Sarmizegetusa (Hunedoara)

Sarmizegetusa (Hunedoara)
Sarmizegetusa
Burgort
Várhely
Wappen fehlt
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Sarmizegetusa (Hunedoara) (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Hunedoara
Koordinaten: 45° 31′ N, 22° 47′ O45.51522.781944444444493Koordinaten: 45° 30′ 54″ N, 22° 46′ 55″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 493 m
Fläche: 73,12 km²
Einwohner: 1.297 (1. Januar 2009)
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner je km²
Postleitzahl: 337415
Telefonvorwahl: (+40) 02 54
Kfz-Kennzeichen: HD
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Sarmizegetusa, Breazova, Hobița-Grădiște, Păucinești, Zeicani
Bürgermeister: Mihai Cornel Todoni (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 4
loc. Sarmizegetusa, jud. Hunedoara, RO–337415

Sarmizegetusa (veraltet Gradiște; dt. Burgort,[1] ung. Várhely)[2] ist eine Gemeinde im Kreis Hunedoara, Siebenbürgen, Rumänien.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Lage von Sarmizegetusa im Kreis Hunedoara

Die Gemeinde Sarmizegetusa liegt in der Hațeg-Senke (Depresiunea Hațegului) - den Ausläufern der Transsilvanischen Alpen - nordwestlich des Retezat-Gebirges (Munții Retezat) und nordöstlich des Țarcu-Gebirges (Munții Țarcu). Am Fluss Breazova und der Nationalstraße (Drum național) DN 68 (CaransebeșHațeg) gelegen, befindet sich die nächste Stadt Hațeg (Hatzeg) 16 Kilometer nordöstlich; die Kreishauptstadt Deva (Diemrich) liegt ca. 60 Kilometer nördlich (41 km Luftlinie) entfernt.

Geschichte

An einer historischen Römerstraße gelegen, wurde der Ort erstmals 1398 urkundlich erwähnt.[1] Als eines der ältesten rumänischen Hörigendörfer der Hațeg-Senke befand sich der Ort neben den Ruinen der Hauptstadt der römischen Provinz Dakiens, der so genannten Colonia Ulpia Traiana Augusta Dacica Sarmizegetusa. Zahlreiche Funde bei archäologischen Ausgrabungen in der Region deuten jedoch auf eine Besiedlung bis in die Jungsteinzeit zurück.[3]

Bevölkerung

1850 lebten auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde 2.642 Einwohner; 2.566 davon waren Rumänen, 38 Roma, 33 Magyaren und 5 Siebenbürger Sachsen. 1890 wurde mit 2.911 die größte Bevölkerungszahl - und gleichzeitig die der Rumänen (2.828) und die der Deutschen (22) - ermittelt. Die höchste Anzahl der Ungarn (121) wurde 1910 und die der Roma 1850 registriert. Darüber hinaus bezeichneten sich 1910 zwei und 1930 einer als Serbe. Bei der Volkszählung 2002 lebten auf dem Gebiet der Gemeinde 1.388 Menschen, davon waren 1.381 Rumänen, drei Magyaren und vier Rumäniendeutsche.[4]

Sehenswürdigkeiten

  • Die Ruinen einer Burg, der ehemaligen römischen Hauptstadt Dakiens Ulpia Traiana,[5] errichtet unter Kaiser Trajan zwischen 108 und 110 n. Chr., welcher Kaiser Hadrian die Bezeichnung Sarmizegetusa - Zentrum des ehemaligen dakischen Reiches - hinzufügte,[1] steht unter Denkmalschutz.[6] Das Anwesen in rechteckiger Form umfasste eine Fläche von ca. 32 Hektar. Die 1,80 Meter dicken und 4–5 Meter hohen Mauern dehnten sich auf einer Länge von 450 Meter in Nord–Südrichtung und 600 Meter in Ost-Westrichtung aus. An allen Ecken der Anlage waren Wehrtürme, an jeder Seite ein Eingangstor und rundum ein ca. 4–5 Meter breiter Wassergraben. Das bedeutendste Gebäude der Anlage war der Augustus-Palast (aedes augastalium, 85 x 65 m), errichtet aus Stein, Ziegeln und Marmor. Südlich des Palastes befand sich der öffentliche Marktplatz aus zwei Teilen; ein schmaler (85 x 10 m) geschmückt mit Statuen und Skulpturen und ein größerer Teil (42 m breit, da noch nicht endgültig erforscht, Länge unbekannt). Dieser war mit Steinplatten gepflastert und hatte einen Kanal für das Regenwasser.[3] Nach 271 n. Ch. verfiel die Stadt; wahrscheinlich im 13. Jahrhundert war sie eine Ruine. Das Baumaterial der Kirchen von Densuș und Strei stammte von hier.[1]
  • Die Ruine eines Amphitheaters befindet sich 190 Meter nördlich von Ulpia Traiana Sarmizegetusa, neben der Nationalstraße. Es ist das einzige bekannte Amphitheater in Dakien. Seine ovale Form hat die Längen von 88 x 69 Meter; die Arena ist 66 x 47 m groß. Zwischen Arena und den Tribünen war eine drei Meter hohe Mauer. Die äußeren Mauern waren ca. acht Meter hoch; es waren 12 Zugangstore vorhanden. In der Mitte der Arena befand sich ein zwei Meter tiefer Graben.[3]
  • Das Dorfmuseum der Gemeinde.

Bilder

Einzelnachweise

  1. a b c d H. Heltmann, G. Servatius: Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag Würzburg, 1993. ISBN 3-8083-2019-2
  2. Wörterbuch der Ortschaften aus Siebenbürgen
  3. a b c Institute Of Archaeology − Sarmizegetusa, abgerufen am 20. November 2010 (rumänisch)
  4. Volkszählung, letzte Aktualisierung 2. November 2008, S. 138 (ungarisch)
  5. Webpräsenz von Ulpia Traiana Sarmizegetusa, auf www.cimec.ro (rumänisch)
  6. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert, abgerufen am 30. März 2011 PDF 7,10 MB

Weblinks

 Commons: Ulpia Traiana Sarmizegetusa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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