo Scheider. www.dtm.com, abgerufen am 6. Dezember 2008.
  4. Scheider & Rubatto: DTM-Traumpaar trennt sich. www.motorsport-total.com, abgerufen am 21. August 2010.
  5. Soziales Engagement Timo Scheider Datenbank SportMeetsCharity
  6. dtm.de: Champion Timo Scheider ist ADAC-Motorsportler des Jahres, 29. Oktober 2008

Weblinks

 Commons: Timo Scheider – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Timo Scheider — en la primera fecha del DTM en 2008 …   Wikipedia Español

  • Timo Scheider — (born November 10, 1978 in Lahnstein) is a German racing driver, who competes in the Deutsche Tourenwagen Masters for Audi.KartingLike most other drivers, Scheider started his racing career in karting in 1989. In 1992, he went on to win the… …   Wikipedia

  • Timo Scheider — en 2008. Date de naissance 10 novembre 1978 (1978 11 10) (33 ans) Nationalité …   Wikipédia en Français

  • Timo — (auch Thimo) ist ein aus dem Althochdeutschen stammender männlicher Vorname; es handelt sich um eine Kurzform oder Variante von Timotheos. Der Namenstag für Timo ist der 26. Januar. Weitere Varianten des Vornamens sind unter anderem Tim bzw. Timm …   Deutsch Wikipedia

  • Scheider — ist der Familienname folgender Personen: Christian Scheider (* 1964), österreichischer Politiker (FPÖ, BZÖ), Bürgermeister Klagenfurts Rolf Scheider (* 1965), deutscher Begabungsdirektor Roy Scheider (1932–2008), US amerikanischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Scheider — may refer to:*Roy Scheider, an American actor *Timo Scheider, a German race car driveree also*Schneider …   Wikipedia

  • Championnat DTM 2008 — Timo Scheider, champion DTM 2008, à Hockenheim Le championnat DTM 2008 s est déroulé du 13 avril au 26 octobre 2008, sur un total de 11 courses, et a été remporté par le pilote allemand Timo Scheider sur une Audi …   Wikipédia en Français

  • Championnat DTM 2009 — Timo Scheider, champion DTM 2009. Le championnat DTM 2009 s est déroué du 17 mai au 25 octobre 2009, sur un total de 10 courses, et a été remporté par le pilote allemand Timo Scheider sur une Audi. Engagés …   Wikipédia en Français

  • DTM-Saison 2011 — Die DTM Saison 2011 war die 25. Saison der DTM und die zwölfte seit Neugründung der Serie im Jahr 2000. Die Saison startete am 1. Mai und endete am 23. Oktober auf dem Hockenheimring. Inhaltsverzeichnis 1 Änderungen 2011 1.1 Reifen 2 Teams und… …   Deutsch Wikipedia

  • FIA GT Meisterschaft Saison 2005 — Die FIA GT Meisterschafts Saison 2005 umfasst insgesamt elf Rennen in zehn verschiedenen Ländern. Das Rennen in Spa Francorchamps wurde als 24 Stunden Rennen ausgetragen. Gabriele Gardel gewann die Meisterschaft der GT 1 Klasse, Marc Lieb und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”