EKM

EKM
Karte
Karte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
Basisdaten
Fläche: km²
Leitende Geistliche: Landesbischöfe
Christoph Kähler und Axel Noack
Gewählte Bischöfin: Ilse Junkermann (ab 29.08.2009)
Mitgliedschaften: VELKD, UEK, LWB, EKD
Propstsprengel: 5
Kirchenkreise: 38
Kirchengemeinden: 3.315
Gemeindeglieder: ca. 900.000
Anteil an der
Gesamtbevölkerung:
Offizielle Website: www.ekmd.de

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist eine von 22 Gliedkirchen (Landeskirchen) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Wie alle Landeskirchen ist sie eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Magdeburg und Eisenach. Ab Frühjahr 2011 wird das Kirchenamt in Erfurt seinen Sitz haben. Die Kirche hat ca. 900.000 Gemeindeglieder in 3.315 Kirchengemeinden. Sie wurde am 1. Januar 2009 durch Vereinigung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen gebildet. Beide Landeskirchen bildeten bereits seit 1. Juli 2004 die Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland.

Die neue Landeskirche ist Mitglied der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen (UEK).

Inhaltsverzeichnis

Gebiet der Landeskirche

Das Gebiet der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland befindet sich überwiegend in den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen. Außerdem gehören kleinere Teile der Länder Brandenburg und Sachsen zum Gebiet der Landeskirche. Einige Gebiete in Sachsen-Anhalt gehören zur Evangelischen Landeskirche Anhalts oder zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig. Teile Thüringens gehören zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Somit entspricht es im Wesentlichen dem 1920 gegründeten und bis 1952 bestehenden Land Thüringen sowie der ehemals preußischen Provinz Sachsen.

Geschichte

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland wurde am 1. Januar 2009 gegründet, nachdem die Synoden der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen im Jahr 2007 die Fusion ihrer beiden Landeskirchen beschlossen hatten. Zur Vorgeschichte beider Landeskirchen vergleiche die jeweiligen Artikel der Vorgängerkirchen.

Leitung der Landeskirche

An der Spitze der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland steht der Landesbischof (bis Juni 2009 noch die beiden Bischöfe der Vorgängerkirchen). Als erste gemeinsame Landesbischöfin wurde am 21. März 2009 Ilse Junkermann von der Landessynode im dritten Wahlgang gewählt; sie soll am 29. August 2009 im Magdeburger Dom in das Amt eingeführt werden.

Landesbischöfe seit 2009

Landessynode

Als „Parlament” hat die Landeskirche eine Landessynode, die im Januar 2009 erstmals zusammentritt. Deren Mitglieder, die 84 Synodale, werden auf fünf Jahre gewählt bzw. berufen oder gehören ihr von Amts wegen an. Die Landessynode tritt in der Regel einmal im Jahr zu einer mehrtägigen Sitzung zusammen. Die Tagung wird vom Präsidium geleitet, dem der Präses sowie zwei Stellvertreter angehören. Die Aufgabe der Synode ist somit ähnlich wie die von politischen Parlamenten. Zu den Aufgaben der Landessynode gehört auch die Wahl des Bischofs bzw. der Bischöfin, der Regionalbischöfe und der Dezernenten des Kirchenamtes.

Verwaltung der Landeskirche

Landeskirchenamt und Verwaltungshierarchie

Als oberste Verwaltungsbehörde der Landeskirche besteht das Landeskirchenamt, das ab 2011 in Erfurt seinen Sitz haben wird. Bis dahin werden die Amtsgeschäfte noch von Eisenach und Magdeburg aus wahrgenommen. Bischofssitz der Landeskirche ist jedoch Magdeburg. An der Leitung des Landeskirchenamtes steht die Präsidentin, derzeit Brigitte Andrae. Sie hat einen Vizepräsident, derzeit den Finanzdezernent Oberkirchenrat Stefan Große, zur Seite. Das Landeskirchenamt ist in sechs Dezernate und mehr als 30 Referate gegliedert.

In der Verwaltungshierarchie ist die Landeskirche von unten nach oben wie folgt aufgebaut:

An der Basis stehen die Kirchengemeinden als Körperschaften des öffentlichen Rechts mit gewählten Gemeindekirchenräten. Die Mitglieder dieser Gremien heißen Kirchenälteste.

Mehrere Kirchengemeinden bilden zusammen einen Kirchenkreis. Die Kirchenkreise haben als Gremium die Kreissynode mit einem Präsidium der Kreissynode. Die Mitglieder der Kreissynode werden von den jeweiligen Gemeindekirchenräten gewählt.

Mehrere Kirchenkreise bilden zusammen einen Propsteisprengel, der von einem Regionalbischof geleitet wird. Die fünf Propsteisprengel bilden zusammen die Landeskirche.

Propsteisprengel mit Kirchenkreisen

  • Propstsprengel Stendal-Magdeburg mit Regionalbischofssitz in Stendal
    • Egeln
    • Elbe-Fläming
    • Halberstadt
    • Haldensleben-Wolmirstedt
    • Magdeburg
    • Salzwedel
    • Stendal
  • Propstsprengel Halle-Wittenberg mit Regionalbischofssitz in Halle oder Wittenberg
    • Eisleben
    • Halle-Saalkreis
    • Merseburg
    • Bad Liebenwerda
    • Naumburg-Zeitz
    • Torgau-Delitzsch
    • Wittenberg
  • Propstsprengel Gera-Weimar mit Regionalbischofssitz in Gera
    • Altenburger Land
    • Apolda-Buttstädt
    • Eisenberg
    • Gera
    • Greiz
    • Jena
    • Schleiz
    • Weimar
  • Propstsprengel Eisenach-Erfurt mit Regionalbischofssitz in Eisenach
    • Waltershausen-Ohrdruf
    • Bad Frankenhausen-Sondershausen
    • Eisenach-Gerstungen
    • Erfurt
    • Gotha
    • Mühlhausen
    • Sömmerda
    • Südharz
  • Propstsprengel Meiningen-Suhl mit Regionalbischofssitz in Meiningen
    • Arnstadt-Ilmenau
    • Bad Salzungen-Dermbach
    • Henneberger Land
    • Meiningen
    • Sonneberg
    • Hildburghausen-Eisfeld
    • Rudolstadt-Saalfeld

Eine Besonderheit bildet der Reformierte Kirchenkreis mit Sitz in Halle, dem die fünf reformierten Einzelgemeinden Aschersleben, St. Petri Burg, Zu Unser lieben Frauen Halberstadt, Evangelisch-Reformierte Domgemeinde Halle und Reformierte Gemeinde Magdeburg angehören.

Über den Sitz der Regionalbischöfin oder des Regionalbischofs des Propstsprengels Halle-Wittenberg wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Kirchengemeinden

Die 38 Kirchenkreise werden von 3.315 Kirchengemeinden gebildet.

Gesangbücher

Die Gemeinden der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland singen aus dem Evangelischen Gesangbuch – Ausgabe für die Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Bayern und Thüringen, eingeführt am 1. Advent 1994, bzw. Ausgabe für die Evangelische Landeskirche Anhalts, die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg, die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz, die Pommersche Evangelische Kirche, die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, eingeführt am Sonntag Cantate, 1. Mai 1994

Literatur

Weblinks

Quellen



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