Es geschah am 20. Juli

Es geschah am 20. Juli

Der semidokumentarische Spielfilm Es geschah am 20. Juli aus dem Jahr 1955 ist der erste Film seiner Art, der sich mit dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 beschäftigt. Gleichzeitig ist der Film eine thematische Fortsetzung von Georg W. Pabsts Kriegsfilm Der letzte Akt, der sich ebenfalls mit dem Dritten Reich auseinandersetzt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film beginnt am Morgen jenes 20. Juli, als der deutsche Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit seinem Adjutanten Werner von Haeften in Richtung Ostpreußen fliegt. In der Wolfsschanze, so ihr Plan, wollen sie eine Bombe zünden, mit der Absicht, Hitler zu ermorden. Obwohl die Bombe detoniert, überlebt Hitler den Anschlag.

In Berlin haben ihre Mitverschwörer allerdings bereits Walküre ausgerufen, um so die Kontrolle über den NS-Staat zu erlangen. Bald darauf kommt Stauffenberg in Berlin an, der nicht glauben kann, was Keitel aus dem Führerhauptquartier meldet – Hitler ist am Leben.

Dieser ordnet die brutale Zerschlagung des Staatsstreiches an, der auch Stauffenberg und Haeften in der Nacht auf den 21. Juli im Bendlerblock zum Opfer fallen.

Hintergrundinformationen

Der in Schwarzweiß gedrehte Film, der in München und Coburg gedreht wurde, rekonstruiert zwar sehr detailliert das Attentat und dessen Folgen, allerdings lässt das Produktionsdesign an vielen Stellen die Vermutung zu, dass man nur 10 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs sehr behutsam mit Nazisymbolen umgehen wollte. So werden beispielsweise Außenaufnahmen von Machtzentren gezeigt, wie etwa das Reichspropagandaministerium, an dem jedoch keine Hakenkreuzfahnen angebracht sind.

Wie in dem Film Der 20. Juli besucht Stauffenberg vor dem Attentat auch in Es geschah am 20. Juli eine Kirche. Ein Mesner sieht Stauffenberg und sagt: "Das Gesicht werd ich nie vergessen. Der hatte was mit unserem Herrgott auszumachen!" Eine Voice-over spricht den Schlusssatz des Films: "Nun liegt es an uns, ob dieses Opfer umsonst gewesen ist."

Der Film erlebte seine Uraufführung am 19. Juni 1955. Zwei Tage später wurde der Film Der 20. Juli im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin 1955 uraufgeführt.

Noch vor Es geschah am 20. Juli drehte Pabst im selben Jahr den Film Der letzte Akt, der von den letzten Tagen Hitlers im Führerbunker erzählt.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: „G.W. Pabst rekonstruiert das Geschehen chronologisch und minutiös, bis zur standrechtlichen Erschießung des Obersten, zeigt sich dabei redlich um historische Genauigkeit bemüht, verliert über den vielen äußeren Details aber die vielfältigen Anliegen der Widerstandsbewegung, vor allem die mit dem Attentat verbundenen Gewissenskonflikte, aus den Augen.

Literatur

  • Drehli Robnik, Geschichtsästhetik und Affektpolitik. Stauffenberg und der 20. Juli im Film 1948-2008. Wien 2009.
  • 20. Juli: Mit Quickie-Methoden − Artikel im "Spiegel" vom 29. Juni 1955

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