- Der Leopard (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Der Leopard Originaltitel Il Gattopardo Produktionsland Frankreich, Italien Originalsprache Italienisch Erscheinungsjahr 1963 Länge 183 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Luchino Visconti Drehbuch Suso Cecchi D’Amico
Pasquale Festa Campanile
Enrico Medioli
Massimo Franciosa
Luchino ViscontiProduktion Goffredo Lombardo Musik Nino Rota
(unter Verwendung von Themen von Giuseppe Verdi)Kamera Giuseppe Rotunno Schnitt Mario Serandrei Besetzung - Burt Lancaster: Don Fabrizio Salina
- Claudia Cardinale: Angelica Sedara/Bertiana
- Alain Delon: Tancredi Falconeri
- Paolo Stoppa: Don Calogero Sedara
- Rina Morelli: Maria Stella Salina
- Romolo Valli: Pater Pirrone
- Mario Girotti: Conte Cavriaghi
- Pierre Clémenti: Francesco Paolo
- Lucilla Morlacchi: Concetta
- Giuliano Gemma: General
- Ida Galli: Carolina
- Ottavia Piccolo: Caterina
- Leslie French: Cavalier Chevally
- Serge Reggiani: Don Ciccio Tumeo
Der Leopard (Originaltitel: Il Gattopardo) ist ein französisch-italienischer Spielfilm aus dem Jahr 1963 von Luchino Visconti, gedreht nach dem gleichnamigen Roman Der Gattopardo (Il Gattopardo) von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Der mit großem Aufwand realisierte Film gilt allgemein als ein Meisterwerk der Kinogeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Aus der Sicht des sizilianischen Adelsgeschlechts der Salinas wird der Untergang des Adels und der Aufstieg des Bürgertums zu Zeiten des Risorgimentos, der Einheitsbewegung Italiens, dargestellt. Der Fürst von Salina muss erkennen, dass diese Entwicklung nicht aufzuhalten ist. Sein Neffe Tancredi, zwar von altem Adel, aber vollkommen verarmt, nutzt die Gunst der Stunde und heiratet die schöne Tochter eines neureichen Bürgermeisters. Sein Leitspruch ist, dass sich alles verändern muss, wenn alles so bleiben soll, wie es ist. Der Fürst übernimmt diese Idee, ohne sie mit Aktivismus zu vertreten, sondern eher mit einer gewissen Melancholie und Einsicht in die Unveränderlichkeit der menschlichen Gesellschaft. Er glaubt nicht an die Möglichkeit eines Fortschritts für Sizilien.
Visconti hat in seiner Inszenierung auf das 5. Kapitel (mit dem Besuch Pater Pirrones in seinem Heimatdorf, wo sich die Geschichte um die Geldheirat auf unterster sozialer Stufe wiederholt) sowie auf die letzten beiden Kapitel des Romans (mit dem Tod des Fürsten und dem Epilog bei den unverheirateten Töchtern des Fürsten im Mai 1910) verzichtet. Dafür wurde die Bürgerkriegssituation in Palermo sowie die Verletzung Tancredis anders als im Buch genau geschildert und die Szene des Ballvergnügens mit der Erschießung von Aufständischen kontrastiert.
Die Ballszene im Palazzo Gangi-Valguarnera in Palermo erlangte ob ihrer Dauer und ihrer Opulenz Berühmtheit. Als weiterer Drehort diente das Castello di Donnafugata.
Kritiken
„Ein bewegendes historisches und gesellschaftliches Panoramabild von faszinierender Schönheit.“
– Lexikon des internationalen Films[1]
„Ein cineastisches Meisterwerk.“
– Heyne Filmlexikon
„Luchino Viscontis Meisterwerk „Der Leopard“ ein ganz besonderer Leckerbissen: Brillantes Dekor, die hervorragende Besetzung und die imposante Inszenierung sorgen für vorzügliche Historien-Unterhaltung mit einer schier endlosen Ball-Sequenz als Höhepunkt.“
– Prisma Online
Der Film erhielt außerdem von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden das Prädikat Besonders Wertvoll. In der Begründung heißt es im Gutachten der FBW wie folgt: Die Regie entfaltet hier eine bedeutende Meisterschaft. Es gelingt ihr, den Glanz des Dekorativen in einen realistischen Zusammenhang zu integrieren. Dessen eindringliche Wirkung besteht darin, daß hier eine historische Situation episch breit dargelegt und gleichzeitig ihr Kern enthüllt wird. Die Ökonomie der Regie ist da bewundernswert. Auch das Breite, Ausladende, hat dramaturgisch berechtigte Form. So verbindet sich das formal Ästhetische, ja das Zeremonielle der Szene, überzeugend mit dem Wirklichen.
Auszeichnungen
Viscontis Film gewann bei den Filmfestspielen von Cannes 1963 die Goldene Palme als bester Wettbewerbsfilm, den David di Donatello für das beste Szenenbild und die Preise der Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani in den Kategorien beste Kamera (Farbe), Kostüme und Szenenbild. Eine Nominierung erhielt der Film bei den Oscars 1964, wo Designer Piero Tosi für die besten Kostüme (Farbe) nominiert wurde. Hauptdarsteller Burt Lancaster gewann 1964 den französischen Étoile de Cristal als bester ausländischer Darsteller, während Alain Delon im selben Jahr für den Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller nominiert wurde.
DVD-Veröffentlichung
- Der Leopard. Special-Edition (2 DVDs und CD). Koch Media 2004 – enthält neben der restaurierten 180-Minuten-Langfassung auch Reclams Elektronisches Filmlexikon, die Original-Filmmusik von Nino Rota auf separater CD sowie eine Dokumentation über Rota und ein 16-seitiges Booklet
Literatur
- Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Der Leopard (Originaltitel: Il Gattopardo). Deutsch von Charlotte Birnbaum. Piper, München und Zürich 1999, 337 S., ISBN 3-492-04124-8.
- Giuseppe Tomasi di Lampedusa: Der Gattopardo. Roman (Originaltitel: Il gattopardo). Neu übersetzt und mit einem Glossar von Giò Waeckerlin Induni. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Gioacchino Lanza Tomasi. Piper, München und Zürich 2007, 364 S., ISBN 978-3-492-24889-1 oder ISBN 3-492-24889-6.
Weblinks
- Der Leopard in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Olivier Bombarda: „Der Leopard“ von Luchino Visconti. ARTE, 28. Dezember 2006
Einzelnachweise
Filme von Luchino ViscontiBesessenheit | Tage des Ruhms | Die Erde bebt | Appunti su un fatto di cronaca | Bellissima | Sehnsucht | Weiße Nächte | Rocco und seine Brüder | Boccaccio 70 | Der Leopard | Sandra | Der Fremde | Die Verdammten | Alla ricerca di Tadzio | Tod in Venedig | Ludwig II. | Gewalt und Leidenschaft | Die Unschuld
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