Vințu de Jos

Vințu de Jos Unterwintz Alvinc
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Basisdaten
Staat:	Rumänien
Historische Region:	Siebenbürgen
Kreis:	Alba
Koordinaten:	46° 0′ N, 23° 29′ O45.99444444444423.485833333333217Koordinaten: 45° 59′ 40″ N, 23° 29′ 9″ O
Zeitzone:	OEZ (UTC+2)
Höhe:	217 m
Fläche:	88,39 km²
Einwohner:	5.400 (1. Januar 2009)
Bevölkerungsdichte:	61 Einwohner je km²
Postleitzahl:	517875
Telefonvorwahl:	(+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen:	AB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart:	Gemeinde
Gliederung:	Vințu de Jos, Câmpu Goblii, Ciocașu, Crișeni, Dealu Ferului, Gura Cuțului, Hațegana, Inuri, Laz, Mătăcina, Mereteu, Pârău lui Mihai, Poienița, Stăuini, Valea Goblii, Valea lui Mihai, Valea Vințului, Vurpăr
Bürgermeister:	Alexandru Danciu (PD-L)
Postanschrift:	Str. Lucian Blaga, nr. 47 loc. Vințu de Jos, jud. Alba, RO–517875

Vințu de Jos (dt. Winz, Unterwintz, Unter-Wintz oder Alwinz, ung. Alvinc) ist eine Gemeinde im Kreis Alba in Siebenbürgen, Rumänien.

Vințu de Jos ist auch unter den deutschen Bezeichnungen Winzendorf und Weinsdorf bekannt.^[1]

Geographische Lage

Lage von Vințu de Jos im Kreis Alba

Die Gemeinde Vințu de Jos liegt im Unterwald, im Südwesten des Siebenbürgischen Beckens. Der Ort befindet sich an der Mündung des Flusses Pianu – eines linker Zuflusses des Mureș –, der Europastraße 68, der Kreisstraße (Drum județean) DJ 107C und der Bahnstrecke Arad–Alba Iulia ca. 10 Kilometer nordwestlich von Sebeș (Mühlbach); die Kreishauptstadt Alba Julia (Karlsburg) liegt ca. 16 Kilometer nordöstlich von Vințu de Jos entfernt.

Geschichte

Die Geschichte der Besiedlung der Region reicht bis in die Jungsteinzeit zurück. Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden – auf von den Einheimischen Sibișeni und Valea Rea genannten Arealen – nach Angaben von C. Gooss, Grigore Tocilescu, M. Roska, G. Téglás uva. zahlreiche Funde gemacht, welche auf Behausungen der Jungsteinzeit und der Römerzeit deuten.^[2]

Der Ort Vințu de Jos wurde erstmals 1248 (1486 unter Alwijncz) urkundlich erwähnt.^[3] Im Mittelalter war der Ort ein blühender Marktflecken im Komitat Unterweißenburg, mit einem Hafen für Salzhandel und andere Rohstoffe der Region.^[4] 1621 siedelten sich Hutterer am Ort an, die hier einen Bruderhof aufbauten, der bis zur Rekatholizierung Mitte des 18. Jahrhunderts Bestand hatte ^[5].

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung sind heute die Landwirtschaft, die Viehzucht und der Obstbau. Verschiedene kleinere Industriebetriebe sind hier angesiedelt.

Bevölkerung

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung		Ethnische Zusammensetzung
Jahr	Bevölkerung	Rumänen	Ungarn	Deutsche	andere
1850	4.117	3.043	619	92	363
1900	4.936	3.971	813	55	97
1977	5.773	5.491	105	14	163
2002	5.295	5.108	76	8	103

Die höchste Einwohnerzahl der heutigen Gemeinde – und gleichzeitig die der Rumänen – wurde 1977 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Deutschen wurde 1850, der Ungarn (848) 1890 und die der Roma (226) 1850 registriert. Darüber hinaus bezeichneten sich 1880 und 2002 je ein und 1930 drei Einwohner als Ukrainer, 2002 einer als Serbe. Fast bei jeder Aufnahme seit 1880 – außer 1977 und 2002 – wurden auch Slowaken registriert; die höchste Anzahl an Slowaken (14) wurde 1910 ermittelt.^[6]

Sehenswürdigkeiten

• Die Ruinen des Schlosses Martinuzzi – ein im Stil der Renaissance gebautes Schloss –, in welchem Kardinal G. Martinuzzi (Bruder Georg) seine Residenz von 1545 bis 1551 hatte. Unter Gábor Bethlen wurde das Schloss umgebaut; 1773 wurde die barocke Toreinfahrt errichtet.^[4] Das Schloss steht unter Denkmalschutz.^[7]
• Die Ruinen der evangelischen Kirche, einer gotischen Basilika, im 14. Jahrhundert errichtet, deren Turm im 19. Jahrhundert angebaut wurde, stehen unter Denkmalschutz.^[7]
• Die rumänisch-orthodoxe Kirche Adormirea Maicii Domnului, ca. 1700 errichtet, steht unter Denkmalschutz.^[7]
• Das Anwesen des römisch-katholischen Klosters in Vințu de Jos, 1726 errichtet, steht unter Denkmalschutz.^[7]
• Die Ruinen der Zebenik-Burg („Cetatea Zebernic“), einst eine mittelalterliche Burganlage oberhalb des eingemeindeten Dorfes Valea Vințului (ung. Vincipatak), 1248 erstmals urkundlich erwähnt, 1529 zerstört. 1638 wurde die Burg von den deutschsprachigen Hutterern (einem Zweig der reformatorischen Täuferbewegung) ^[8] aus Böhmen übernommen, diese errichteten hier eine Keramikmanufaktur und erzeugten die Habaner-Keramik – das erste feine Keramik-Geschirr aus Siebenbürgen –, bis im 18. Jahrhundert ein Brand die Manufaktur zerstörte.^[4]

Einzelnachweise

1. ↑ Wörterbuch der Ortschaften aus Siebenbürgen
2. ↑ Institute Of Archaeology − Vințu de Jos, abgerufen am 24. Juli 2010 (rumänisch)
3. ↑ Vințu de Jos auf www.sate-comune.ro, abgerufen am 24. Juli 2010
4. ↑ ^{a b c} H. Heltmann, G. Servatius: Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag Würzburg, 1993. ISBN 3-8083-2019-2
5. ↑ Robert Friedmann: Alwinz (Transylvania, Romania) In: Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online (englisch)
6. ↑ Volkszählung, letzte Aktualisierung 30. Oktober 2008, S. 195 (ungarisch)
7. ↑ ^{a b c d} Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert, abgerufen am 22. April 2011 PDF 7,10 MB
8. ↑ Die Kolonisierung der Wiedertäufer in Vințu de Jos, von Marius Mărginean, abgerufen am 24. Juli 2010 (rumänisch)

Weblinks

 Commons: Vințu de Jos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Bürgermeisteramt von Vințu de Jos
• Vințu de Jos auf www.sate-comune.ro

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