- Nufringen
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Wappen Deutschlandkarte 48.6222222222228.8875459Koordinaten: 48° 37′ N, 8° 53′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Böblingen Höhe: 459 m ü. NN Fläche: 10,04 km² Einwohner: 5.389 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 537 Einwohner je km² Postleitzahl: 71154 Vorwahl: 07032 Kfz-Kennzeichen: BB Gemeindeschlüssel: 08 1 15 037 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 28
71154 NufringenWebpräsenz: Bürgermeisterin: Ulrike Binninger Lage der Gemeinde Nufringen im Landkreis Böblingen Nufringen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Böblingen. Zur Gemeinde Nufringen gehören neben dem Dorf Nufringen keine weiteren Orte.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Nufringen liegt im oberen Gäu, 2 km von Herrenberg und 13 km von Böblingen entfernt an der Bundesstraße 14 und an der Gäubahn sowie an der Westspitze des Naturparks Schönbuch.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Nufringen geht auf das Jahr 1182 zurück. Im 13. und 14. Jahrhundert lag Nufringen im Einflussgebiet der Pfalzgrafen von Tübingen, die den Ort 1382 an Württemberg verkauften. Durch den Dreißigjährigen Krieg und die Pest wurde die Bevölkerung drastisch reduziert und erreichte erst im 18. Jahrhundert wieder eine Größe wie vor diesen Ereignissen.
Seit 1806 gehörte Nufringen zum Oberamt Herrenberg. 1878 erhielt der Ort durch die Eröffnung der Gäubahn der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen zwischen Stuttgart und Freudenstadt Anschluss an die großen Verkehrsnetze. Die Verwaltungsreform von 1938, die die Oberämter durch Landkreise ersetzte, führte zur Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landkreis Böblingen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Nufringen durch einen alliierten Bombenangriff am 8. Oktober 1943 zu etwa 40 % zerstört. Nach dem Krieg nahm Nufringen einen raschen Aufschwung.
Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,17%. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Freie Liste Nufringen 5 Sitze (37,20%) CDU 4 Sitze (28,11%) Frauenliste Nufringen 3 Sitze (20,90%) SPD 2 Sitze (13,78%) Vorsitzende des Gemeinderates ist die Bürgermeisterin.
Wappen und Flagge
Blasonierung: „In Rot eine goldene Hafte (Kesselrinken).“
Im Jahre 1683 ist ein Pflugmesser, das auch als „Sech“ bezeichnet wird, als Markstein- bzw. Fleckenzeichen von Nufringen nachgewiesen. Auf den Markzeichen der Gemeinde sind aber daneben auch eine Pflugschar und eine Hafte zu sehen. Die Letztere wird – obwohl sie in der Form dem heraldischen „Kesselrinken“ entspricht – als Bestandteil eines Pfluges und damit gleichfalls als Symbol für die Landwirtschaft verstanden. Seit 1920 lässt sich die Hafte in Gemeindestempeln von Nufringen belegen. Das von der Archivdirektion Stuttgart im Jahre 1936 vorgeschlagene Wappen wurde am 27. Januar 1938 vom damaligen Reichsstatthalter in Württemberg verliehen.[2]
Flagge: Gelb-Rot (Gold-Rot).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Nufringen liegt an der heutigen Gäubahn Stuttgart–Singen. Der Bahnhof des Ortes wird aber nur von Zügen der Linie S1 (Kirchheim Teck–Stuttgart–Herrenberg) der S-Bahn Stuttgart bedient.
Bildungseinrichtungen
Nufringen verfügt mit der Wiesengrundschule über eine eigene Grund- und Hauptschule.
Siedlungsgeographisches
Wäre Nufringen eine Stadt, könnte man es als bestes Beispiel einer Schlafstadt bezeichnen, da ein Großteil der werktätigen Bevölkerung den Ort tagsüber verlässt und erst abends zurückkehrt. Im Gegenzug gibt es mangels Arbeitsplätzen nur wenige Einpendler in das Gewerbegebiet im Norden der Gemeinde. Standortfaktor für das starke Bevölkerungswachstum und die Ausbildung dieses Ortscharakters ist ausschließlich die exzellente Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr der Region Stuttgart (S-Bahn) und die Autobahn. Der ansonsten fast ausschließlich aus Wohngebieten bestehende Ort liegt beinahe kreisförmig um den Bahnhof herum, wobei kaum Siedlungsteile mehr als 800 m von diesem entfernt sind, so dass Berufspendler die Station gut erreichen können. Auch das jüngste Neubaugebiet Nufringens am südlichen Ortsrand bleibt diesem Prinzip treu. Auf der gesamten Gemarkungsfläche existieren ansonsten keine öffentlichen Nahverkehrseinrichtungen (ausgenommen die Nachtbus-Haltestelle). Über die den Ort tangierende Bundesstraße 14 besteht unmittelbarer Anschluss an die Autobahn 81. Die wenigen Versorgungseinrichtungen liegen ebenfalls verkehrsgünstig. Nufringen ist von der Raumplanung dem Mittelbereich Herrenberg zugeordnet worden, wo die meisten der weiteren Versorgungseinrichtungen bestehen. Die dort fehlenden Verwaltungsfunktionen übernimmt die Kreisstadt Böblingen, Oberzentrum ist theoretisch die Landeshauptstadt Stuttgart, in der Praxis teils auch das näher gelegene Tübingen.
Literatur
- Roman Janssen: Nufringen: Eine Gäugemeinde im Wandel der Zeit, WEGRAhistorik-Verlag Stuttgart 1998, ISBN 3-929315-03-3
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg Band 1 Seite 108; Herausgeber: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg 1987 ISBN 3-8062-0801-8
Weblinks
Commons: Nufringen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Nufringen in der Beschreibung des Oberamts Herrenberg von 1855 – Quellen und Volltexte- Offizielle Internetseite der Gemeinde
- Ansicht von Nufringen aus dem Forstlagerbuch von Andreas Kieser, 1685 (Hauptstaatsarchiv Stuttgart), abgerufen am 9. Januar 2011
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