- Malte Jaeger
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Malte Richard Friedrich Jaeger, in Besetzungslisten manchmal auch Malte Jäger, (* 4. Juli 1911 in Hannover; † 10. Januar 1991 in Ladelund/Kreis Nordfriesland) war ein deutscher Schauspieler, Theaterregisseur und Synchronsprecher.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Malte Jaeger war der jüngste Sohn von drei Kindern des Zeitungsverlegers Malte Heinrich Gustav Jaeger und dessen 2. Ehefrau Metta Christine, geborene Müller, Tochter eines niedersächsischen Dorfschullehrers und bis dahin Haushälterin bei ihrem Bruder, dem Heimatforscher Hans Müller-Brauel. Die Familie zog um 1912 von Hannover nach Hamburg-Altona, Oelckersallee Nr. 1 um. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst eine Lehre als Großkaufmann. Danach besuchte er eine Schauspielschule. Vor Beginn seiner Schauspielkarriere war er einige Zeit als Journalist tätig, während er bereits 1927 seine erste Rundfunkverpflichtung erhielt. Sein erstes Theaterengagement erhielt er 1937 am Nordmark-Landestheater in Schleswig, wo er als Ferdinand in dem Trauerspiel Egmont von Johann Wolfgang von Goethe debütierte. Seine erste Inszenierung ebendort wurde das Kriminalstück Parkstraße 13 von Axel Ivers. 1939 ging er bis 1945 an das Staatstheater Berlin. Seine Arbeit beim Fernsehen begann 1939/40 beim Versuchssender Berlin unter Hanns Fahrenburg als Sprecher und Kommentator. In den Folgejahren hatte er zahlreiche Gastspielauftritte in Bremen, München, Berlin und Stuttgart, während er seinen Wohnsitz nach Bad Wiessee verlegte. 1952 kam er wieder nach Berlin und arbeitete beim Theater am Kurfürstendamm. Neben der Schauspielerei trat er auch häufiger als Regisseur in Erscheinung. Zu seinen Rollen in der damaligen Zeit gehören u. a.:
- Martinius in Kirschen für Rom von Hans Hömberg (1940),
- Don Cäsar in Ein Bruderzwist in Habsburg von Franz Grillparzer (1942),
- Ladvenu in Die heilige Johanna von George Bernard Shaw (1943),
- Lehrer Gottwald in Hanneles Himmelfahrt von Gerhart Hauptmann.
Seinen ersten Filmauftritt hatte er bereits im Jahre 1934, wo er eine kleine Rolle in dem Spielfilm Die kleinen Verwandten von Regisseur Hans Deppe erhielt. Auf seine nächste Rolle, vermittelt durch Mathias Wieman musste er drei Jahre warten. In dem Film Unternehmen Michael spielte er einen Kompanieführer bei Karl Ritter, der als Meister des "verdeckten Propagandafilms" galt. Bei ihm drehte Jaeger noch zwei weitere Filme, Pour le Mérite und Legion Condor. In dem berüchtigten Propagandafilm Jud Süß von Veit Harlan spielte er die Rolle des Aktuarius Faber. In den meisten Filmen, zu denen natürlich auch Unterhaltungsfilme gehörten, spielte er kleine und größere Nebenrollen. Zu den größeren Rollen zählte der Hans Schonath in Philharmoniker (1944).
Nach Kriegsende sah man ihn erstmals 1948 in dem Film Via Mala wieder auf der Leinwand. Dieser Film wurde bereits 1944 gedreht, durfte allerdings erst vier Jahre später uraufgeführt werden. Zu Theater und Film begann er sich wieder beim Rundfunk (dort mehr als 2000 Auftritte, u. a. Schatzkästlein) und ab 1956 beim Fernsehen zu engagieren. Dort spielte er neben Georg Lehn die Hauptrolle in dem Fernsehspiel Zwölftausend. Auch in Draußen vor der Tür von Wolfgang Borchert war er einer der Hauptakteure neben Paul Edwin Roth, der den Kriegsheimkehrer Beckmann verkörperte. 1960 spielte er in dem Straßenfeger Am grünen Strand der Spree, nach dem gleichnamigen Buch von Hans Scholz den Hans-Joachim Lepsius, eine der Hauptpersonen, ebenso wie 1967 in Der Reichstagsbrandprozess oder in Sand von 1971. Er war auch in verschiedenen TV-Serien aufgetreten wie in Die fünfte Kolonne, Timm Thaler, Schwarz Rot Gold oder Das Erbe der Guldenburgs. Als Synchronsprecher lieh er u. a. Montgomery Clift in Ein Platz an der Sonne und Guy Decomble in Man darf nicht lieben…? seine Stimme.
Malte Jaeger war seit 1949 mit Elisabeth Susanne Jaeger, geborene von Ingersleben, verheiratet. Anfang der sechziger Jahre lernte er seine zukünftige Lebenspartnerin, die Flämin Elly Philomena Maria Wolf kennen, mit der er 30 Jahre lang bis zu seinem Tod in wilde Ehe zusammenlebte. Er verstarb am 10. Januar 1991 auf der Fahrt mit dem Rettungswagen von seinem Haus in Ladelund ins Krankenhaus nach Niebüll an einer Embolie.
Filmografie
- 1934: Die kleinen Verwandten - Regie: Hans Deppe, mit Paul Bildt, Fita Benkhoff
- 1937: Unternehmen Michael (Zweiter Kompanieführer) - Regie: Karl Ritter, mit Heinrich George, Mathias Wieman, Willy Birgel
- 1938: Pour le Mérite (Leutnant Overbeck) - Regie: Karl Ritter, mit Paul Hartmann, Herbert A. E. Böhme, Albert Hehn
- 1939: Legion Condor - Regie: Karl Ritter, mit Paul Hartmann, Albert Hehn, Fritz Kampers
- 1939: Ziel in den Wolken (Der Offizier, der den Frau-Wirtin-Vers aufsagt) - Regie: Wolfgang Liebeneiner, mit Albert Matterstock, Leny Marenbach, Brigitte Horney
- 1939: Drei Unteroffiziere (Schütze Hermannsfeld) - Regie: Werner Hochbaum, mit Albert Hehn, Fritz Genschow, Wilhelm König
- 1939: D III 88 (1. Funker) - Regie: Herbert Maisch, Hans Bertram, mit Christian Kayßler, Otto Wernicke
- 1939: Kongo-Express (Pierre Dufour) - Regie: Eduard von Borsody, mit Marianne Hoppe, Willy Birgel, René Deltgen
- 1940: Ein Robinson - Das Tagebuch eines Matrosen (Offizier) - Regie: Arnold Fanck, mit Herbert A. E. Böhme, Marieluise Claudius, Claus Clausen
- 1940: Jud Süß (Aktuarius Faber) - Regie: Veit Harlan, mit Ferdinand Marian, Werner Krauß, Kristina Söderbaum, Heinrich George
- 1940: Wunschkonzert (Friedrich) - Regie: Eduard von Borsody, mit Ilse Werner, Carl Raddatz, Joachim Brennecke
- 1942: Der Strom - Wenn du noch eine Heimat hast (Jacob Doorn) - Regie: Günther Rittau, mit Hans Söhnker, Lotte Koch, Ernst Wilhelm Borchert
- 1942: Himmelhunde - Regie: Roger von Norman, mit Albert Florath, Lutz Götz
- 1943: Der dunkle Tag (Dieter von Weymar, Gutsbesitzer) - Regie: Géza von Bolváry, mit Marte Harell, Willy Birgel, Ewald Balser
- 1943: Immensee (nach Theodor Storm) (Jochen, Musikstudent) - Regie: Veit Harlan, mit Kristina Söderbaum, Carl Raddatz, Paul Klinger
- 1944: Philharmoniker (Hans Schonath) - Regie: Paul Verhoeven, mit Eugen Klöpfer, Will Quadflieg, Theodor Loos
- 1945: Rätsel der Nacht - Regie: Theodor Loos, mit Lotte Koch, Kirsten Heiberg, Richard Häussler
- 1948: Via Mala (Nikolaus) - Regie: Josef von Báky, mit Karin Hardt, Carl Wery, Hildegard Grethe
- 1951: Das ewige Spiel - Regie: František Čáp, mit Willy Birgel, Cornell Borchers, Will Quadflieg, Wolfgang Büttner, Edith Schultze-Westrum
- 1951: Der blaue Stern des Südens (Marcel, ein Apache) - Regie: Wolfgang Liebeneiner, mit Viktor de Kowa, Gustav Knuth, Gretl Schörg
- 1953: Des Feuers Macht (als er selbst) - Regie; Erich Menzel, mit Friedrich Domin, Rudolf Fernau, Ernst Fritz Fürbringer
- 1954: Der Mann meines Lebens (Dr. Reynold) - Regie: Erich Engel, mit Marianne Hoppe, René Deltgen, Otto Gebühr
- 1954: Rosen aus dem Süden (Protokollchef) - Regie: Franz Antel, mit Maria Holst, Gustav Fröhlich, Karl Schönböck
- 1954: Morgengrauen - Regie: Viktor Tourjansky, mit Hans Stüwe, Elisabeth Müller, Alexander Kerst
- 1955: Douglas Fairbanks, Jr., Presents - While the Circus Passes (Joseph) - Regie: Lawrence Huntington, mit Douglas Fairbanks junior, Eva Maria Meineke, Oliver Hassencamp
- 1955: Es geschah am 20. Juli - Drei Schritte zum Schicksal - Regie: Georg Wilhelm Pabst, mit Bernhard Wicki, Karl Ludwig Diehl, Carl Wery
- 1956: Zwölftausend - Fernsehspiel - mit Georg Lehn, Rosel Schäfer, Siegfried Lowitz, Wolfgang Lukschy
- 1957: Draußen vor der Tür (Der Andere) - Fernsehspiel - Regie: Rudolf Noelte, mit Paul Edwin Roth, Konrad Wagner, Eva Kotthaus
- 1958: Ich werde dich auf Händen tragen (Geistlicher im Zug) - Regie: Veit Harlan, mit Kristina Söderbaum, Hans Holt, Hans Nielsen
- 1960: Am grünen Strand der Spree (Hans Joachim Lepsius) - TV-Mehrteiler - Regie: Fritz Umgelter, mit Bum Krüger, Werner Lieven, Günter Pfitzmann, Peter Pasetti, Elisabeth Müller
- 1964: Die fünfte Kolonne - TV-Serie, Folge: Eine Puppe für Klein-Helga (Dr. Fink) Regie: Jürgen Goslar, mit Hans Cossy, Hanns Lothar, Hans Baur,
- 1967: Der Reichstagsbrandprozess (Untersuchungsrichter Vogt) - Fernsehspiel - Regie: Tom Toelle, mit P. Walter Jacob, Konrad Wagner, Richard Lauffen
- 1971: Sand (Kotzebue) - Fernsehspiel - Regie: Peter Palitzsch, mit Valentin Jeker
- 1974: Motiv Liebe - TV-Serie, Folge: Alte Liebe (Henri Lefèvre) - Regie: Roger Fritz, mit Friedrich Schütter, Anne-Marie Blanc, Peter Pasetti
- 1975: Im Werk notiert - TV-Serie - mit Eckart Dux, Horst Niendorf, Claus Holm
- 1975: Die schöne Marianne/ Hotel zur schönen Marianne - TV-Serie, Folge: Was nicht sein darf - Regie: Roger Fritz, mit Hannelore Elsner, Nadja Tiller, Walter Jokisch
- 1975: Die schöne Marianne/ Hotel zur schönen Marianne - TV-Serie, Folge: Das Findelkind - Regie: Roger Fritz, mit Hannelore Elsner, Uwe Friedrichsen, Günter Lüdke
- 1979: Timm Thaler - TV-Serie - Regie: Sigi Rothemund, mit Thomas Ohrner, Horst Frank, Richard Lauffen, Bruni Löbel
- 1980: Stern ohne Himmel (Herr Jaehde) - Regie: Ottokar Runze, mit Randolf Kronberg, Andreas Hameder, Manfred Gliewe
- 1982: Die Fischer von Moorhövd TV-Serie - Regie: Peter Harlos, mit Barbara Fenner, Eva Maria Bauer, Heinz Reincke
- 1982: Schwarz Rot Gold - TV-Serie, Folge: Unser Land - Regie: Dieter Wedel, mit Uwe Friedrichsen, Siegfried W. Kernen, Edgar Bessen, George Meyer-Goll
- 1984: Der Beginn aller Schrecken ist Liebe (Freyas Vater) - Regie: Heike Sander, mit Heike Sander, Lou Castel, Rebecca Pauly
- 1986: Segeln macht frei – Regie: Wolf Dietrich (Regisseur), mit Gerhart Lippert, Claudia Wedekind, Evelyn Hamann, Carolin van Bergen,
- 1987-90: Das Erbe der Guldenburgs (Anton Schulte) - TV-Serie - Regie: Gero Erhardt, Jürgen Goslar, mit Karl-Heinz Vosgerau, Christiane Hörbiger, Brigitte Horney, Iris Berben
- 1989: Maria von den Sternen (Dr. Nehr) - Regie: Thomas Mauch, mit Katja Junge, Robert Duessler, Heikko Deutschmann
Hörspiele
- 1949: Caligula (Cherea) – Regie: Wolfgang Engels, mit Gert Westphal, Kurt Strehlen
- 1956: Wilde Erdbeeren (Alman, Ingenieur) – Regie: Rudolf Noelte, mit Ewald Balser, Margarethe Haagen, Robert Graf
- 1960: Offene Rechnung (Hans) – Regie und Sprecher: Gert Westphal, mit Klaus Schwarzkopf, Marianne Kehlau, Richard Münch, Hellmut Lange
- 1961: Die große Nummer – Regie: Günter Siebert, mit Heinz Klevenow
- 1962: Das Verhör des Lukullus (Sprecher des Totengerichts) – Regie: Rudolf Noelte, mit Will Quadflieg, Hanns Ernst Jäger, René Deltgen, Else Ehser
- 1963: Der Stellvertreter (Graf Fontana) – Regie: Erwin Piscator, mit: Dieter Borsche, Günther Tabor, Maria Becker
- 1964: Der schwarze Mustang (Old Shatterhand) – Regie: Herbert Spalke, mit Rudolf Buczolich, Hans Dolf
- 1967: Das Attentat (Ali Ottmann) – Regie: Reinhard Zobel, mit Dieter Bengsch, Klaus Guth
- 1968: Daisy Day – Regie: Reinhard Zobel, mit Hanns Ernst Jäger, Edda Seippel, Petra von der Linde
Weblinks
- Malte Jaeger in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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