- Die Unschuld
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Filmdaten Deutscher Titel Die Unschuld Originaltitel L’innocente Produktionsland Italien Originalsprache Italienisch Erscheinungsjahr 1976 Länge 125 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Luchino Visconti Drehbuch Suso Cecchi D’Amico
Luchino ViscontiProduktion Giovanni Bertolucci für Rusconi Film Musik Franco Mannino Kamera Pasqualino De Santis Schnitt Ruggero Mastroianni Besetzung - Giancarlo Giannini: Graf Tullio Hermil
- Laura Antonelli: Gräfin Giuliana Hermil
- Jennifer O’Neill: Teresa Raffo
- Marc Porel: Filippo d’Arborio
- Rina Morelli: Tullios Mutter
- Massimo Girotti: Graf Stefano Egano
- Didier Haudepin: Federico Hermil
- Marie Dubois: Die Prinzessin
- Roberta Paladini: Miss Elviretta
- Claude Mann: Der Prinz
Die Unschuld ist ein italienischer Kinofilm aus dem Jahr 1976. Regisseur Luchino Visconti griff für seinen letzten Spielfilm auf den Roman Das Opfer (auch Der Unschuldige, im Original L’innocente) von Gabriele D’Annunzio zurück. Ihm gelingt ein fein gezeichnetes Porträt der Belle Epoque in opulent-dekorativen Bildern.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der römische Graf Tullio Hermil richtet sich sein Leben bedingungslos nach seinen eigenen Motiven aus. Er ignoriert die Liebe seiner Ehefrau, der schönen Giuliana, und ist der Liebhaber der Gräfin Raffo, wobei er sich keine Mühe gibt, diese Liaison vor seiner Frau oder der Gesellschaft zu verstecken. Giuliana, die vergeblich versuchte, ihren Ehemann zurückzugewinnen, lernt ihrerseits den jungen Schriftsteller Filippo D’Arborio kennen und lieben. Und diese Liebe verändert sie, macht sie stärker und selbstbewusster. Schließlich endet die Affäre von Graf Hermil mit Gräfin Raffo und er findet in ehrlicher Zuneigung zurück zu seiner Frau. Diese erwartet jedoch ein Kind von ihrem ehemaligen Liebhaber D’Arborio. Nach der schweren Geburt des Kindes tötet Graf Hermil das Kind und will jenseits der Kategorien von Gut und Böse leben, als habe er keinen Mord begangen. Doch anders als im Roman scheitert er und erschießt sich.
Kritiken
„Die unendlich perfekt kalkulierte Kälte der Inszenierung macht dem Zuschauer einen emotionalen Einstieg in den Film fast unmöglich. Anders als etwa in „Der Leopard“, „Die Verdammten“ oder zuletzt „Gewalt und Leidenschaft“ bleiben die Figuren blasse Schemen: Insekten auf dem Seziertisch eines Naturwissenschaftlers, der mit den delikatesten Instrumenten operiert.“
– Hans-Christoph Blumenberg in Die Zeit, 1977[1]
„Vor allem mit diesem von der Vorlage abweichenden Schluß distanziert sich Visconti von der libertinen Hauptfigur, in der er einen Vorläufer des Faschismus sieht. Mit subtilem Sensualismus inszeniert: bestechend die kunstvollen Dekor-Arrangements und die intensiven Großaufnahmen.“
– Franz Ulrich im film-dienst 5/1977
Literatur
- Gabriele D’Annunzio: Das Opfer. Roman (Originaltitel: L’innocente). Deutsch von Virgilio Iafrate. Mit einem Nachwort von Adeline R. Tintner. Ungekürzte Taschenbuch-Ausgabe. Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-24671-0
Weblinks
- Die Unschuld in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Christoph Blumenberg: Liebe kälter als der Tod. In: Die Zeit, Nr. 11/1977
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