- Schlacht bei Reichenbach und Markersdorf
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Schlacht bei Reichenbach und Markersdorf Teil von: Befreiungskriege
Gedenkstein im Niederhofpark zu ReichenbachDatum 22. Mai 1813 Ort Reichenbach/O.L. und Markersdorf in Sachsen Ausgang taktischer Sieg Russlands Konfliktparteien Frankreich
einige Rheinbundstaaten
ItalienRussland Befehlshaber Napoléon I. Bonaparte Eugen v. Württemberg Truppenstärke ca. 14.000 Mann ca. 16.000 Mann Verluste ca. 1.400 Tote und Verwundete
ca. 500 Gefangeneca. 1.100 Tote und Verwundete Schlachten der Befreiungskriege (1813–1815) Frühjahrsfeldzug 1813
Lüneburg – Möckern – Halle – Großgörschen – Gersdorf – Nettelnburg – Bautzen – Reichenbach – Luckau – Haynau
Herbstfeldzug 1813
Großbeeren – Katzbach – Dresden – Hagelberg – Kulm – Dennewitz – Göhrde – Altenburg – Wittenberg – Wartenburg – Liebertwolkwitz – Leipzig – Torgau – Hanau
Winterfeldzug 1814
Épinal – Colombey – Brienne – La Rothière – Champaubert – Montmirail – Château-Thierry – Vauchamps – Mormant – Montereau – Bar-sur-Aube – Soissons – Craonne – Laon – Reims – Arcis-sur-Aube – Fère-Champenoise – Saint-Dizier – Paris
Sommerfeldzug 1815
Quatre-Bras – Ligny – Waterloo – Wavre – ParisDie Schlacht bei Reichenbach und Markersdorf am 22. Mai 1813 war ein erfolgreiches Rückzugsgefecht russischer Truppen gegen Kaiser Napoléon I. von Frankreich im Frühjahrsfeldzug 1813.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
In der Schlacht bei Bautzen am 20. und 21. Mai 1813 blieb Napoléon sein angestrebter vernichtender Sieg verwehrt. Hierfür waren vor allem Marschall Ney sowie die Generäle Lauriston und Reynier verantwortlich zu machen, die, Napoléons Anweisungen ignorierend, die rückwärtigen Verbindungen der Verbündeten russischen und preußischen Truppen unter Wittgenstein nicht effektiv bedrohten. Zudem machte sich der Mangel an hochwertiger Kavallerie auf Seiten der Franzosen bemerkbar, welcher eine rasche Verfolgung der geschlagenen Verbündeten unmöglich machte. So gewannen jene Zeit, sich ostwärts hinter das natürliche Hindernis der Neiße in Sicherheit zu bringen. Diese Rückzugsaktion zu decken, wurde der in russischen Diensten stehende Generalleutnant Prinz Eugen von Württemberg beauftragt. Er sollte die nachrückenden Verbände Napoléons lange genug aufhalten.
Verlauf der Schlacht
Die erste Verteidigungslinie wurde auf den bewaldeten Höhen zwischen Reichenbach im Westen und Markersdorf im Osten, etwa 12 km westlich von Görlitz, gebildet. Eugens Hauptquartier befand sich zunächst auf dem Töpferberg südlich von Reichenbach. Nachdem die hier stehenden Truppen den Angriffen der Franzosen und Sachsen weichen mussten, zog sich Eugen hinter Markersdorf zurück. Verstärkungen, die von General Prinz Trubezkoi herangeführt wurden, konnten die Lage zunächst stabilisieren, doch die Franzosen erneuerten ihre Angriffe. In diesem Moment wurde General Duroc, Oberhofmarschall und enger Freund Napoléons von einer Kanonenkugel schwer verwundet. Der Kaiser war über diesen Verlust persönlich schwer getroffen und brach daraufhin den Kampf ab - ein für ihn sehr ungewöhnliches Verhalten. Duroc erlag seinen Wunden ebenso wie Napoléons Generäle Kirchner und Graf Bruyère.
Die gegnerischen Truppen
Franzosen und ihre Verbündeten
- Leichte Gardekavalleriedivision unter General Lefebvre-Desnouettes (16 Schwadronen)
- VII. Korps unter General Reynier (insgesamt 7 sächsische, 6 französische und 2 würzburger Bataillone sowie 5 Batterien) mit folgenden Divisionen:
- I. Kavalleriekorps unter General La Tour-Maubourg:
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- 1. leichte Kavalleriedivision Bruyère (5 sächsische, 1 französische Schwadron, 4 französische, sächsische und italienische Batterien)
Russen
- Kavallerie
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- Brigade Knorring (8 Schwadronen)
- Brigade Pantschulid (7 Schwadronen)
- 3. Division unter General Graf Schachaffskoi (6 Linien-, 2 Jägerbataillone)
- 5. Division (Reserve) unter General Lukov (5 Linienbataillone)
- 2. Kürassierdivision unter General Duka (18 Schwadronen Kürassiere, 1 berittene Batterie)
- Verstärkungen unter General Prinz Trubezkoi (20 Schwadrone, 6 1/2 Batterien, nicht identifizierte Infanterie unter General Mellentin)
Folgen
Durch die Kämpfe hatten die alliierten Truppen genug Zeit gewonnen, sich über die Neiße zurückzuziehen, die Brücken zu zerstören und ihre Truppen neu zu ordnen. Erst am Mittag des folgenden Tages konnten sächsische Pioniere eine Pontonbrücke bei Görlitz errichten, für eine schnelle Verfolgung war es nun zu spät. Eine langwierige Fortführung der Kämpfe in Schlesien stand für Napoléon außer Frage, da viele seiner jungen Rekruten den Anstrengungen der vergangenen Wochen nicht gewachsen, unterernährt und krank waren. In dieser Situation beschloss der Kaiser, den Alliierten einen Waffenstillstand anzubieten, um während dessen Österreich zum Kriegseintritt auf seiner Seite zu bewegen. Das Gegenteil geschah, der Herbstfeldzug 1813 musste mit deutlich ungünstigerem Kräfteverhältnis geführt werden und brachte für Napoléon die Katastrophe von Leipzig.
Gedenksteine
In Reichenbach erinnern heute zwei Gedenksteine an die Schlacht. Einer wurde 1913 vom Verschönerungs-Verein auf dem Töpferberg aufgestellt, der andere markiert den Ort von Napoléons Hauptquartier im Niederhofpark. In Markersdorf befinden sich Gedenksteine für die französischen Generäle Duroc und Kirchner. Der Kaiser persönlich ordnete die Errichtung des Steins für Duroc an. Frankreich zahlte dem Gutsbesitzer dafür bis 1923 eine Pachtgebühr. Bis heute gilt der Stein als exterritoriales Gebiet Frankreichs.
Quellen
Literatur
- Digby Smith: The Greenhill Napoleonic Wars data book. 1. Auflage. Greenhill books, London 1998, ISBN 1-85367-276-9.
- David Chandler: The campaigns of Napoleon. 14. Auflage. Weidenfeld & Nicolson, London 1998, ISBN 0-297-748300.
- Siegfried Fiedler: Kriegswesen und Kriegführung im Zeitalter der Revolutionskriege. Bernard & Graefe, Koblenz 1988, ISBN 3-7637-5808-9.
Weblinks
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