Christoph Fuhrbach

Christoph Fuhrbach

Christoph Fuhrbach (* 16. Dezember 1970 in Frankenthal) ist ein deutscher Ausdauersportler, der vor allem als Läufer im Marathon- und Berglauf sowie als Radfahrer bei Langstreckenveranstaltungen aktiv ist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Familie, Ausbildung, Beruf

Als Sohn des Künstlers Dankmar Fuhrbach (Plastiken und Malerei) wuchs Christoph Fuhrbach in Frankenthal auf. Nach der Reifeprüfung am örtlichen Albert-Einstein-Gymnasium absolvierte er ein Studium der Katholischen Theologie mit anschließender Ausbildung zum Pastoralreferenten. Seit 1. September 2004 ist er beim Bistum Speyer als Referent in der Diözesanstelle Weltkirchliche Aufgaben tätig. Er wohnt in Neustadt an der Weinstraße, ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

Weltumradelung

Fuhrbach wurde deutschlandweit bekannt, als er 1998/99 eine Fahrradtour um die Erde unternahm und von unterwegs regelmäßige Berichte per E-Mail an die Ludwigshafener Tageszeitung Die Rheinpfalz schickte. Die Mammut-Radtour führte ihn binnen elf Monaten über Südosteuropa, die Türkei, Iran und Indien zu den geographischen Höhepunkten Nepal und Tibet, ging weiter über Thailand, Malaysia und Indonesien nach Australien und Neuseeland und endete mit gut 3000 Kilometer quer durch die USA. Später präsentierte er zu Benefizzwecken seine Reiseberichte als Diaschau in Überblendtechnik; sie war mit landestypischer Musik unterlegt und mit frei gesprochenen Schilderungen kommentiert.

Friedensinitiativen

Fuhrbach wohnte von 2002 bis 2004 in der Gegend der Ramstein Air Base in der Westpfalz. Im Rahmen der Friedensinitiative des Ökumenischen Arbeitskreises Landstuhl, aus der die Friedensinitiative Westpfalz hervorging, betätigte er sich als Mitorganisator und Mitgestalter der „Friedensgebete“. Diese befassen sich mit dem Weltfrieden allgemein, der Ramsteiner Flugschau-Katastrophe von 1988 und dem Krieg im Irak.[1] Am 6. August 2005, dem 60. Jahrestag des Abwurfs der ersten Atombombe auf Hiroshima, war er Mitveranstalter und Teilnehmer des „Pace-Makers-Radmarathons“ über 333 Kilometer von Stuttgart nach Büchel in der Eifel. Der Radmarathon wird seither jeden Sommer ausgetragen und führt mittlerweile über 342 Kilometer von Bretten in Baden über Mannheim und Bad Dürkheim nach Ramstein in der Pfalz und über Neustadt an der Weinstraße und Germersheim zurück nach Bretten.[2][3]

Sport

Laufsport

Schon als Schüler hatte Fuhrbach erste Langlauferfolge; aber erst 28-jährig, 1999 nach seiner Rückkehr von der Weltumradelung, begann er wieder ernsthaft mit Lang- und Bergläufen. Als Schüler und Abiturient hatte er den Vereinen TG Frankenthal bzw. TuS Flomersheim angehört, später wechselte er zum südpfälzischen TV Hatzenbühl, der eine vieljährige Langlauftradition aufzuweisen hat. Dort trainierte er unter Hans-Jürgen Eichberger, einem früheren Meisterläufer mit einer Marathonbestzeit von 2:19 Stunden, und wurde 2003 in die deutsche Berglauf-Nationalmannschaft aufgenommen.

Mit der Mannschaft des TV Hatzenbühl gewann Fuhrbach zweimal die Deutsche Berglauf-Meisterschaft. Beim Halbmarathon des Marathons Deutsche Weinstraße (Bockenheim) belegte er je einmal den ersten, zweiten und dritten Platz. Beim Bienwald-Marathon (Kandel) wurde er einmal Zweiter auf der ganzen und einmal Dritter auf der halben Strecke. Außerdem gewann er sechs Berg- und Volksläufe in Südwestdeutschland sowie drei Läufe der Pfälzer Berglaufserie (2003 und 2005 Donnersberg-, 2006 Nanstein-Berglauf). 2003 war er Dritter beim Mittsommernachtsmarathon von Tromsø in Norwegen.

Radsport

Mit 38 Jahren gelang Fuhrbach als Radsportler eine inoffizielle deutsche Bestleistung. Am 23. und 24. August 2009 legte er auf der steilen Kalmitstraße bei Neustadt innerhalb von 24 Stunden 488 Kilometer zurück und absolvierte dabei 17.615 Höhenmeter. Er fuhr die Strecke zwischen dem westlichen Ortsausgang von Maikammer (etwa 170 Meter ü. NN) und dem Parkplatz direkt unterhalb des Kalmitgipfels (673 Meter), die knapp 6 Kilometer lang ist, 42 Mal auf und ab; bei der 43. Auffahrt erreichte er zum Abschluss der 24 Stunden noch das 400-Meter-Höhenschild. Fuhrbach übertraf damit die bisher bekannte deutsche Bestleistung von Rainer Klaus, der 1996 15.458 Höhenmeter erzielt hatte.[4]

Am 24./25. Juli 2010 stellte Fuhrbach am Rande des Südschwarzwalds auf einem 1,8 Kilometer langen und durchschnittlich 10 Prozent steilen Straßenstück zwischen Grenzach-Wyhlen und Rührberg (Landkreis Lörrach) einen neuen Höhenmeter-Weltrekord auf. Zugunsten eines Misereor-Projekts in Peru[5] absolvierte er innerhalb von 24 Stunden 21.060 Höhenmeter[6][7] und verbesserte deutlich sowohl seine eigene Marke (17.615) aus dem Jahr 2009 als auch die alte Weltbestleistung der beiden österreichischen Zwillinge Gernot und Horst Turnowsky, die am 30. Juni und 1. Juli 2007 20.050 Höhenmeter erreicht hatten.[8]

Im August 2011 belegte Fuhrbach als 40-Jähriger bei der über sechs Etappen führenden internationalen Dolomiten-Rundfahrt für Jedermänner den 2. Platz hinter dem Italiener Alessandro Magli. Die ersten drei Etappen war – unter dem Pseudonym „Max Kraft“ – auch der Tour-de-France-Sieger von 1997, Jan Ullrich, mitgefahren.[9] Am 3. September 2011 gewann Fuhrbach in 19:02 Minuten den 20. Kalmit-Klapprad-Cup, bei dem die 450 Höhenmeter der 6,5 Kilometer langen und durchschnittlich 7,6 Prozent steilen Strecke mit einem Klapprad ohne Gangschaltung bewältigt werden müssen.[10][11]

Einzelnachweise

  1. Friedensinitiative Westpfalz: Historie. Bisherige Aktionen und Veranstaltungen der FIW. 12. Juli 2009, abgerufen am 5. September 2011.
  2. Pace-Makers: Radmarathon 2010 – Die Strecke. Abgerufen am 27. Juli 2010.
  3. Die Rheinpfalz, Ludwigshafen: Radeln für den Frieden, 27. Juli 2010
  4. Die Rheinpfalz, Ludwigshafen: Fuhrbach schafft 17.615 Höhenmeter, 25. August 2009
  5. Misereor: Ein(e) Welt-Rekord für MISEREOR. Abgerufen am 27. Juli 2010.
  6. Die Rheinpfalz, Ludwigshafen: Rad-Weltrekord: Fuhrbach setzt neue Bestmarke, 26. Juli 2010
  7. Die Rheinpfalz, Ludwigshafen: Um sechs Uhr kommt der Schüttelfrost, 27. Juli 2010
  8. Gernot Turnowsky: Horst & Gernot Turnowsky. Abgerufen am 26. Juli 2010.
  9. Die Rheinpfalz, Ludwigshafen, 16. August 2011
  10. Pfälzer Klappverein e. V.: The Royal Kalmit Klapprad Cup. 3. September 2011, abgerufen am 5. September 2011.
  11. Christoph Fuhrbach: Kalmit-Klapprad-Cup 2011. 4. September 2011, abgerufen am 5. September 2011.

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