Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis)

Elsdorf (Rhein-Erft-Kreis)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Elsdorf
Elsdorf (Rheinland)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Elsdorf hervorgehoben
50.9333333333336.566666666666776Koordinaten: 50° 56′ N, 6° 34′ O
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Höhe: 76 m ü. NN
Fläche: 66 km²
Einwohner: 21.368 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 324 Einwohner je km²
Postleitzahl: 50189
Vorwahlen: 02274, 02271 (Heppendorf und Widdendorf)
Kfz-Kennzeichen: BM
Gemeindeschlüssel: 05 3 62 016
Gemeindegliederung: 14 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Gladbacher Str. 111
50189 Elsdorf
Webpräsenz:
Bürgermeister: Wilfried Effertz (SPD)
Lage der Gemeinde Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis
Kreis Mettmann Rhein-Erft-Kreis Nordrhein-Westfalen Kreis Heinsberg Rhein-Kreis Neuss Köln Wesseling Rhein-Sieg-Kreis Kreis Düren Kreis Euskirchen Pulheim Bergheim Erftstadt Hürth Kerpen Bedburg Brühl Frechen ElsdorfKarte
Über dieses Bild
Elsdorf Mittelstraße
Der Dorfplatz in Neu-Etzweiler
Der Grouvener Weiher
Der Tagebau Hambach vom Aussichtspunkt bei Elsdorf-Angelsdorf gesehen

Elsdorf ist eine Gemeinde im nördlichen Teil des Rhein-Erft-Kreises im Rheinland in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Elsdorf ist eine ländliche Gemeinde. Es liegt in zirka 30 km Luftlinie Entfernung westlich von Köln zwischen Bergheim und Jülich , etwa in der Mitte des Rheinischen Braunkohlereviers. Im Südwesten stößt das Gemeindegebiet an den Tagebau Hambach, der große Teile des Gemeindegebiets in Anspruch nimmt. Die Ortsteile Etzweiler, Tanneck und die Gesolei wurden umgesiedelt. Der Umsiedlungsort ist Neu-Etzweiler.

Stadtgliederung

(gemeldete Bevölkerung jeweils zum 31. Januar 2009)

Ortsteil Einwohner (Gesamt 21.244)
Angelsdorf 1.971
Berrendorf-Wüllenrath 3.564
Elsdorf (mit Desdorf) 5.809
Esch 2.709
Etzweiler (mit Tanneck) *) 16
Frankeshoven 40
Giesendorf 1.256
Grouven (mit Brockendorf) 651
Heppendorf (mit Stammeln) 1.919
Neu-Etzweiler 606
Niederembt 1.357
Oberembt 1.047
Tollhausen 216
Widdendorf 83

*) Etzweiler vollständig umgesiedelt (15. Oktober 2006)

Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1980 - 17.496
  • 1990 - 19.944
  • 1995 - 21.343
  • 1998 - 21.675
  • 2000 - 21.692
  • 2002 - 21.784
  • 2003 - 21.873
  • 2004 - 21.799
  • 2005 - 21.633
  • 2006 - 21.552
  • 2007 - 21.291
  • 2008 - 21.270

Geschichte

Die Wurzeln von Elsdorf reichen zurück bis in die Zeit, als das heutige Gemeindegebiet von den Franken besiedelt wurde. Ausgrabungen eines fränkischen Gräberfeldes belegen erste Ansiedlungen gegen Ende des 5. Jahrhunderts.

Einer Sage nach stammt der Name Elsdorf von Egilhard (auch Eilhard) ab, einem Abt des Klosters Kornelimünster bei Aachen. Der Überlieferung nach wurde er im Jahr 881 bei einem Normanneneinfall im Wald zwischen Elsdorf und Bergheim erschlagen. Nach der Entwicklung über Egilo-, Egils- und Eilsdorf entstand schließlich der heutige Name Elsdorf.

Seit dem Mittelalter gehörte Elsdorf zum Amt Bergheim im Herzogtum Jülich. Im Jahre 1794 besetzten französische Revolutionstruppen den Ort und Elsdorf kam an die Mairie Esch im Kanton Bergheim im Arrondissement Köln im Département de la Roer.

1815 kam Elsdorf an das Königreich Preußen und an den Kreis Bergheim im Regierungsbezirk Köln.

1870 wurde in Elsdorf die erste Zuckerfabrik der Firma Pfeifer & Langen (Eugen Langen) gebaut. 1869 wurde auch die Bahnlinie Neuss - Düren gebaut mit einem Bahnhof in Elsdorf. Dadurch nahm die Bevölkerung des Ortes stark zu, und Elsdorf stieg zum Mittelpunkt der Orte, die die heutige Gemeinde bilden, auf.

1937 wurde die Gemeinde Heppendorf mit dem Amt Esch vereinigt, das 1938 in Amt Elsdorf umbenannt wurde.

In seiner heutigen Ausdehnung existiert die Gemeinde erst seit der Gebietsreform von 1975 (vgl. § 8 Köln-Gesetz), in der die bis dahin selbständigen Gemeinden Angelsdorf, Elsdorf, Esch, Heppendorf, Niederembt und Oberembt zur Gemeinde Elsdorf zusammengefasst wurden.

Politik

Wahlergebnisse

Wahlberechtigte und abg. Stimmen in Personen, alle anderen Angaben in Prozent

Partei /
Wahl
CDU SPD Bündnis 90/ Die Grünen FDP Die Linke Andere Wahlberechtigte abg. Stimmen Wahlbeteiligung
Bundestagswahl 2005 40,1 46,4 2,7 5,7 4,1 --- 15.950 12.259 76,9
Landtagswahl 2005 48,8 35,1 4,1 7,3 --- --- --- --- 59,0
Kommunalwahl 2004 46,67 36,62 9,11 7,6 --- --- 16.802 9.231 54,94
Europawahl 2004 48,1 26,0 8,2 9,3 --- 6,6 15.952 5.812 36,4
Bundestagswahl 2002 36,2 43,6 5,6 11,1 --- 3,6 --- --- ---
Landtagswahl 2000 37,8 45,2 5,6 9,9 --- --- 0.0 0.0 54,6
Europawahl 1999 48,2 40,7 4,2 3,2 --- 3,7 15.217 6.561 42,5

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Die alte Mühle zwischen Esch und Niederembt
Altes Haus in Oberembt
  • Angelsdorf: Katholische Pfarrkirche St.Lucia (1535), 1865 restauriert
  • Angelsdorf: Haus Angelsdorf, Gutshof, 1750, im Westteil Reste aus dem 16. Jhd.
  • Berrendorf: Katholische Pfarrkirche St. Michael (1524), 1825 restauriert, 1903 um Querschiff und neuen Chor erweitert
  • Desdorf (Brachelsburg), um 1700
  • Elsdorf: katholische Pfarrkirche St.Mariä Geburt: Turm um 1225
  • Elsdorf: Judenfriedhof an der Nußbaumallee, Belegungszeitraum 1847 bis 1935, darin Umbettungen aus den ehemaligen Judenfriedhöfen Glesch und Niederembt auf Grund des Braunkohleabbaus
  • Esch: Katholische Pfarrkirche St.Laurentius, spätgotischer Westturm mit Treppenturm
  • Grouven: Kapelle der hl. Brigida , 1648 erbaut, 1949 durch einen Saalbau erweitert. Hinter dem Altar um zwei Stufen vertieft , ein Fußboden aus hochkannt gestellten Tonplättchen mit farbigen Glasuren (Abfallprodukt aus Töpferöfen) in unregelmäßigem Muster
  • Grouven: sogenannte Burg, Gutshof um 1500, 1691 und im 19. Jd. ausgebaut.
  • Grouven - Brockendorf: Gutskapelle St. Bartholomäus von 1680, nach Kriegsschäden 1950/1956 wiederhergestellt.
  • Heppedorf: spätgotische Kirche St. Dionysios mit zweigeschossigem romanischem Westturm aus dem Ende des 12. Jh. Drei Glocken aus den Jahren 1467,1473 ,1490.
  • Heppendorf - Stammeln: rechteckige Burganlange mit Innenhof. Die beiden Flügel des westlichen Winkels mit einem runden und einem rechteckigen Eckturm stammen aus dem späten 16. Jd.
  • Neu-Etzweiler: Kapelle St. Hubertus, Das Kruzifix aus dem Jahre 1480 wurde aus der St. Hubertuskirche des nunmehr abgebaggerten alten Etzweiler übernommen.
  • Niederembt: Haus Richardshoven, 1099 ist ein Richardus von Emde bezeugt,1364 ein Godart von Richardshovenm, Viereckanlage einer einstigen Wasserburg, Vierkantturum mit zwei Achsen, drei Geschossen, geschweifter Haube und geschlossener Laterne
  • Niederembt: Weißes Haus, Hochstraße 1, Fachwerkhaus, 17. Jh.
  • Niederembt: Straße Richtung Esch: Alte Windmühle, Anfang 19. Jh.
  • Oberembt: Katholische Pfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus (Ende 14. Jhd. bis Anfang 16. Jhd.)
  • Tollhausen: Wegekapelle St.Margaretha, darin Hl. Jakobus, Anfang 16. Jh. Meister Tilmann, Köln

Parks

Der zwischen Etzweiler, Berrendorf und Heppendorf gelegene Sittarder Hof hat einen sehenswerten Garten und Park, allerdings ist zu befürchten, dass das Anwesen in Folge der Ausdehnung des Tagebau Hambachs 2010 abgebaggert wird.

Sport

Elsdorf bietet ein breites Spektrum an Sportarten und Sportstätten. Die größten Erfolge errang die Judoabteilung der ASG Elsdorf mit dem dreimaligem Gewinn der Deutschen Meisterschaft bei den Damen. Die Tennisabteilung der ASG verfügt über 8 Plätze. Die Junioren spielen in der Oberliga.

Die erste Damenmannschaft der Tischtennisfreunde Grün-Weiß Elsdorf spielt in der Oberliga und die erste Herrenmannschaft auf Verbandsebene.

Die drei größten Fußballvereine in der Gemeinde Elsdorf sind der SC 08 Elsdorf, der FC Rot-Weiß Berrendorf und der FC Grün-Weiß Etzweiler. Weitere Vereine sind in Niederembt, Oberembt und Heppendorf angesiedelt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Der Karneval spielt in Elsdorf wie im gesamten Rheinland eine wichtige Rolle. Die Karnevalsgesellschaft KG Fidelio veranstaltet jedes Jahr am Karnevalssonntag den Umzug („Zuckerwürfelzug“). Durch die Jugendorganisation KaJuJa, die jedes Jahr eine Sitzung mit einheimischen Kräften veranstaltet, wird die Verbindung zur Kirche hergestellt. Zur Stammbesetzung zählt das Zwiegespräch Der Bauer und der Wiener.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Zuckerfabrik in Elsdorf

Verkehr

Straßenverkehr

Autobahnanschlüsse:

  • A 4: Anschlussstelle Buir (8)
  • A 61: Anschlussstelle Bergheim/Elsdorf (18)

Bundesstraßen:

Nahverkehr

Der Elsdorfer Busbahnhof wird von den REVG-Buslinien 940 (nach Bergheim), 941 (nach Horrem), 963 (nach Köln-Weiden und Titz-Rödingen) und 988 (nach Bedburg) sowie von der RVE-Linie 283 (nach Titz-Rödingen) und der west-Linie 416 (nach Immerath) bedient.

Ansässige Unternehmen

Größte Arbeitgeber im Gebiet sind die RWE Power AG, und die Zuckerfabrik Pfeifer & Langen. Ende 2005 wurde bekannt, dass 2006 die letzten Zuckerrüben angeliefert und verarbeitet werden. Die Produktion von Zuckersondersorten (Zuckerhüte, Kandis, Puder- oder Würfelzucker) in Elsdorf läuft weiter.

Gerichtsbarkeit

Elsdorf gehört zum Amtsgerichtsbezirk Bergheim.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Annaliese Ohm, Albert Verbeek: Die Denkmäler des Rheinlandes 17.Bd. Kreis Bergheim, Düsseldorf 1971, 3 Bände, ISBN 3-508-00186-5
  • Bernhard Gondorf: Die Burgen der Eifel und ihrer Randgebiete, Verlag Bachem, Köln 1984, ISBN 3-7616-0723-7
    • Angelsdorf, Gutshof
    • Desdorf, Brachelsburg
    • Niederembt, Richardshoven
    • Berrendorf, Grouven

Quellen

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen

Weblinks


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