- Cumol
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Strukturformel Allgemeines Name Cumol Andere Namen - Isopropylbenzol
- 2-Phenylpropan
- Cumenylwasserstoff
- Cumen
- Retinyl
- (1-Methylethyl)benzol
Summenformel C9H12 CAS-Nummer 98-82-8 PubChem 7406 Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit mit scharfem, aromatischem Geruch[1]
Eigenschaften Molare Masse 120,19 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 0,86 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt Siedepunkt 152 °C[1]
Dampfdruck Löslichkeit Brechungsindex 1,49146 (20 °C)[3]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [4] Gefahr
H- und P-Sätze H: 226-304-335-411 EUH: keine EUH-Sätze P: 261-273-301+310-331 [5] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [4] Gesundheits-
schädlichUmwelt-
gefährlich(Xn) (N) R- und S-Sätze R: 10-37-51/53-65 S: (2)-24-37-61-62 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C Cumol (Isopropylbenzol, selten: Kumol) ist ein aromatischer Kohlenwasserstoff und unter Standardbedingungen eine farblose Flüssigkeit mit charakteristischem, aromatischem Geruch. Es gehört zur Gruppe der C3-Benzole.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Cumol wurde 1840 bei der Decarboxylierung von Cuminsäure entdeckt. Der erste Namensvorschlag der Entdecker war Cumen, sie verwendeten den ersten Wortbestandteil der Cuminsäure. Justus v. Liebig schlug dann den Namen Cumol vor, der fortan Eingang in die deutsche Literatur fand.[6]
Eigenschaften
Cumol hat einen charakteristischen, aromatischen Geruch, die Geruchsschwelle liegt bei 0,04–6,4 mg·m−3. In vielen gängigen organischen Lösungsmitteln, z. B. Ether und Ethanol, ist Cumol löslich, in Wasser hingegen sehr schwer löslich.
Darstellung
Cumol wird aus Benzol und Propen durch sauer katalysierte Alkylierung (Katalysator: Phosphorsäure, Temp.: 250 °C, Druck: 400 bar) hergestellt. Dieser Reaktionstyp ist auch als Friedel-Crafts-Alkylierung bekannt.
Verwendung
Cumol dient als Zwischenprodukt zur Herstellung von Phenol und Aceton nach dem Cumolhydroperoxid-Verfahren (Hock-Verfahren).[7]
In seltenen Fällen wird es auch als Lösungsmittel eingesetzt. Cumol wird auch als Klopfschutzmittel im Flugtreibstoff verwendet. Gegenüber dem auch verwendbaren Benzol besitzt es einen wesentlich niedrigeren Stockpunkt von ca. −96 °C.
Gefahren
Cumol ist entzündlich und reizt die Atmungsorgane. Es kann zudem die Haut (Brennen/Jucken) und die Augen reizen, die Leber schädigen und zu Schwindel und Benommenheit führen.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Eintrag zu Cumol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. Dezember 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ Thieme Römpp Online, abgerufen am 22. Juli 2011.
- ↑ CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 98-82-8 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Datenblatt Cumene bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. März 2011.
- ↑ Christian Wiegand: Entstehung und Deutung wichtiger organischer Trivialnamen. I. Kohlenwasserstoffe der Benzolreihe, in: Angewandte Chemie, 1948, 60 (4), S. 109–111; doi:10.1002/ange.19480600407.
- ↑ Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985, ISBN 3-342-00280-8, S. 334.
Kategorien:- Umweltgefährlicher Stoff
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