- Donauländer
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Als Donauländer werden jene Staaten bezeichnet, die Anrainer der Donau sind. Der mit 2900 km zweitlängste Strom Europas verbindet insgesamt 10 Länder:
Deutschland - Österreich - Slowakei - Ungarn - Kroatien - Serbien - Rumänien - Bulgarien - Moldawien - Ukraine.
Im Sinne der Kilometrierung müsste man umgekehrt zählen, weil die Stromkilometer der Donau - im Gegensatz zu anderen Strömen - stromaufwärts laufen, also von der Mündung (bei Sulina im mittleren Delta in Rumänien) in Richtung Quelle (in Baden-Württemberg bei Donaueschingen).
Die Donauländer haben trotz unterschiedlichen Sprachen und Kulturen viele Gemeinsamkeiten, die teilweise geschichtlich bedingt sind (Osmanisches Reich, Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und lange Vorherrschaft der Sowjetunion). Seit dem 16. Jahrhundert - und verstärkt in der Zeit nach den Türkenkriegen - ist die deutsche Besiedlung von Teilen Pannoniens, der Batschka und des Banats auf dem Verkehrsweg der Donau erfolgt. Zahlreiche Siedler aus dem Raum von Süddeutschland, Österreich und dem Elsass fuhren auf Flößen und später den sog. Ulmer Schachteln stromabwärts.
In der langen Zeit des Kalten Krieges hat die Donau zwar als Verkehrsweg an Bedeutung eingebüßt, ist aber nun durch mehrere Faktoren wieder im Aufholen (EU-Erweiterung), günstige Kostenstrukturen im östlichen Mitteleuropa und Aspekte des Umweltschutzes).
Schon kurz nach der Wende sind einzelne Donauländer lose politische Kooperationen eingegangen. Beispiele dafür sind- ab etwa 1990 die Pentagonale (Österreich, Ungarn, ČSFR, Jugoslawien und Italien) für wissenschaftlich-technische Projekte,
- später zur Hexagonale erweitert, aus der nach den Balkankriegen die CEI hervorging;
- die Visegrad-Gruppe (H, CZ, SK, Polen)
- Arbeitsgemeinschaft Donauländer (gegründet im Mai 1990 in der österr. Wachau) für die kulturelle und wirtschaftliche Kooperation, und ihr
- Oktober 1998 in Kraft getretenes Leitbild für den Donauraum unter bayerischer Federführung, vor allem zur Entwicklung von Schutzgebieten.
Weblinks
- ab etwa 1990 die Pentagonale (Österreich, Ungarn, ČSFR, Jugoslawien und Italien) für wissenschaftlich-technische Projekte,
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