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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Böblingen Höhe: 417 m ü. NN Fläche: 13,04 km² Einwohner: 6662 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 511 Einwohner je km² Postleitzahl: 71120 Vorwahl: 07033 Kfz-Kennzeichen: BB Gemeindeschlüssel: 08 1 15 054 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Wittumstraße 1
71120 GrafenauWebpräsenz: Bürgermeister: Martin Thüringer Die Gemeinde Grafenau liegt im Landkreis Böblingen, nahe der Städte Sindelfingen, Weil der Stadt und Calw.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Flüsse Schwippe und Würm durchfließen Grafenau.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Grafenau besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Dätzingen und Döffingen. Zur ehemaligen Gemeinde Dätzingen gehört das Dorf Dätzingen. Zur ehemaligen Gemeinde Döffingen gehören das Dorf Döffingen und die Orte Burschelberg, Kapellenberg und Wenninger Höfe sowie die abgegangenen Ortschaften Hofstätten, Mietersheim, Welbingen, Stegmühle (vermutlich in Burschelberg aufgegangen).[2]
Geschichte
Sowohl Döffingen als auch Dätzingen wurden erstmals 1075 urkundlich erwähnt. Seit dem 1. September 1972 bilden Döffingen und Dätzingen die Gemeinde Grafenau.
Dätzingen
Ursprünglich gehörte der Ort den Grafen von Fürstenberg. Im 13. Jahrhundert geriet der gesamte Ort in den Besitz des Johanniter-/Malteserordens. Dätzingen bildete ab 1263 eine eigene Kommende und gehörte zum katholischen Großpriorat Deutschland des Johanniter-/Malteserordens, mit Sitz in Heitersheim. 1806 kam Dätzingen an das Königreich Württemberg.[3] 1850 hatte Dätzingen 5 evangelische und 640 katholische Einwohner, die in 86 Haupt- und 43 Nebengebäuden lebten und arbeiteten.[4]
Döffingen
Döffingen unterstand den Pfalzgrafen von Tübingen. Es fiel aber bereits im 14. Jahrhundert an Württemberg. Im Jahre 1388 fand hier die große Schlacht bei Döffingen (siehe auch Ulrichstein) statt, welche den entscheidenden Sieg der Landesfürsten unter Eberhard II. von Württemberg gegen die Freien Reichsstädte brachte und zum Landfrieden von Eger führte[5]. Nahezu ganz Döffingen wurde am 8. September 1634 von einem großen Feuer zerstört – jedoch schnell wieder aufgebaut. 1850 hatte Döffingen 1194 evangelische und 13 katholische Einwohner, die in 147 Haupt- und 124 Nebengebäuden lebten und arbeiteten.[4]
Einwohnerentwicklung
Im Jahr 2001 hatte Döffingen knapp 4400 Einwohner, Dätzingen knapp 2100 Einwohner. Die Gesamtbevölkerung im Jahr 2005 betrug 6621 Einwohner.
Religion
Während das Malteserordensgebiet Dätzingen katholisch blieb, wurde in Württemberg und damit auch in Döffingen im 16. Jahrhundert die Reformation eingeführt (Siehe evangelische Kirchengemeinde Döffingen). Heutzutage gibt es auch eine neuapostolische Gemeinde im Ort.
Politik
Wappen
Blasonierung: In Rot unter zwei schräg gekreuzteinen goldenen Heuliechern ein silbernes Johanniterkreuz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Grafenau ist gut erreichbar über die Bundesautobahnen A 8 und die A 81. Die A 81 ist ca. 7 km von Grafenau entfernt.
Bahnanschluss besteht über die Linie S1 der S-Bahn Stuttgart Haltestelle Hulb in Richtung Stuttgart bzw. Herrenberg oder über Weil der Stadt. Nächstgelegener Flughafen ist der Flughafen Stuttgart.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Denkmäler
- Ulrichstein, 1888 in Erinnerung an den 500 Jahre zuvor dort gefallenen Kronprinzen Ulrich von Württemberg errichtet.
Gebäude
- Evangelische Martinskirche in Döffingen mit Chorturm aus dem 11./12. Jahrhundert
- Katholische Leonhardskirche in Dätzingen im Stil des Klassizismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts
- Graf-Ulrich Funkturm
- Kapellenbergturm, 1958/59 als Wasserturm errichtet
- Malteserschloss Dätzingen
Persönlichkeiten
- Georg Morlok (* 1815 im Ortsteil Dätzingen, † 1896), Architekt und Eisenbahningenieur
- Karl Hermann von Zeller (* 1849 im Ortsteil Döffingen, † 1937), deutscher Jurist sowie Präsident des Konsistoriums und der Kirchenregierung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg
- Franz Heinkele (*1881 im Ortsteil Dätzingen, † 1950), Tuttlinger Kommunalpolitiker
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 81–83
- ↑ Dätzingen in der Beschreibung des Oberamts Böblingen von 1850
- ↑ a b Beschreibung des Oberamts Böblingen – Tabelle I.
- ↑ Döffingen in der Beschreibung des Oberamts Böblingen von 1850
Weblinks
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