- St. Peter und Paul (Herne)
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Die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Herne-Börnig-Sodingen ist eine römisch-katholische Gemeindekirche im Pastoralverbund Herne-Ost im Dekanat Emschertal des Erzbistum Paderborn.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Kirchlich gehören alle Bewohner der Bauernschaften zur Pfarrei St. Lambertus in Castrop. Um 1818 wird die Bevölkerungszahl mit 584 Personen angegeben, davon 546 katholische Gemeindemitglieder. Um 1885 betrug diese schon 2000 Gemeindemitglieder und seit dem 28. April 1892 feierten die Gemeinde ihre Gottesdienst in der an der Ecke Kirchstraße/Widumerstraße (Widum = Pfarrhaus), gebauten Notkirche St. Urbanus. Diese Notkirche diente der Mutterpfarrei beim Umbau ihrer Kirche St. Lambertus als Domiziel und auch die alte Kirchenglocke aus Castrop aus dem Jahre 1643 ging auf St. Urbanus über (1906 nach Merklinde, 1943 verschollen). Nachdem auch Horsthausen mit St. Josef selbständig geworden war, wurde am 9. April 1900 die Pfarrei Börnig-Sodingen mit Gysenberg errichtet. Es gelingt dem neuen Kirchenvorstand der Gemeinde Börnig-Sodingen, ein Grundstück gegenüber der Notkirche, der Hollerte Stock genannt, anzukaufen und zuerst einen eigenen Friedhof einzurichten. Durch die Gründung des politischen Amtes Sodingen wird der Wunsch eine eigene Pfarrkirche zu bauen größer und die Planungen werden vorangetrieben.
Nach den Plänen des Regierungsbaumeisters Hermann Wielers wird das im neugotische Gebäude durch den Sodinger Bauunternehmer Rehkopp erbaut. Der Baupreis betrug 200500 Mark. Am 18. April 1902 erfolgte die Grundsteinlegung, am 8. Dezember 1903 die Einsegnung und am 5 Juli 1906 die feierliche Konsekration der nunmehr dem Patronat von St. Peter und St. Paul zugedachten Kirche, durch den Paderborner Weihbischof Augustinus Gockel.
Am Pfingstsontag 1943 und besonders am 9. November 1943 wird das Kirchengebäude schwer beschädigt und die Kirche für 13 Monate gesperrt. 1951/1952 wird die bauliche sicherheit der Kirche mit schlichter Malerei und Verglasung wiederhergestellt.
Ausstattung
- Zwei Standbilder der Patrone St. Peter und Paul, entstanden um 1730
- Schreinaltar von 1912
- 1950 schuf Walter Klocke die ersten neuen Fenster,
- 1979-1984 Erneuerung der Mittelschiff-Fenster u. der Turmrossette durch Jupp Gesing.
- 2003 Ambo, Altartisch, Osterleuchter u. Taufbrunnen aus der Werkstatt Winkelmann aus Günne.
Glocken
Das erste Geläut, drei Bronzeglocken, wurden 1903 gespendet und 1917 als Kriegsmaterial requiriert. 1922 bestellte Pfarrer Bräckling beim Bochumer Verein 5 Gußstahlglocken. Die große Glocke (die 300 größte Deutschlands[1], ist 3359 kg schwer, hat den Ton a und einen Durchmesser von 1995 mm.
Orgel
Die erste Orgel wurde 1810 in Herford vom Orgelbauer Meyer erstellt. 1903 gelangte sie in die Börniger Notkirche, nach 1904 in die neue St. Peter und Paul Kirche. Sie wurde dabei auf 17 Register erweitert. 1960 setzte man sie in die Horsthauser St. Josephs Kirche um. 1983 wurde sie für den Neubau von St. Joseph bei der Firma Sauer in Höxter restauriert und erhielt 21 Register. Seit 1987 ist sie wieder in Gebrauch. Sie ist die älteste erhaltene und zugleich wertvollste Orgel in Herne[2]. Im Juli 1960 wurde eine neue Orgel der Firma Stockmann aus Werl mit 52 Registern angeschafft, welche in den 1990-Jahren von der Empore in das nördliche Seitenschiff verbracht und aufwändig erweitert wurde.
Friedhof
Neben der Kirche besitzt die Gemeinde einen eigenen Friedhof. Er wurde angelegt, damit die Katholiken der Sodinger, Börniger und Holthauser Gemeinden ihre Toten nicht mehr in Castrop beerdigen mussten. Sehenswert sind die Gräber der verstorbenen Geistlichen.
St. Josefs Hospital (Marienhospital - Klinik II)
Seit dem 20. April 1913 gehörte ein Krankenhaus zum Besitz der Gemeinde. 1924/1925 wird ein Sudflügel errichtet, 1926 ein großer Erweiterungsbau entlang der Widumer Straße vom Gelsenkirchener Architekten Franke erbaut. Zahlreich an und Umbauten schlossen sich an. Im Herbst 1978 schloss die Universitätsklinik Herne mit der Kirchengemeinde St. Peter und Paul eine Vereinbarung, die die Übernahme des in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Josefs-Hospitals zum 1. April 1979 vorsah. Mit der nunmehrigen Klinik II übernahm das Marienhospital auch die Krankenpflegeschule, die im Jahre 1966 gegründet wurde.
Thomas Morus Haus
Das 1963/1964 erbaute Haus der Jugend wurde 2009 grundlegend renoviert und erweitert. Es dient seit der kommerziellen verpachtung des Urbanushauses als Gemeindezentrum.
Urbanus Haus
1927 entsteht das Vereinshaus am östlichen Ende des Friedhofes. Besonders die Kolpingfamilie Herne-Sodingen und die Pfarrbibliothek haben hier ihren Sitz. Seine Räume sind seit mehreren Jahrzehnten verpachtet und beherbergt ein Restaurant.
Pfarrer und Geistliche
Amtszeit Name Lebensdaten Anmerkungen 1899 - 1901 Pfarrer Franz Keweloh († 1929) 1887-1925 Pfarrer der Urgemeinde St. Lambertus in Castrop 1892-1897 Pfarrvikar August Wolf (* 15. Oktober 1868) später Pfarrer in Schwalenberg und Nieheim 1897-1901 Pfarrverwalter Anton Floren (* 17. Januar 1871 in Ossendorf; † 30. Januar 1933 in Essentho) Vikar in Oberschledorn, Beverungen und Pfarrer in Essentho 1901-1908 Pfarrer Heinrich Menne (* 12. Februar 1867, †) Pfarrer in Attendorn 1908 - 1922 Pfarrer Johannes Bräkling (*27. Mai 1868; † 27. Januar 1922 Sodingen, ± P) 1922 - 1933 Pfarrer Philipp Reker (* 18. April 1874 Langendreer); † 1955 Esbeck 1910-1922 Pfarrer in Werne, 1933-1955 in Esbeck 1934 - 1964 Pfarrer Josef Prenger (* 26. August 1879 in Schlückingen/Werl, † 28. Oktober 1964 Herne-Sodingen, ± P) 1964 - 1972 Pfarrer Theodor Pott (* 12. Juni 1925 in Gelsenkirchen, † 18. Oktober 1972 in Herne-Sodingen, ± P) 01.01.1979 - 14.12.1985 Pfarrer Josef Pennig 01.10.1986 - 01.12.2010 Pfarrer Heribert Zerkowski (* 13. Mai 1944 in Witten, † 8. Dezember 2010 in Herne[3], ± P) Dechant des Dekanates Herne (1997- Juli 2006) und des Dekanates Emschertal (Juli 2006 - April 2010), Geistlicher Rat ad honores 02.12.2010 Seit dem 01.12.2010 Pfarrer Thomas Poggel Pfarrer im Pastoralverbund Herne-Ost, zugleich in St. Dreifaltigkeit Herne-Holthausen P = Priestergruft auf den katholischen Friedhof St. Peter und Paul, Sodingen.
Vikare (Auswahl)
Amtszeit Name Lebensdaten spätere Dienste 1901 - 1909 Kaplan Johannes Nilles Pfarrer in Friedrichroda 1909 - 1922 Kaplan Josef Prenger s.o. 1922-1934 Pfarrer zu St. Dreifaltigkeit Herne-Holthausen 1904 - 1914 Kaplan Karl Stier Pfarrer in Bergkamen-Rünthe 1914 - 1916 Kaplan Lange 1916 - 1927 Vikar Hermann-Josef Sczech Pfarrvikar in Bochum 1922 - 1931 Kaplan Friedrich Schneider Pfarrer in Thüle 1925 - 1927 Vikar Sasse 1927 - 1933 Vikar Anton Schwingenheuer Dompastor in Paderborn, Msgr., 1960 Gründer und langjähriger Vorsitzender der St. Liborius-Fraternität 1931 - 1932 Vikar Johannes Heinz Pfarrer in Bödexen 1932 Vikar Stütte 1932 - 1937 Vikar Josef Brockmann * 1890 - † 1975 Pfarrer in Clarholz, Domprobst 1933 - 1934 Vikar Josef Fickermann Pfarvikar in Liesen 1934 - 1936 Vikar Albert Peters Anstaltspfarrer in Werl 1936 - 1940 Paul Ostermann Pfarrer in Wickede (Ruhr) 1937 Christian Zimmermann 1937 - 1949 Vikar Wilhelm Garg * 1910; † 22. Juli 1998 in Minden 1966-1987 Probst in Minden 1940 - 1946 Vikar Josef Ludwig 1956 - 1974 Pfarrer in Verl 1944 - 1947 Pater Ludwig Rieland OP Dominikanerkloster St. Albert (Walberberg) 1947 - 1949 Vikar Josef Heinze Vikar in Hagen 1949 - 1961 Pater Klemens Kuhlmann CPPS Superior in Kufstein 1949 - 1950 Pater Thomas Immekus SAC † 3. Januar 2005 Dekanatsjugendseelsorger Olpe 1951 - 1958 Vikar Paul Stork Pfarrer in Wanne 1952 - 1959 Vikar Hans Leo Drewes Weihbischof in Paderborn 1959 - 1961 Vikar Heinz-Günter Dimmerling Vikar in Castrop-Rauxel und Dortmund, 1965-1974 Pfarrvikar in Dreis-Tiefenbach, dort seit 2001 Subsidiar für das Dekanat Siegen, Pfarrer in Lippstadt. 1961 - 1962 Vikar Friedrich Dietz * 1915, † 23. Juli 2001 Pfarrer in Altenbögge und Bönen 1960 - 1968 Vikar Herbert Spar (†) Pfarrer in Grüne (Iserlohn) 1962 - 1965 Vikar Karl-Heinz Kaiser Pfarrer i.R. in Bielefeld 1963 - 1965 Vikar Winfried Froning Lehrer in Hagen 1965 - 1967 Vikar Heinrich Palberg Vikar in Wiedenbrück 1967 - 1973 Vikar Heribert Widdekind (* 19. Januar 1934 in Dortmund) 1973-1977 Vikar in Hagen-Emst, 1977-1984 Pfarrvikar zu St. Pius in Herne, 1984-2008 Pfarrer in Scharfenberg, Seit 2008 Subsidiar in Brilon 1968 - 26.09.1971 Vikar Heinrich Bredenbröker (* 1932, † 1. Mai 2010 in Lippstadt-Bad Waldliesborn) Pfarrer zu St. Josef Habinghorst 18.03.1973 - 31.08.1975 Vikar Norbert Mania Pfarrer in Paderborn 10.1977 - 10.1979 Vikar Elmar Nübold (* 11. April 1944 in Altenhundem, Sauerland) Probst in Paderborn 1991 - 1995 Vikar Erik Richter (* 4. März 1964 Hörde) Vikar in Fröndenberg, Pfarrer in Seoul (2001-2007) und Shanghai (2001-2004). Seit den 21. Oktober 2007 Pfarrer in Herne-Eickel. Literatur
- Theodor H. Pott: St. Peter und Paul Herne-Sodingen. 75 Jahre katholische Kirchengemeinde in Herne (Börnig-Sodingen) 1892 - 1967
Weblinks
- Website des Pastoralverbunds Herne-Ost
- Stiftung Forschungsstelle der Glasmalerei des 20. Jahrhunderts eV: Herne, Kath. Kirche St. Peter und Paul (mit weiteren Bildern), abgerufen am 23. Dezember 2010
Einzelnachweise
- ↑ http://www.cottage7.de/glocken/glocken-in-deutschland.pdf
- ↑ http://www.halloherne.de/index.php?option=com_content&view=article&id=142&Itemid=95 100 Objekte Herne, Folge 6
- ↑ Nachruf Präses Heribert Zerkowski. Pastoralverbund Herne-Ost (Dezember 2010). Abgerufen am 2. März 2011.
Kirchengebäude und Gemeinden im Dekanat EmschertalHerne: St. Barbara | St. Bonifatius | St. Dreifaltigkeit | St. Elisabeth | Herz-Jesu | St. Joseph | St. Konrad | St. Marien | St. Peter und Paul | St. Pius
Castrop-Rauxel: St. Antonius | St. Barbara | St. Elisabeth | St. Franziskus | Herz-Jesu | St. Josef | Hl. Kreuz | St. Lambertus | St. Marien | Hl. Schutzengel
Ehem. Stadt Wanne-Eickel: Al. Dreifaltigkeit | St. Barbara | Hl. Familie | St. Franziskus | Herz-Jesu | St. Joseph | St. Laurentius | St. Marien | St. Michael
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