- Europabahn
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Appenweier–Strasbourg Kursbuchstrecke (DB): 719 Streckennummer: 4260 (Appenweier-Murhaag–Kehl Grenze) Streckenlänge: 22 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: (D) 15 kV 16,7 Hz ~
(F) 25 kV 50 Hz ~Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h Bundesland (D): Baden-Württemberg Region (F): Elsass LegendeStrecke nach Paris Strecke nach Lauterbourg 0,0 Strasbourg Ville Strecke nach Colmar, Strecke nach St-Dié Güterumgehungsbahn Strasbourg 3,1 Neudorf 5,8 Krimmeri-Meinau 7,2 Port-du-Rhin 7,7 13,9 Kehl Grenze Frankreich/Deutschland
Rheinbrücke Kehl, Systemwechsel 25 kV/15 kV13,5 Kehl ehem. MEG nach Lahr (Meterspur) ehem. MEG nach Schwarzach (Meterspur) 8,3 Kork 5,1 Legelshurst Rheintalbahn nach Rastatt 1,2 Abzw Appenweier Kurve Renchtalbahn nach Bad Griesbach Appenweier 0,5 Appenweier Hp 0,0 Abzw Appenweier-Muhrhaag Rheintalbahn nach Offenburg Die Bahnstrecke Appenweier–Strasbourg ist die Eisenbahnhauptstrecke, die den französischen TGV-Bahnhof Strasbourg mit der deutschen Rheintalbahn bzw. der Neu- und Ausbaustrecke Karlsruhe–Basel (zwischen Bahnhof Offenburg und Bahnhof Baden-Baden) verbindet. Die Strecke ist fast durchgängig zweigleisig und vollständig elektrifiziert.
Die Bahnstrecke ist heute noch die einzige Eisenbahnstrecke zwischen Baden-Württemberg und dem Elsass, auf der es regelmäßigen Personenverkehr gibt. Alle anderen Verbindungsstrecken sind entweder komplett stillgelegt oder aber ohne regelmäßigen Schienenpersonennahverkehr.
Inhaltsverzeichnis
Streckenverlauf und Streckenbau
Die Bahnstrecke verlässt die Rheintalbahn zwischen Offenburg und Baden-Baden nördlich bzw. südlich des Bahnhofs in Appenweier. Nach dem Bahnhof Kehl überquert die Strecke den Rhein und somit die deutsch-französische Grenze.
Die Strecke von Appenweier zur französischen Grenze wurde 1861 von den Badischen Staatseisenbahnen gebaut. Der Rheintalbahn zwischen Offenburg und Baden-Baden war bereits 17 Jahre früher als Teil der Badischen Hauptbahn vollendet worden.
Betrieb
Die Bahnstrecke ist Bestandteil der Magistrale für Europa, die Paris mit Budapest und Bratislava verbinden soll. Im Rahmen dieses Projektes ist ein Ausbau der Strecke zwischen Kehl und Appenweier auf 200 Kilometer pro Stunde vorgesehen sowie der Neubau der Rheinbrücke Kehl mit Erweiterung auf zwei Gleise.[1] Die am 20. September 2006 fertiggestellte TGV-Neubaustrecke von Paris nach Ostfrankreich brachte seit dem Fahrplanwechsel am 10. Juni 2007 starke Veränderungen sowohl für den Nah- als auch den Fernverkehr mit sich. Es befahren seitdem erstmals TGV-Züge die Strecke. Außerdem verbesserten sich die Nahverkehrsverbindungen von Offenburg nach Straßburg erheblich.
Fernverkehr
Die Fernverkehrszüge fahren von Strasbourg kommend über die „Appenweier Kurve“ auf die Fernbahnstrecke Richtung Norden nach Baden-Baden. Derzeit verkehren täglich vier TGV-Zugpaare (KBS 72), die auf deutscher Seite bis Stuttgart Hauptbahnhof (einmal täglich verlängert bis München Hauptbahnhof) und auf französischer Seite bis Paris Gare de l’Est durchgebunden werden. Diese Züge halten lediglich in Straßburg, nicht aber in Kehl.
Zusätzlich dazu verkehrt noch täglich ein EuroCity-Zugpaar zwischen Straßburg und München Hauptbahnhof, das auch im Bahnhof Kehl hält, sowie ein EuroNight-Zugpaar, das Straßburg mit Wien Westbahnhof verbindet und ebenfalls in Kehl hält (KBS N26).
Nahverkehr
Neben dem internationalen Fernverkehr wird die Strecke auch von Nahverkehrszügen (KBS 719, genannt „Europabahn“) befahren. Seit der Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Paris und Ostfrankreich am 10. Juni 2007 hat sich die SNCF bereit erklärt, eine erhebliche Verbesserung des Nahverkehrsangebots zwischen Offenburg und Straßburg zu finanzieren. Die deutsche Seite beteiligte sich hingegen nicht finanziell an diesen Verbesserungen.
Viele der Züge, die bisher nur zwischen Offenburg und dem Grenzbahnhof Kehl verkehrten, werden jetzt bis zum TGV-Bahnhof Strasbourg durchgebunden, was zu den Hauptverkehrszeiten an Werktagen einen Halbstunden-Takt zwischen Offenburg und Straßburg ergibt. Statt ehemals 24 Züge, die zwischen Offenburg und Straßburg verkehrten, fahren heute werktags 42. An den Wochenendverbindungen änderte sich allerdings nichts.
Seit dem Fahrplanwechsel im Juni 2007 fielen aber auch die durchgehenden Nahverkehrsverbindungen über Offenburg weiter nach Freudenstadt und von Straßburg aus weiter über französisches Staatsgebiet nach Saarbrücken weitgehend weg, so dass der Zuglauf Offenburg–Straßburg heute üblicher Fahrweg für den Großteil der Züge ist.
Die Nahverkehrsleistungen werden durch drei verschiedene Eisenbahnverkehrsunternehmen erbracht: als Regionalbahn verkehren sowohl Züge der Deutschen Bahn AG als auch der SNCF. Diese werden mit dem französischen Dieseltriebwagen X 73900 gefahren, die neben der französischen auch über die deutsche Sicherungstechnik verfügen. Neben den Regionalbahnen von SNCF und Deutscher Bahn verkehrt hauptsächlich die Ortenau-S-Bahn (OSB) mit Regio-Shuttles.
Literatur
- Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008, Verlag Schweers + Wall GmbH, sechste Auflage
Weblinks
Deutsche Bahn AG:
- Kursbuchtabelle 72: (Paris ↔) Strasbourg ↔ Baden-Baden (↔ München)
- Kursbuchtabelle N26: (München →) Baden-Baden → Strasbourg
- Kursbuchtabelle N26: Strasbourg → Baden-Baden (→ München)
- Kursbuchtabelle 719: Strasbourg ↔ Offenburg („Europabahn“)
Weitere Belege:
- Die Europabahn bei www.3-loewen-takt.de (inklusive Streckenplan)
- Auszug aus dem Kursbuch der Deutschen Reichsbahn 1944/1945: Verkehr zwischen Appenweier und Straßburg
Einzelnachweise
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