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Extremadura
Extremadura
Flagge
WappenBasisdaten Land: Spanien Verwaltungssitz: Mérida Fläche: 41.634 km² Einwohner: 1.088.728 Bevölkerungsdichte: 26,1 Einw./km² Ausdehnung: Nord-Süd: ca. 281 km
West-Ost: ca. 221 kmISO 3166-2: ES-EX Homepage: www.juntaex.es/ Kfz-Kennzeichen: Internet-TLD: Politik und Verwaltung Amtssprachen: Spanisch Autonomie seit: 26. Februar 1983 Präsident: Guillermo Fernández Vara (PSOE) Vertretung in den
Cortes Generales:Kongress: 10 Sitze
Senat: 8 SitzeGliederung: 2 Provinzen Karte Extremadura ist eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens, im Südwesten gelegen. Die autonome Gemeinschaft umfasst die Provinzen Cáceres und Badajoz.
Der Name Extremadura stammt von „Extremos del Duero“, was “Jenseits des großen Flusses Duero” bedeutet. Damit wird die Abgelegenheit zum Fluss Duero gezeigt.
Extremadura erstreckt sich über 8,3 % der spanischen Landmasse, stellt jedoch mit einer Bevölkerungsdichte von 25 Einwohnern pro km² nur 2,6 % der Einwohner Spaniens.
Die Bevölkerung, als Extremeña oder Extremeño bezeichnet, verteilt sich über 383 Gemeinden. Die einzige Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern ist Badajoz (149.137 Einwohner). 57 % der Bevölkerung lebt in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern. Die nächsten größeren Städte sind Cáceres (91.000 Einwohner) und die Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft, Mérida (53.915 Einwohner).
Die regionale Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren verbessert und hat zwischen 1985-1999 schneller als andere Regionen in Spanien aufgeholt. Extremadura hat von den EU-Kohäsionsfonds profitiert und damit Projekte in den Bereichen Bildung, Sozialer Schutz und Wirtschaft gefördert.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Extremadura hat eine Fläche von 41.634 km² und stellt damit 8,2 % der spanischen Landmasse. Sie ist größer als Dänemark, Belgien oder die Niederlande und die fünftgrößte autonome Gemeinschaft Spaniens.
Die Extremadura setzt sich zusammen aus der 19.868 km² großen Provinz Cáceres und der 21.766 km² großen Provinz Badajoz.
Der äußerste Norden der Region ist bergig. Die westlichen Ausläufer des Zentralsystems der iberischen Halbinsel bilden mehrere Gebirgszüge und Täler, die an die kastilische Sierra de Gredos anschließen. Höchster Berg ist der Calvitero (2.425 m) an der Grenze zur Provinz Salamanca. Diese Gebiete sind wasserreich und fruchtbar (bekannt sind die Kirschen aus dem Valle del Jerte oder Paprika aus der Region La Vera). Südlich des Flusses Tajo beginnt ein trockeneres Land aus weiten Ebenen, das bekannt ist für Weinbau (D.O. Ribera del Guadiana), aber vor allem für seine Steineichenhaine (spanisch dehesas), in denen das schwarze iberische Schwein (cerdo ibérico) gehalten wird und sich hauptsächlich von Eicheln ernährt. Die besondere Rasse und Ernährung – beide unterliegen strengen Regelungen zum Schutz der Produktbezeichnung „ibérico“ – geben dem berühmten Jamón Ibérico (luftgetrockneter Schinken) seinen besonderen Geschmack und seine hohe Qualität.
Außerdem leben hier noch viele seltene, vom Aussterben bedrohte Tiere, wie z. B. der Pardelluchs, die Großtrappe, ein großer Bodenvogel, der dort auch das Wappentier darstellt, sowie der Kranich, der Schwarzstorch und auch der Wolf.
In der Region südlich des Río Tajo findet man, neben den schon erwähnten Steineichen, auch Korkeichen. Diese werden in stinkenden, Qualm produzierenden Fabriken in der portugiesischen Provinz Alentejo hauptsächlich zu Korken für die Weinindustrie verarbeitet.
Durch die Extremadura fließen im Norden der Tajo und im Süden der Guadiana.
Klima
Die Extremadura wird geprägt durch ein mediterranes Klima. Nur im Norden herrscht durch die Bergregion ein kontinentales Klima. Dieses führt zu einer „Klimateilung“ der Region. Der Boden im Norden ist wasserreich und fruchtbar. Der Boden in der Region südlich des Tajo ist trocken, was zu großflächigen Arealen mit fast unberührter Natur führt.
Dieses Klima führt zu milden und regenreichen Wintern und trockenen Sommern. So wird das sommerliche Klima vorwiegend durch Trockenheit geprägt. Die Jahresdurchschnittstemperatur der Extremadura liegt bei 16-17 °C. Im Norden wird ein Jahresdurchschnitt von 13 °C erreicht. Der Süden hingegen hat einen Jahresdurchschnitt von 18 °C.
Der Niederschlag in der Region liegt zwischen 450 und 500 l/m² im Jahr. Der Sommer bringt durchschnittliche Temperaturen um 26 °C mit sich, welche bis auf 46 °C ansteigen können.
Geschichte
Extremadura erhielt seinen Titel tierra de conquistadores y lusitanos wegen der vielen Eroberer Amerikas, die aus dieser Region stammten, unter anderem Hernán Cortés, Francisco Pizarro oder Hernando de Soto.
Das Gebiet um Valencia de Alcántara ist mit 35 Dolmen eine der megalithreichsten Regionen Spaniens. Vor etwa 3000 Jahren besiedelten die Kelten die Region. Ihnen folgten die Karthager und danach die Römer. Die Römer machten Extremadura unter dem Namen Hispana Ulterior Lusitana zu einer wichtigen Handelsregion und gründeten die Städte Norba Caesarina, das heutige Cáceres, und Emerita Augusta, heute Mérida. Bis heute sind viele historische Bauwerke, vor allem der Römer, sehr gut erhalten wie Aquädukte, Theater, Festungen etc. Nahe der portugiesischen Grenze befindet sich mit der Brücke von Alcántara ein herausragendes Zeugnis römischer Ingenieurskunst.
Im Zuge der Reconquista (Beendigung der maurischen Herrschaft) nahm im Jahr 1230 König Alfons IX. von León die Region für Spanien in Besitz.
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Extremadura einen Index von 71 (EU-27:100) (2006).[1] Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei 15.054 € Das sind nur 68% des spanischen Durchschnittes(Ø = 22.152).
Im Moment erlebt die Extremadura ein überdurchschnittlich hohes wirtschaftliches Wachstum. Deshalb werden vor allem in den Sektor Tourismus und Handel neue Möglichkeiten entwickelt, den Markt zu stärken und auszubauen. Vor allem im Sektor Tourismus stieg die Nachfrage in den letzten Jahren. Deshalb beträgt der Anteil der Bevölkerung im Dienstleistungssektor 57%.
Neben dem Dienstleistungssektor gibt es in der Extremadura ungefähr 8.000 Industrien. Dabei handelt es sich hauptsächlich um kleine bis mittelständische Unternehmen. Die wichtigsten Industriezweige sind Energie, Landwirtschaft, Kork, Stein, Schmuck, Textilien und Maschinenbau.
Des Weiteren wird in der Extremadura noch Landwirtschaft betrieben. Hier wird hauptsächlich auf Bioanbau gesetzt, welcher ohne Einsatz von Chemikalien möglich ist.
Ein wichtiger Handelspartner der Extremadura ist der angrenzende Nachbarstaat Portugal.
Vorne liegt die Extremadura im Energiesektor. Die Entwicklung und der Bau von Stauseen und Talsperren führt zu einer stabilen Nutzung der Wasserelektrizität. Es wird sogar mehr Energie produziert, als für die eigene Region notwendig wäre.
Weiterhin wird an der Nutzung von Biomassen-, Wind- und Sonnenenergie geforscht und entwickelt.
Die nördliche Region der Extremadura ist wasserreich und fruchtbar. Hier werden Kiwis, Feigen, Sonnenblumen, Kirschen, Paprika und Zitronen angebaut. Eine Spezialität aus dem Norden ist Pimentón de la Vera, ein aromatisches Paprikapulver.
Südlich des Tajo beginnt das trockene Land. Hier, in der Dehesa, stehen viel Kork- und Steineichen, aus denen hauptsächlich Korken für Weinflaschen gemacht werden. Außerdem lebt hier das schwarze iberische Schwein (cerdo ibérico), welches sich hauptsächlich von Eicheln ernährt. Aus ihnen wird der berühmte Jamón Ibérico (luftgetrockneter Schinken) hergestellt. Außerdem wird auf dem flachgründigen, nährstoffarmen Böden Wein angebaut (→ siehe auch die Artikel Weinbau in Spanien und Ribera del Guadiana).
Politik
Im April 2002 beschloss die Regierung, die Computersoftware der Schulen und Behörden auf Linux und Freie Software umzustellen, um durch Investitionen in die regionale Wirtschaft speziell den IT-Sektor zu stärken. Zu diesem Zweck wurde die eigene Distribution LinEx ins Leben gerufen, welche seitdem Einsparungen in Millionenhöhe ermöglicht hat.
Bevölkerung
In der Extremadura leben zur Zeit 1.088.728 Einwohner (Zahl von 2007), dies sind aber nur 2,6 Prozent der spanischen Bevölkerung. Aufgrund der großen Fläche zählt die Extremadura damit zu einem der am dünnsten besiedelten Gebiete Europas.
In der Extremadura leben 29.068 Ausländer. So hat die Extremadura einen Ausländeranteil von 2,67 %. Der Ausländeranteil setzt sich hauptsächlich aus Bürgern kolumbianischer, brasilianischer, portugiesischer, marokkanischer, rumänischer oder asiatischer Herkunft zusammen.
Der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre liegt in Badajoz bei 17-19 % in Cáceres sogar zwischen 19 und 23 %. Der spanische Durchschnitt beträgt 16,62 %. (Zahlen von 2005)
Zwischen 1900 und 2000 hatte die Extremadura ein Wachstum der Bevölkerung von 0-50%. Im Gegensatz dazu hatten Regionen wie Madrid oder Barcelona ein Bevölkerungswachstum von über 300 %. Zwischen 1950 und 1981 hatte die Region eine Bevölkerungsabnahme zwischen 0 und -20 %. Erst ab 1981 stieg das Wachstum der Bevölkerung. Cáceres hatte weiterhin ein negatives Wachstum der Bevölkerung. In Badajoz hingegen nahm die Bevölkerung zwischen 0 und 10 % zu.
Städte
- Cáceres
- Badajoz
- Mérida (Verwaltungssitz)
- Navalmoral de la Mata
- Plasencia
- Trujillo
- Zafra
- Almendralejo
- Don Benito
- Villanueva de la Serena
Siehe auch
- Estremadura, eine Region in Portugal
Weblinks
- Website der Regierung von Extremadura (spanisch)
- Tourismusportal von Extremadura (spanisch)
- Fotoreisebericht über die Extremadura (deutsch)
- Informationen über Extremadura auf der offiziellen Website für den Tourismus in Spanien (deutsch)
Quellen
- ↑ http://www.ine.es/prensa/np488.pdf Instituto Nacional de Estadística
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