- Edgar Selge
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Edgar Selge (* 27. März 1948 in Brilon) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Edgar Selge kam im Alter von vier Jahren nach Herford, wo sein Vater Leiter der Justizvollzugsanstalt für Jugendliche wurde. Vor den Gefangenen hat er auch seine ersten schauspielerischen Erfahrungen gesammelt. Bis zu seinem Abitur im Jahr 1967 wohnte er etwa 100 Meter vom Gefängnis entfernt. Nach dem Besuch des Herforder Friedrichs-Gymnasiums wechselte er auf das musische Grabbe-Gymnasium in Detmold, wo er sein Abitur ablegte.
Von 1968 bis 1972 studierte er Philosophie und Germanistik in Dublin und München. Ab 1974 besuchte er die Otto-Falckenberg-Schule und schloss dort seine Ausbildung zum Schauspieler 1975 ab.
Im selben Jahr debütierte er an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. 1978 führte er beim „Dublin Theatre Festival“ Regie in Tom Stoppards Every Good Boy Deserves Favour.
Seit 1978 war Selge an den Münchner Kammerspielen engagiert. Er spielte unter anderem den Andreas Kragler in Trommeln in der Nacht (1979), Bleichenwang in Was ihr wollt (1980), Saint Just in Dantons Tod (1980), den Sekretär in Maria Magdalena (1981), Arkas in Iphigenie auf Tauris (1981), Marinelli in Emilia Galotti (1984), Licht in Der zerbrochne Krug (1986) und George Garga in Bertolt Brechts Im Dickicht der Städte (1988). 1989 stellte er den Oberlehrer Arnold in Ibsens Die Frau vom Meer dar.
Im August 1991 verließ Selge das Ensemble der Münchner Kammerspiele, gastierte aber dort weiterhin. Er hat in vielen Bühnen-, Film-, und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Einem breiten TV-Publikum ist als einarmiger Kommissar Tauber in den vom BR produzierten Folgen der Krimiserie Polizeiruf 110 bekannt geworden.
Seit 1985 ist Edgar Selge mit der Schauspielerin Franziska Walser verheiratet. Die beiden haben einen Sohn und eine Tochter.
Theaterengagements
- Münchner Kammerspiele
- Schillertheater Berlin
- Residenztheater München
- Burgtheater Wien
- Schauspielhaus Zürich
- Deutsches Theater Berlin
- Städtische Bühnen Frankfurt
- Deutsches Schauspielhaus Hamburg
- Maxim-Gorki-Theater Berlin
Filmografie
- 1986: Herrschel und die Musik der Sterne (Fernsehfilm)
- 1986: Kir Royal
- 1988: Schön war die Zeit
- 1989: Tatort – Armer Nanosh
- 1991: Im Kreise der Lieben
- 1992: Abgetrieben (Fernsehfilm)
- 1993: Der Gesandte (Fernsehfilm)
- 1995: Rennschwein Rudi Rüssel
- 1996: Hamsun
- 1997: Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief
- 1997: Das Böse (Fernsehfilm)
- 1998: Der König von St. Pauli (Mehrteiler)
- 1998: Schlange auf dem Altar (Fernsehfilm)
- 1998: Tatort – Gefallene Engel
- 1999: Requiem für eine romantische Frau
- 1999: Der Erlkönig – Auf der Jagd nach dem Auto von morgen (Fernsehfilm)
- 1999: Drei Chinesen mit dem Kontrabass
- 2000: Fisimatenten
- 2000: DoppelPack
- 2000: Jahrestage (Mehrteiler)
- 2001: Das Experiment
- 2001: Suck My Dick
- 2002: Im Chaos der Gefühle (Fernsehfilm)
- 2004: Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen
- 2005: Im Schwitzkasten
- 2007: Reine Geschmacksache
- 2007: Angsthasen (Fernsehfilm)
- 2007: Der Preis der Vergeltung
- 2009: Lippels Traum
- 2009: Im nächsten Leben
- 2009: Die Freundin der Tochter (Fernsehfilm)
- 2009: Jenseits der Mauer (Fernsehfilm)
- 2010: Der grosse Kater
- 2010: Der verlorene Vater (Fernsehfilm)
- 2010: Poll
- 2011: Tatort: Altes Eisen
- Filme der Polizeiruf-110-Reihe:
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- Spurlos verschwunden (1998)
- Rasputin (hier nicht als Tauber, sondern als tatverdächtiger Dr. Langer, 1999)
- Kopfgeldjäger (1999)
- Verzeih mir (2000)
- Gelobtes Land (2001)
- Der Fluch der guten Tat (2001)
- Um Kopf und Kragen (2002)
- Silikon Walli (2002)
- Tiefe Wunden (2003)
- Pech und Schwefel (2003)
- Vater unser (2004)
- Die Mass ist voll (2004)
- Der scharlachrote Engel (2005)
- Die Prüfung (2005)
- Er sollte tot (2006)
- Mit anderen Augen (2006)
- Taubers Angst (2007)
- Jenseits (2007)
- Wie ist die Welt so stille (2008)
- Rosis Baby (2008)
- Endspiel (2009)
Auszeichnungen
- 2000: Deutscher Filmpreis als Bester Nebendarsteller in Drei Chinesen mit dem Kontrabass
- 2003: Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie Bester Schauspieler Hauptrolle für die Polizeiruf 110-Folgen Tiefe Wunden und Pech und Schwefel
- 2004: Ernennung zusammen mit seiner Schauspielkollegin Michaela May zu Ehrenkommissaren der bayerischen Polizei
- 2006: Adolf-Grimme-Preis mit Gold für Polizeiruf 110 – Der scharlachrote Engel
- 2007: Adolf-Grimme-Preis für Polizeiruf 110 – Er sollte tot...
- 2007: Goldene Kamera als Bester deutscher Schauspieler
- 2008: Bayerischer Fernsehpreis in der Kategorie Bester Schauspieler Fernsehfilm für Angsthasen
- 2009: Bambi in der Kategorie Schauspieler National für Jenseits der Mauer
- 2009: Bobby für Polizeiruf 110 – Rosis Baby
- 2010: Bayerischer Filmpreis in der Kategorie Darsteller für Poll
Soziales Engagement
Edgar Selge und seine Frau Franziska Walser sind aktive Mitglieder von „BASTA - Das Bündnis für psychisch erkrankte Menschen“, einer Kampagne gegen die Diskriminierung psychisch Kranker.
Weblinks
- Literatur von und über Edgar Selge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Edgar Selge in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Agenturseite von Edgar Selge
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