- Stadt Mainz (1832)
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Stadt Mainz Die Stadt Mainz im Hafen
Schiffsdaten Flagge Preußen
Deutsches ReichSchiffstyp Glattdeckdampfer Heimathafen Köln Eigner Preußich-Rheinische Dampfschiffahrts Gesellschaft Reederei PRDG Bauwerft Jacobi, Haniel & Huyssen, Ruhrort Baunummer 1 Baukosten 60.000 Thaler Bestellung 1829 Kiellegung August 1829 Stapellauf 7. Mai 1830 Übernahme 1832 Außerdienststellung 1878 Verbleib abgewrackt Schiffsmaße und Besatzung Länge 39,00, nach Umbau 45,00 m (Lüa)Breite 5,70 / 10,32, nach Umbau 12,32 m Tiefgang max. 1,50 m Verdrängung 135 t Maschine Maschine Einzylinder Niederdruck- Dampfmaschine Maschinen-
leistung75 kW, (250 PSi) Propeller 2 x Schaufelräder Transportkapazitäten Tragfähigkeit 55 tdw Zugelassene Passagierzahl max. 220 Die Stadt Mainz war ein Raddampfer aus Holz und das erste auf einer rheinischen Werft gebaute Dampfschiff.
Inhaltsverzeichnis
Konstruktion
Das Schiff war als Glattdecker zum Transport von Personen und Güter gebaut und von Strack, Kriens und Harvey entworfen. Es wurde auf der Ruhrorter Werft Jacobi, Haniel & Huyssen von den ehemaligen Mitarbeitern Gerhard Moritz Roentgens, Ing. Harvey und Wilhelm Strack und dem Schiffbaumeister Kriens aus Ruhrort, gebaut. Am 7. Mai 1830 erfolgte der Stapellauf und am 19. Oktober 1830 die Übergabe an die Preußisch-Rheinische Dampfschiffahrts Gesellschaft (PRDG).
Daten zum Antrieb
- Antrieb = Einzylinder-Mitteldruckdampfmaschine mit Schwungrad, 75 PS, ab 1832: 90 PS.
- Flammrohr-Trommelkessel mit 65,8 m² Heizfläche und 0,6 kp/cm² Dampfdruck
- Schaufelräder aus Holz = 5,80 m Durchmesser mit 19 Schaufeln
Aufteilung des Rumpfs
Der Schiffsrumpf war aufgeteilt in Matrosenwohnung im Bug, daran anschließend eine kleine Kajüte und dahinter steuerbord die Kapitänskabine mit gegenüberliegender Toilette und Aufgang zum Deck. Mittschiffs waren der Kessel- und Maschinenraum und im Heck eine große Kajüte von 7,93 m Länge, sowie zwei Toiletten und ein Aufgang zum Deck. Das Hauptdeck vorne war für Personen und Güter bestimmt und mit einem Mast mit Ladebaum ausgestattet. Ein Niedergang führte zu der Matrosenwohnung.
Geschichte
Die Schiffstaufe fand am 7. Mai 1830 beim Stapellauf statt. Die erste Probefahrt war am 13. Oktober 1830 von Ruhrort nach Düsseldorf, einen Tag später eine festliche Probefahrt mit Prinz Friedrich von Preußen, dem Regierungs-Chefpräsidenten von Prestel und weiteren Prominenten. Bei der letzten Probefahrt am 19. Oktober sollte die Übergabe an die PRDG erfolgen, da sich während der ersten Fahrten herausstellte, dass der geforderte Dampfdruck nicht erreicht wurde. Anfang 1831 wurden Änderungen an der Maschine vorgenommen und im Mai eine Probefahrt gemacht. Die PRDG verweigerte abermals die Abnahme da die Einzylinder Dampfmaschine unrund lief. Im Sommer 1831 machte die Stadt Mainz erste Schleppversuche auf dem Niederrhein.
Im Frühjahr 1832 begann die Werft mit dem Umbau des Schiffs. Dabei wurden eine Zweizylinder-Niederdruckmaschine mit 76 PSn (260 PSi) und ein Kofferkessel mit 72 m² Heizfläche eingebaut. Der Schornstein wurde direkt über dem Kessel angebracht, die Antriebswellen weiter nach hinten versetzt und neue Schaufelräder mit zwölf Schaufeln und 4,78 m Durchmesser angebaut. Die Radkästen wurden neu gestaltet. Nach erfolgreicher Probefahrt am 17. August 1832 übernahm die PRDG am 23. August die Stadt Mainz. In den darauffolgenden Jahren immer wieder längere Werftaufenthalte, wobei 1833 der Kessel getauscht wurde, 1834 Verlängerung und Verstärkung des Rumpfs mit Eisenteilen sowie teilweise Verkleidung des Rumpfs mit Eisenblech.
Einsatz
1840 wurde die Stadt Mainz für 15.000 Thaler an die GHH verkauft. Nachdem der ganze Rumpf mit Eisenblech beschlagen war, übernahm die Nederlandsche Stoomboot Maatschappij (NSBM) das Schiff ohne Maschine und setzte es nach dem Einbau einer neuen Maschine unter dem Namen Schelde auf der Strecke Rotterdam – Antwerpen ein. 1847 erfolgte der Weiterverkauf an die N.V. Zierikzeesche Stoomboot Matschappij F.Kloos & Zoon und wird in Stad Zierikzee umbenannt. 1877 wurde das Schiff von der Reederei Quakernaat van Spijk ersteigert und auf der Strecke Gorinchem – Rotterdam eingesetzt unter dem Namen Gorinchem eingesetzt. 1878 wurde sie an eine Abwrackwerft verkauft.
Literatur
- Georg Fischbach: Die Schiffe der KD (Eine detaillierte Aufstellung auf über 1000 Seiten mit vielen historischen und aktuellen Fotos aller Schiffe der KD von 1826 bis 2005). Herausgeber: Eigenverlag, zu beziehen über KD Köln.
- Hans Rindt, Die Schiffe der Köln-Düsseldorfer einst und jetzt, Herausgeber Gunter Dexheimer
Schiffe der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AGIm Besitz der KD Europe: Asbach | Drachenfels | Godesburg | Goethe | Heinrich Heine | Jan von Werth | Loreley | RheinEnergie | RheinFantasie | Stolzenfels | Wappen von Köln
Langfristig angemietete Schiffe: Boppard | BUGA Koblenz 2011 | Palladium | Warsteiner
Ehemalige Flusskreuzfahrtschiffe: Austria | Britannia | Clara Schumann | Deutschland | Europa | France | Heinrich Heine | Helvetia | Italia | Nederland | Theodor Fontane | Wilhelm Tell
Ehemalige Fahrgastschiffe: Berlin | Concordia | Friedrich Wilhelm | Graf von Paris | Grossherzog Leopold von Baden | Loreley (III) | Prinz Friedrich von Preußen | Rheinpfeil | Rüdesheim (III) | Stadt Mainz | Victoria | Wappen von Mainz
Werkstattschiff: Jan (1928)
Liste der Schiffe der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt
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