- Schlacht bei Wartenburg
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Schlacht bei Wartenburg Teil von: Befreiungskriege Datum 3. Oktober 1813 Ort Wartenburg, Königreich Sachsen Ausgang Sieg der Schlesischen Armee (Preußen) Konfliktparteien Befehlshaber Henri-Gratien Bertrand, General Morand Gebhard Leberecht von Blücher, Ludwig Yorck von Wartenburg Truppenstärke 14.000 Mann 16.000 Mann
32 GeschützeVerluste 1.000–1.200 Tote und Verwundete
1.000 Gefangene1.548 tote und verwundete Soldaten
67 Offiziere tot und verwundetSchlachten der Befreiungskriege (1813–1815) Frühjahrsfeldzug 1813
Lüneburg – Möckern – Halle – Großgörschen – Gersdorf – Nettelnburg – Bautzen – Reichenbach – Luckau – Haynau
Herbstfeldzug 1813
Großbeeren – Katzbach – Dresden – Hagelberg – Kulm – Dennewitz – Göhrde – Altenburg – Wittenberg – Wartenburg – Liebertwolkwitz – Leipzig – Torgau – Hanau
Winterfeldzug 1814
Épinal – Colombey – Brienne – La Rothière – Champaubert – Montmirail – Château-Thierry – Vauchamps – Mormant – Montereau – Bar-sur-Aube – Soissons – Craonne – Laon – Reims – Arcis-sur-Aube – Fère-Champenoise – Saint-Dizier – Paris
Sommerfeldzug 1815
Quatre-Bras – Ligny – Waterloo – Wavre – ParisDie Schlacht bei Wartenburg war ein Gefecht während der Befreiungskriege nahe dem sächsischen Dorf Wartenburg. Einem Korps der Schlesischen Armee unter General Ludwig Yorck von Wartenburg gelang der Übergang über die Elbe, was Napoleon zwang, zur Sicherung seiner Nordflanke von Dresden nach Westen Richtung Leipzig vorzugehen. Dies leitete die Einkreisung des französischen Kaisers in Leipzig ein.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Bei Beginn des Herbstfeldzuges 1813 nach Auslaufen des Waffenstillstandes am 17. August standen unter Napoleon über 400.000 Soldaten im Osten Deutschlands. Seinem Plan, die zwei Heere der verbündeten Österreicher, Preußen und Russen einzeln im Raum Sachsen zu schlagen, nach Böhmen und Schlesien abzudrängen, während Oudinot die dritte Armee aus Brandenburg werfen sollte, standen die Verbündeten entgegen, die mit über 500.000 Mann in Brandenburg, Schlesien und Nordböhmen standen. Ihr Plan sah vor, Napoleon auszuweichen, falls er eine der drei Armeen angriff. Eine Schlacht direkt gegen den französischen Kaiser sollte nur bei Vereinigung aller Kräfte gewagt werden. Oudinot oder andere kleinere Verbände, die nicht von Napoleon geführt wurden, waren davon ausgenommen.
Napoleon, der bei Ablauf des Waffenstillstandes im Dresdner Raum stand, wartete den Angriff der Verbündeten ab. Die Schlesische Armee unter Blücher, die als erstes marschierte, gelang es, große Teile der französische Truppen nach Osten zu locken, da aber Napoleon die Fühlung mit Blücher verlor, zog er mit 60.000 Mann wieder ab. Die Boberarmee unter MacDonald lief dann an der Katzbach in die Stellungen Blüchers hinein und erlitt eine Niederlage. Zur selben Zeit griff die Hauptarmee unter Schwarzenberg Dresden an, jedoch erreichte Napoleon die Stadt noch rechtzeitig und konnte mit einem Sieg die Verbündeten nach Böhmen abdrängen. Der nachfolgende Verlust des Korps Vandamme in Kulm machte diesen Erfolg aber rückgängig. Oudinot war mit seiner Berlinarmee bereits eine Woche vorher bei Großbeeren aufgerieben worden. Nachdem Ney das Kommando übernommen hatte, musste auch er Anfang September bei Dennewitz eine Niederlage einstecken.
Danach zog sich Napoleon mit seinen Truppen hinter die Elbe zurück und verharrte in Sachsen. Im Hauptquartier der Schlesischen Armee ersann man den Plan zum Durchbrechen der Elblinie, um entweder Napoleon in den Rücken zu fallen oder ihn zum Rückzug nach Westen zu zwingen. Der Plan begünstigte außerdem eine Vereinigung der drei verbündeten Armeen. Die Nordarmee unter Bernadotte näherte sich aus dem Raum Wittenberg und Schwarzenberg stieß gegen die Linie Zwickau–Chemnitz vor.
Schlachtverlauf
In der Nähe von Wartenburg sollte das Korps unter Yorck in den Morgenstunden des 3. Oktober die Elbe überqueren. Die Division Morand des Korps Bertrand stand Yorcks Soldaten in gut geschützten Stellungen gegenüber. Südöstlich von Wartenburg lag in Bleddin die württembergische Division Franquemont und dahinter die italienische Division Fontanelli.
Beim ersten Frontalangriff der Brigade Steinmetz wurde kein Erfolg erzielt. Erst nach der zwei Stunden dauernden Eroberung Bleddins durch Prinz Karl zu Mecklenburg um 14 Uhr konnten die Linien der Franzosen von Brigaden unter General von Horn, der als erster in Wartenburg eindrang, aufgerollt werden. Bei einem Kavalleriegefecht im nahen Globig siegten preußische und mecklenburgische Husaren.
Verluste
Die preußischen Verluste betrugen 1.500 Mann, das Korps Bertrand verlor 1.000 Gefangene sowie 11 Geschütze und 70 Wagen. Der Rest der Franzosen flüchtete bis hinter die Mulde (Fluss).
Folgen
Napoleon begann nach der Schlacht bei Wartenburg einen allgemeinen Rückzug nach Westen. Er ließ den rechten Flügel unter Joachim Murat gegen die Hauptarmee unter Schwarzenberg zurück und zog selbst ins nördliche Sachsen, um dort die Schlesische Armee und die Nordarmee einzeln zu schlagen und dann gegen Schwarzenberg zu ziehen, der so lange von Murat aufgehalten werden sollte. Doch die Schlesische Armee wich ihm aus und fügte seinen Einheiten, unterstützt von Freischärlern, durch zahlreiche Scharmützel immer mehr Verluste zu. Napoleon glaubte Blücher und Karl Johann daraufhin weiter nördlich und zog nach Süden, um die Hauptarmee der Verbündeten anzugreifen, die südlich von Leipzig stand. Die Nordarmee und die Schlesische Armee marschierten ihm daraufhin hinterher, was dann zur Einschließung Napoleons während der Völkerschlacht bei Leipzig führte.
Yorck bekam als Anerkennung den Titel „von Wartenburg“ verliehen.
Literatur
- Dieter Walz, Sachsenland war abgebrannt, Leipzig 1993
- Paul Benndorf, Völkerschlacht bei Leipzig, Berlin 1913
- Holger Krug, Die Völkerschlacht bei Leipzig, Leipzig 2004
Kategorien:- Schlacht der Koalitionskriege
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