- Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
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Karte Basisdaten Fläche: 37000 km² Leitende Geistliche: Landesbischöfin
Ilse JunkermannPräsides Landessynode: Wolf von Marschall Präsident Landeskirchenamt: Brigitte Andrae Mitgliedschaften: VELKD, UEK, LWB, EKD Propstsprengel: 5 Kirchenkreise: 38 Kirchengemeinden: 3.315 Gemeindeglieder: 858.242 (2009) Ev. in % der Bev.: 19,5% (2009) Offizielle Website: www.ekmd.de Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist eine von 22 Gliedkirchen (Landeskirchen) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie hat ihren Sitz in Erfurt und ist wie alle Landeskirchen eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die EKM hat ca. 900.000 Gemeindeglieder in 3.315 Kirchengemeinden und verfügt über 3.862 Kirchen und Kapellen. Sie wurde am 1. Januar 2009 durch Vereinigung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen gebildet. Beide Landeskirchen bildeten bereits seit 1. Juli 2004 die Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland.
Die neue Landeskirche ist Mitglied der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen (UEK).
Inhaltsverzeichnis
Gebiet der Landeskirche
Das Gebiet der EKM befindet sich überwiegend in den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen. Außerdem gehören kleinere Teile der Länder Brandenburg und Sachsen zum Gebiet der Landeskirche. Einige Gebiete in Sachsen-Anhalt gehören zur Evangelischen Landeskirche Anhalts oder zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig (Calvörde, Blankenburg). Teile Thüringens gehören zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Somit entspricht das Gebiet der EKM im Wesentlichen dem 1920 gegründeten Land Thüringen und der ehemaligen preußischen Provinz Sachsen.
Geschichte
Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland wurde am 1. Januar 2009 gegründet, nachdem die Synoden der Evangelischen Kirche der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen im Jahr 2007 die Vereinigung ihrer beiden Landeskirchen beschlossen hatten und sich am 5. Juli 2008 eine gemeinsame Verfassung gaben.[1][2]
Geistliche Leitung der Landeskirche
An der Spitze der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland steht die Landesbischöfin. Als erste gemeinsame Landesbischöfin wurde am 21. März 2009 Ilse Junkermann von der Landessynode im dritten Wahlgang gewählt und am 29. August 2009 im Magdeburger Dom in das Amt eingeführt.
Landesbischöfe
- 1. Januar bis 1. Juni 2009: Christoph Kähler
- 1. Januar bis 7. Juni 2009: Axel Noack
- 1. Juni bis 29. August 2009: Propst Dr. Hans Mikosch (als Vertreter für Altbischof Kähler)
- 7. Juni bis 29. August 2009: Propst Siegfried Kasparick (als Vertreter für Altbischof Noack)
- seit 29. August 2009: Ilse Junkermann
Landessynode
Als „Parlament” hat die Landeskirche eine Landessynode. Deren Mitglieder, die 84 Synodalen, werden auf fünf Jahre gewählt bzw. berufen oder gehören ihr von Amts wegen an. Die Landessynode tritt in der Regel einmal im Jahr zu einer mehrtägigen Sitzung zusammen. Die Tagung wird vom Präsidium geleitet, dem der Präses sowie zwei Stellvertreter angehören. Zu den Aufgaben der Landessynode gehört u.a. die Wahl des Bischofs bzw. der Bischöfin, der Regionalbischöfe und der Dezernenten des Kirchenamtes.
Präsides der Landessynode
- 1. bis 23. Januar 2009: Petra Gunst
- seit 23. Januar 2009: Wolf von Marschall
Verwaltung der Landeskirche
Landeskirchenamt
Als oberste Verwaltungsbehörde der Landeskirche besteht das Landeskirchenamt, das seit Mai 2011 im Collegium Maius in Erfurt seinen Sitz hat. Bischofssitz der Landeskirche ist jedoch Magdeburg. An der Spitze des Landeskirchenamtes steht die Präsidentin, derzeit Brigitte Andrae. Zur Seite steht ihr ein Vizepräsident (derzeit Finanzdezernent Oberkirchenrat Stefan Große). Das Landeskirchenamt ist in sechs Dezernate und mehr als 30 Referate gegliedert.
Präsidenten des Landeskirchenamts
- seit 1. Januar 2009: Brigitte Andrae
Verwaltungshierarchie
In der Verwaltungshierarchie ist die Landeskirche von unten nach oben wie folgt aufgebaut:
An der Basis stehen die derzeit 3.315 Kirchengemeinden als Körperschaften des öffentlichen Rechts mit gewählten Gemeindekirchenräten. Die Mitglieder dieser Gremien heißen Kirchenälteste.
Mehrere Kirchengemeinden bilden zusammen einen Kirchenkreis. Die 38 Kirchenkreise haben als Gremium die Kreissynode mit einem Präsidium der Kreissynode. Die Mitglieder der Kreissynode werden von den jeweiligen Gemeindekirchenräten gewählt. Der leitende Geistliche eines Kirchenkreises trägt die Amtsbezeichnung Superintendent. Eine Besonderheit bildet der Reformierte Kirchenkreis mit Sitz in Halle.[3] Er besteht nicht aus einem zusammenhängenden Territorium, sondern aus den fünf reformierten Einzelgemeinden in Aschersleben, Burg, Halberstadt, Halle und Magdeburg. Der leitende Geistliche des Reformierten Kirchenkreises trägt die Amtsbezeichnung Senior.
Propstsprengel mit Kirchenkreisen
Mehrere Kirchenkreise bilden zusammen einen Propstsprengel, der von einem Regionalbischof geleitet wird. Die fünf Propstsprengel bilden zusammen die Landeskirche.
- Propstsprengel Stendal-Magdeburg mit Regionalbischofssitz in Stendal
- Egeln
- Elbe-Fläming
- Halberstadt
- Haldensleben-Wolmirstedt
- Magdeburg
- Salzwedel
- Stendal
- Propstsprengel Halle-Wittenberg mit Regionalbischofssitz in Halle und Wittenberg[4]
- Eisleben-Sömmerda
- Halle-Saalkreis
- Merseburg
- Bad Liebenwerda
- Naumburg-Zeitz
- Torgau-Delitzsch
- Wittenberg
- Propstsprengel Gera-Weimar mit Regionalbischofssitz in Gera
- Altenburger Land
- Apolda-Buttstädt
- Eisenberg
- Gera
- Greiz
- Jena
- Schleiz
- Weimar
- Propstsprengel Eisenach-Erfurt mit Regionalbischofssitz in Eisenach
- Waltershausen-Ohrdruf
- Bad Frankenhausen-Sondershausen
- Eisenach-Gerstungen
- Erfurt
- Gotha
- Mühlhausen
- Südharz
- Propstsprengel Meiningen-Suhl mit Regionalbischofssitz in Meiningen
- Arnstadt-Ilmenau
- Bad Salzungen-Dermbach
- Henneberger Land
- Meiningen
- Sonneberg
- Hildburghausen-Eisfeld
- Rudolstadt-Saalfeld
Gesangbücher
Die Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland singen aus dem Evangelischen Gesangbuch – Ausgabe für die Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Bayern und Thüringen, eingeführt am 1. Advent 1994, bzw. Ausgabe für die Evangelische Landeskirche Anhalts, die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg, die Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz, die Pommersche Evangelische Kirche, die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, eingeführt am Sonntag Cantate, 1. Mai 1994
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die Verfassung der EKM im Wortlaut
- ↑ Zur Vorgeschichte vergleiche die jeweiligen Artikel zu den beiden Kirchen.
- ↑ Informationen zum Reformierten Kirchenkreis gibt es unter http://www.reformiert-info.de/side.php?news_id=2430&part_id=0&part3_id=57&navi=8.
- ↑ Über den endgültigen Sitz der Regionalbischöfin oder des Regionalbischofs des Propstsprengels Halle-Wittenberg wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Normdaten: GKD in der DNB: 10363283-9Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in DeutschlandAnhalt | Baden | Bayern | Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz | Braunschweig | Bremen | Evangelisch-reformierte Kirche | Hannover | Hessen-Nassau | Kurhessen-Waldeck | Lippe | Mecklenburg | Mitteldeutschland | Nordelbien | Oldenburg | Pfalz | Pommern | Rheinland | Sachsen | Schaumburg-Lippe | Westfalen | Württemberg
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