Ernst Ulrich von Weizsäcker

Ernst Ulrich von Weizsäcker
Ernst Ulrich von Weizsäcker (2010)

Ernst Ulrich Michael Freiherr von Weizsäcker (* 25. Juni 1939 in Zürich) ist ein deutscher Naturwissenschaftler und Politiker (SPD).

Inhaltsverzeichnis

Familie

Ernst Ulrich von Weizsäcker ist der Sohn des Physikers und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker und Neffe des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Er ist seit 1969 mit der Biologin Christine von Weizsäcker (geb. Radtke) verheiratet und hat fünf Kinder.[1]

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur 1958 in Göttingen absolvierte Weizsäcker ein Studium der Chemie und Physik in Hamburg, welches er 1966 als Diplom-Physiker beendete. 1968 wurde er an der Universität Freiburg im Breisgau bei Bernhard Hassenstein mit einer Arbeit zum Formensehen der Bienen zum Dr. rer. nat. promoviert.

Von 1969 bis 1972 war Weizsäcker wissenschaftlicher Referent bei der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg. 1972 nahm er den Ruf der Universität-Gesamthochschule Essen als ordentlicher Professor für Biologie an. Von 1975 bis 1980 war er Präsident der Universität Kassel. 1981 wechselte er dann als Direktor an das UNO-Zentrum für Wissenschaft und Technologie in New York, von 1984 bis 1991 war er dann Direktor des Instituts für Europäische Umweltpolitik Bonn, Paris, London. Von 1991 bis 2000 war er Präsident des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.

Von Januar 2006 bis Dezember 2008 war er Dekan der Bren School of Environmental Science and Management, University of California, Santa Barbara. Seitdem ist er nach eigenen Angaben „freiberuflich“ in Emmendingen tätig.

Partei

Seit 1966 ist er Mitglied der SPD. Hier engagierte er sich zunächst bei den Jungsozialisten, deren Vorsitzender in Freiburg im Breisgau er von 1966 bis 1968 war. Von 1968 bis 1972 sowie von 1999 bis 2001 gehörte er dem SPD-Landesvorstand von Baden-Württemberg an.

Abgeordneter

Von 1998 bis 2005 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von März 2000 bis Oktober 2002 Vorsitzender der Enquête-Kommission Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderung und Antworten. Seit November 2002 war er Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Ernst Ulrich von Weizsäcker ist 1998 über die Landesliste Baden-Württemberg und 2002 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Stuttgart I in den Bundestag eingezogen. Zur Bundestagswahl 2005 trat er nicht mehr an.

Funktionen und Mitgliedschaften

Ernst Ulrich von Weizsäcker spricht auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München über den Klimawandel.

Ehrungen

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Faktor Fünf: die Formel für nachhaltiges Wachstum (Zusammen mit Karlson Hargroves, Michael Smith, unter Mitarbeit von Cheryl Desha und Peter Stasinopoulos), Droemer, München 2010
  • Faktor Vier: doppelter Wohlstand - halbierter Naturverbrauch; der neue Bericht an den Club of Rome (Zusammen mit Amory B. und L. Hunter Lovins), Droemer Knaur, München 1995
  • Der Weg zur ökologischen Steuerreform: weniger Umweltbelastung und mehr Beschäftigung; das Memorandum des Fördervereins Ökologische Steuerreform (Zusammen mit Anselm Görres, Henner Ehringhaus, unter Mitarb. von Kai Schlegelmilch und Hans-Jochen Luhmann), Olzog, München 1994

Siehe auch

Referenzen

  1. GreenFinancials (vom 6. Dezember 2010)

Weblinks

 Commons: Ernst Ulrich von Weizsäcker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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