- Fenn (Geographie)
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Fenn (Venn, Fehn, Vehn, Feen) bezeichnet im niederdeutschen Raum eine morastig-sumpfige Niederung oder ein Moor. Hinweise auf solche Gebiete geben Ortsnamen mit der Endung -fehn.
Inhaltsverzeichnis
Wortherkunft
Der Flurname Fenn oder auch Fenne bezeichnet nach Hermann Teuchert einen versumpften oder vertorften Binnensee oder Teich ohne festen Boden und nach Agathe Lasch und Conrad Borchling mit Gras oder Röhricht bewachsenes Sumpf-, Moorland, sumpfiges Weideland.[1]
Das niederdeutsche Wort Veen, auch Ven[2] entspricht deutsch Moor und markiert typische Moorbesiedlung. Der Begriff geht in Brandenburg und Sachsen-Anhalt auf die Besiedlung des Fläming durch Flamen zurück, die bereits in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zum Landesausbau der gerade gegründeten Mark Brandenburg vom ersten Markgrafen Albrecht dem Bären und seinem Sohn und Nachfolger Otto I. ins Land gerufen worden waren.
Flurnamen
Schreibweise „Fenn“
- Fenn, Naturschutzgebiet im Kreis Stendal
- Fenne, ein Ort in der Warndt-Region
- Fennsee (Wilmersdorf), ein See in Berlin
- Fennsee (Westhavelland), ein See in Brandenburg
- Fenn-See, ein See bei Damsdorf, Gemeinde Kloster Lehnin in Brandenburg
- Großes Fenn, ein Naturschutzgebiet in Berlin
- Großes Fenn, ehemaliges Sumpfgebiet in Berlin, siehe Rudolph-Wilde-Park
- Großes Fenn und Kleines Fenn, Straßen in Ferchesar, Brandenburg
- Fennberg, eine Landschaft im Südtiroler Unterland mit Ortsteilen der Gemeinden Margreid und Kurtatsch
- Fennpfuhl, ein Ortsteil im Berliner Bezirk Lichtenberg
- Fennpfuhlpark, ein Park in Berlin-Lichtenberg
- Hundekehlefenn, Naturschutzgebiet der Berliner Grunewaldseenkette
- Krummes Fenn, ein Landschaftsschutzgebiet in Berlin-Zehlendorf
- Langes Fenn, ehemaliges Gelände des künstlich angelegten Koenigssees, Berlin
- Mahlpfuhler Fenn, FFH und Naturschutzgebiet in Sachsen-Anhalt, in der Nähe von Tangerhütte, 1210ha groß.
- Moosfenn, ein Hochmoor südlich von Potsdam in der Nähe des Großen Ravensberges (Landkreis-Potsdam-Mittelmark)
- Plagefenn, Hochmoor im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
- Poschfenn, Flachwassersee im Brandenburger Naturpark Nuthe-Nieplitz
- Riemeisterfenn, Naturschutzgebiet der Berliner Grunewaldseenkette
- Rundes Fenn, ehemaliges Gelände des künstlich angelegten Herthasees, Berlin
- Torffenn, ehemaliges Gelände des künstlich angelegten Hubertussees, Berlin
Schreibweise „Venn“
- Amtsvenn, Moorgebiet im Münsterland
- Gildehauser Venn
- Hohes Venn
- Schwarzes Venn zwischen Heiden und Maria Veen im Naturpark Hohe Mark
- Venn, Naturschutzgebiet in Emsdetten
- Venn, Stadtteil von Mönchengladbach
- Vennhausen, Stadtteil von Düsseldorf
- Venner Moor in Senden
- Weißes Venn bei Haltern im Naturpark Hohe Mark
- Zwillbrocker Venn, Naturschutzgebiet in Vreden
Schreibweise „Ven" / „Veen“
- Veenhusen, Ort in Ostfriesland
- Heerenveen, Ort in der nl. Provinz Friesland
- Veendam, als Siedlung von Torfstechern entstandene Stadt in den Niederlanden
- Venlo, Stadt in den Niederlanden (Toponymie unsicher)
- Veen, Dorf der Gemeinde Alpen (Gemeinde), in der Nähe von Xanten am linken Niederrhein
- Hoogeveen, Stadt in den Niederlanden
- Maria Veen, Ortsteil von Reken
Schreibweise „Fehn“
Als Endung -fehn in Ortsnamen:
- Augustfehn, Ort in der Gemeinde Apen bei Oldenburg
- Elisabethfehn, Ort im Landkreis Cloppenburg
- Friedrichsfehn, Ort im Ammerland
- Großefehn, Ort in Ostfriesland
- Ihlowerfehn, Ort in Ostfriesland
- Jheringsfehn, Ort in Ostfriesland
- Lübbertsfehn, Ort in Ostfriesland
- Neukamperfehn, Ort in Ostfriesland
- Rhauderfehn, Ort in Ostfriesland
- Völlenerfehn, Ort in Ostfriesland
Sonstige Schreibweisen
- Venusberg, Stadtteil von Bonn (Der Name leitet sich von Fenn-Berg ab, da es sich um ein ehemaliges Hochmoorgebiet handelt)
- Fensdorf, eine Gemeinde im Westerwald
Literatur
- Jürgen Udolph: Namenkundliche Studien zum Germanenproblem. In: Band 9 von Ergänzungsbände zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Walter de Gruyter, 1994, ISBN 3-11-014138-8, S. 300-317 (Google Bücher (Eingeschränkte Vorschau), abgerufen am 27. Mai 2010).
Einzelbelege
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