- Es geschah am 20. Juli
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Filmdaten Originaltitel Es geschah am 20. Juli Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1955 Länge 75 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Georg Wilhelm Pabst Drehbuch Gustav Machatý,
Werner P. ZibasoProduktion Jochen Genzow,
Franz Seitz juniorMusik Johannes Weissenbach Kamera Kurt Hasse Schnitt Herbert Taschner Besetzung - Bernhard Wicki: Claus Schenk Graf von Stauffenberg
- Karl Ludwig Diehl: Ludwig Beck
- Carl Wery: Friedrich Fromm
- Erik Frey: Friedrich Olbricht
- Albert Hehn: Otto Ernst Remer
- Til Kiwe: Werner von Haeften
- Jochen Hauer: Wilhelm Keitel
- Jaspar von Oertzen: Kerst von Dürnstein
- Hans Cossy: Erich Fellgiebel
- Willy Krause: Paul Joseph Goebbels
- Malte Petzel: Berthold Schenk Graf von Stauffenberg
- Kurt Meisel: SS-Obergruppenführer
- Ernst Fritz Fürbringer: 1. General
- Hans Baur: 3. General
- Siegfried Lowitz, Malte Jaeger, Lina Carstens, Annemarie Sauerwein, Peter Lühr, Oliver Hassencamp, Heli Finkenzeller, Gernot Duda, Werner Hessenland u.v.a.
Der semidokumentarische Spielfilm Es geschah am 20. Juli aus dem Jahr 1955 ist der erste Film seiner Art, der sich mit dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 beschäftigt. Gleichzeitig ist der Film eine thematische Fortsetzung von Georg W. Pabsts Kriegsfilm Der letzte Akt, der sich ebenfalls mit dem Dritten Reich auseinandersetzt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film beginnt am Morgen jenes 20. Juli, als der deutsche Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit seinem Adjutanten Werner von Haeften in Richtung Ostpreußen fliegt. In der Wolfsschanze, so ihr Plan, wollen sie eine Bombe zünden, mit der Absicht, Hitler zu ermorden. Obwohl die Bombe detoniert, überlebt Hitler den Anschlag.
In Berlin haben ihre Mitverschwörer allerdings bereits Walküre ausgerufen, um so die Kontrolle über den NS-Staat zu erlangen. Bald darauf kommt Stauffenberg in Berlin an, der nicht glauben kann, was Keitel aus dem Führerhauptquartier meldet – Hitler ist am Leben.
Dieser ordnet die brutale Zerschlagung des Staatsstreiches an, der auch Stauffenberg und Haeften in der Nacht auf den 21. Juli im Bendlerblock zum Opfer fallen.
Hintergrundinformationen
Der in Schwarzweiß gedrehte Film, der in München und Coburg gedreht wurde, rekonstruiert zwar sehr detailliert das Attentat und dessen Folgen, allerdings lässt das Produktionsdesign an vielen Stellen die Vermutung zu, dass man nur 10 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs sehr behutsam mit Nazisymbolen umgehen wollte. So werden beispielsweise Außenaufnahmen von Machtzentren gezeigt, wie etwa das Reichspropagandaministerium, an dem jedoch keine Hakenkreuzfahnen angebracht sind.
Wie in dem Film Der 20. Juli besucht Stauffenberg vor dem Attentat auch in Es geschah am 20. Juli eine Kirche. Ein Mesner sieht Stauffenberg und sagt: "Das Gesicht werd ich nie vergessen. Der hatte was mit unserem Herrgott auszumachen!" Eine Voice-over spricht den Schlusssatz des Films: "Nun liegt es an uns, ob dieses Opfer umsonst gewesen ist."
Der Film erlebte seine Uraufführung am 19. Juni 1955. Zwei Tage später wurde der Film Der 20. Juli im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin 1955 uraufgeführt.
Noch vor Es geschah am 20. Juli drehte Pabst im selben Jahr den Film Der letzte Akt, der von den letzten Tagen Hitlers im Führerbunker erzählt.
Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: „G.W. Pabst rekonstruiert das Geschehen chronologisch und minutiös, bis zur standrechtlichen Erschießung des Obersten, zeigt sich dabei redlich um historische Genauigkeit bemüht, verliert über den vielen äußeren Details aber die vielfältigen Anliegen der Widerstandsbewegung, vor allem die mit dem Attentat verbundenen Gewissenskonflikte, aus den Augen.“
Literatur
- Drehli Robnik, Geschichtsästhetik und Affektpolitik. Stauffenberg und der 20. Juli im Film 1948-2008. Wien 2009.
- 20. Juli: Mit Quickie-Methoden − Artikel im "Spiegel" vom 29. Juni 1955
Weblinks
- http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?efw00fbw002017.gd (mit Bibliographie)
- Es geschah am 20. Juli in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Es geschah am 20. Juli bei Filmportal.de
Filme von Georg Wilhelm PabstDer Schatz | Gräfin Donelli | Die freudlose Gasse | Geheimnisse einer Seele | Man spielt nicht mit der Liebe | Die Liebe der Jeanne Ney | Abwege | Die Büchse der Pandora | Tagebuch einer Verlorenen | Die weiße Hölle vom Piz Palü | Westfront 1918 | Skandal um Eva | Die Dreigroschenoper | Kameradschaft | Die Herrin von Atlantis | Don Quichotte | Du haut en bas | A Modern Hero | Mademoiselle Docteur | Le drame de Shanghai | Jeunes filles en détresse | Komödianten | Paracelsus | Der Fall Molander | Der Prozeß | Geheimnisvolle Tiefe | La voce del silenzio (dt. Aus der Bahn geworfen) | Cose da pazzi | Das Bekenntnis der Ina Kahr | Der letzte Akt | Es geschah am 20. Juli | Rosen für Bettina | Durch die Wälder, durch die Auen
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