Kreis Bergheim

Kreis Bergheim
Wappen des ehemaligen Kreises Bergheim (bis 1972)

Der Kreis Bergheim (Erft) ist ein ehemaliger Landkreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen, der 1816 aus den von 1798 bis 1814 französischen Kantonen Bergheim und Kerpen im Arrondissement de Cologne im Département de la Roer entstanden ist.

Sitz der Kreisverwaltung war Bergheim.

Mit dem Köln-Gesetz von 1974 ging der Kreis Bergheim mit dem Kreis Köln 1975 im Erftkreis (seit 2003 Rhein-Erft-Kreis) auf.

Inhaltsverzeichnis

Zugehörige Kommunen

Zum Kreis Bergheim gehörten am 31. Dezember 1974, dem Zeitpunkt seiner Auflösung, folgende 26 Städte und Gemeinden:

Städte und Gemeinden

  1. Bedburg
  2. Bergheim
  3. Hüchelhoven
  4. Kaster
  5. Kerpen
  6. Türnich

Gemeinden

  1. Amt Bergheim
    1. Glesch
    2. Niederaußem
    3. Oberaußem
    4. Paffendorf
    5. Quadrath-Ichendorf
  2. Amt Elsdorf (Rheinland)
    1. Angelsdorf
    2. Elsdorf (Rheinland)
    3. Esch
    4. Heppendorf
    5. Niederembt
    6. Oberembt
  3. Amt Kerpen
    1. Blatzheim
    2. Buir
    3. Lipp
    4. Manheim
    5. Mödrath
  4. Amt Königshoven
    1. Königshoven
    2. Pütz
  5. Amt Sindorf
    1. Horrem
    2. Sindorf

Infrastruktur

Der Kreis Bergheim war durch den Braunkohleabbau besonders stark geprägt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war die örtliche Braunkohle- und Energieindustrie Hauptarbeitgeber. Damit einher ging auch ein Erstarken der SPD im Kreis und seinen Gemeinden.

Der Landkreis setzte vor allen Dingen auf Bildung. Nach 1945 entstanden zahlreiche Schulen, darunter Realschulen und das heutige Adolph-Kolping-Berufskolleg in Horrem.

Auch die Versorgung der Bevölkerung übernahm der Kreis selber. Bis zum Verkauf an RWE betrieb der Landkreis eigene Kreiswerke zur Strom- und Wasserversorgung.

Bildung des Erftkreis

Der Kreis Bergheim wurde im Rahmen des Köln-Gesetz von 1975 gemeinsam mit den Städten und Gemeinden des Kreises Köln und der Stadt Erftstadt aus dem Kreis Euskirchen zum Erftkreis zusammengeschlossen. Das KFZ-Kennzeichen "BM" für Bergheim wurde vom Erftkreis weiterhin genutzt.

Der Erftkreis wurde 2003 auf einstimmigen Beschluss des Kreistages in Rhein-Erft-Kreis umbenannt.

Politik

Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946

In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

Jahr CDU SPD FDP
19461 54,0 38,0
1948
1952 37,4 45,9 13,3
1956 38,0 51,7 10,2
1961 46,0 46,1 7,9
19642 41,4 49,4 6,1
19693 41,9 51,5 5,0

1 1946: zusätzlich: KPD: 7,0%
2 1964: zusätzlich: UWG: 3,1%
3 1969: FDP: 5,002%

Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene. Die Zahlen von 1948 liegen nicht vor.

Landräte

  • 1816 – 1837: Franz Ludwig Graf Beissel von Gymnich
  • 1837 – 1865: Adolf Carl Hubert Freiherr Raitz von Frentz
  • 1865 – 1868: Otto Rintelen
  • 1868 – 1877: Johann Baptist Ernst Gustav Birck
  • 1877 – 1891: Richard Karl Boguslaw Herwarth von Bittenfeld
  • 1891 – 1919: Otto Graf Beissel von Gymnich
  • 1919 – 1933: Karl Sieger
  • 1933 – 1934: Otto Pieperbeck (kommissarisch)
  • 1934 – 1940: Udo Krüger
  • 1940 – 1942: Werner Drück
  • 1942 – 1943: Heinrich Loevenich (auftragsweise)
  • 1943 – 1945: Bernhard Köttgen
  • 1945 – 1946: Karl Modemann (von den Alliierten eingesetzt)
  • 1946 – 1948: Johannes Even, CDU
  • 1948 – 1952: Johann Großmann, SPD
  • 1952 – 1956: Alexander Kabza, CDU
  • 1956 – 1961: Matthias Werner, SPD
  • 1961 – 1964: Albert Schlangen, CDU
  • 1964 – 1974: Richard Kasper, SPD

Quellen

  • 150 Jahre Landkreis Bergheim 1816 - 1966. Hrsg. Landkreis Bergheim. Bedburg(Erft) 1966.
  • Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945. Reihe A: Preußen. Hrsg. Walter Hubatsch. Band 7: Rheinland. Bearb. Rüdiger Schütz. S. 353-358. Marburg (Lahn) 1978. ISBN 3-87969-122-3.



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