Evi Allemann

Evi Allemann
Evi Allemann

Evi Allemann (* 16. Juli 1978 in Bern; heimatberechtigt in Welschenrohr) ist eine Schweizer Politikerin (SP).

Leben

Evi Allemann wurde im April 1998 in den bernischen Grossen Rat gewählt, und war damit die jüngste je in einem schweizerischen Kantonsparlament vertretene Parlamentarierin. Neben ihrer Arbeit in der Justizkommission setzte sich Allemann im Grossen Rat vor allem für jugend- und bildungsspezifische Anliegen ein.

Nach einem viel beachteten, ungewöhnlichen Wahlkampf gelang Allemann bei den Wahlen vom Oktober 2003 der Sprung in den Nationalrat mit 56'118 Stimmen.[1] Sie wurde damit als 25-Jährige jüngste Nationalrätin der Schweiz. Nach ihrer Wahl nahm Allemann zuerst Einsitz in der Rechtskommission (RK), später in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) und der Sicherheitspolitschen Kommission (SIK) des Nationalrats. Trotz einem schlechten Resultat ihrer Partei wurde Allemann in den Nationalratswahlen 2007 mit einer Stimmenzahl von 85'259 wiedergewählt.[1] Bei den Wahlen vom 23. Oktober 2011 wurde sie wiedergewählt.

Ihren politischen Schwerpunkt setzt Allemann vor allem auf Verkehrs- und Umweltfragen. So befasste sie sich in einem ihrer bisher wichtigsten Vorstösse mit der Einführung von Road Pricing-Modellen in der Schweiz. Daneben interessiert sich Allemann für sicherheits- und aussenpolitische Fragen und versucht, vermehrt auch die Jugend in die Politik einzubinden, etwa durch ein niedriges Stimm- und Wahlrechtsalter.

Allemann ist Präsidentin des Mieterinnenverbandes des Kantons Bern, gehört dem Vorstand der Berner Sektion des Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) sowie von Pro Natura Bern an und engagiert sich im Verein „Variant 5“ für ein Entwicklungszusammenarbeitsprojekt in Bulgarien. Von 2004 bis 2011 war sie Präsidentin der Umweltorganisation „Läbigi Stadt“.[2]

Evi Allemann sorgte mit ihrer Motion "Verbot von Killergames"[3] für Aufsehen. Sie fordert darin, es sei "die Herstellung, das Anpreisen, die Einfuhr, den Verkauf und die Weitergabe von Spielprogrammen zu verbieten, in denen grausame Gewalttätigkeiten gegen Menschen und menschenähnliche Wesen zum Spielerfolg beitragen." Kritiker fürchten, dass damit ein neues Medium und ein Teil ihrer Kultur verteufelt werde; das Verbot bewirke nichts gegen die Kriminalität von Jugendlichen, schon gar nicht als Verbot, das mehrheitlich gegen Erwachsene gerichtet sei. Die Motion wurde am 3. Juni 2009 vom Nationalrat und am 18. März 2010 vom Ständerat angenommen, entgegen der Empfehlung des Bundesrats.

Allemann wohnt in Bern, ist ausgebildete Juristin und arbeitet seit ihrer Wahl Ende 2003 hauptberuflich als Nationalrätin.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Staatskanzlei des Kantons Bern
  2. Präsidiumswechsel: Nadine Masshardt ersetzt Evi Allemann, Website von „Läbigi Stadt“ 3. Apr 2011, abgerufen am 21. September 2011.
  3. Motion 09.3422

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