Fichtenberger Rot

Fichtenberger Rot

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Rot
Mäander im Bachverlauf

Mäander im Bachverlauf

Daten
Lage Mainhardter Wald, Baden-Württemberg
Länge 37,0 kmdep1
Quelle Chausseehaus, Gemeinde Wüstenrot
49° 5′ 41″ N, 9° 27′ 13″ O49.0947222222229.4536111111111499
Quellhöhe 499 m ü. NN
Mündung Unterrot, Stadt Gaildorf48.9855555555569.7811111111111326Koordinaten: 48° 59′ 8″ N, 9° 46′ 52″ O
48° 59′ 8″ N, 9° 46′ 52″ O48.9855555555569.7811111111111326
Mündungshöhe 326 m ü. NN
Höhenunterschied 173 m
Abfluss über KocherNeckarRhein
Einzugsgebiet 137,7 km²dep1
Abflussmenge MQ: 1,94 m³/s (Pegel Mittelrot)dep1

Die Rot ist ein Nebenfluss des Kochers im Mainhardter Wald in Baden-Württemberg. Sie verläuft fast auf ganzer Länge im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, den sie erst kurz vor ihrer Mündung bei Unterrot verlässt. Sie ist der einzige größere Fluss im Naturpark, der in östliche Richtung fließt. Zur Unterscheidung von anderen Flüssen gleichen Namens wird sie gelegentlich auch Fichtenberger Rot genannt.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Nach Größe und Verkehrsbedeutung kann das Tal der Rot in vier Abschnitte unterteilt werden:

„Ursprung der Rot“ beim Stollenhof

Die Rot entsteht auf der Hochfläche nahe dem Steilabfall der Keuperstufe im Grenzgebiet zwischen Mainhardter Wald und Löwensteiner Bergen. Auf der amtlichen topographischen Karte ist die oberste Quelle auf 499 Metern Höhe bei Chausseehaus (Gemeinde Wüstenrot) nahe der B 39 zu finden. Einen Kilometer weiter, zwischen Stollenhof und Spatzenhof, weist ein Schild an dem winzigen Graben nochmals auf den „Ursprung der Rot“ hin. Die Rot fließt sodann durch wegloses Gelände unterhalb von Finsterrot in südöstliche Richtung. Hierbei durchquert sie das 13 Hektar große Naturschutzgebiet Wiesen im Rot- und Dachsbachstal bei Finsterrot, dessen Nasswiesen wegen des Vorkommens von Trollblumen und Orchideen geschützt wurden. Nach ca. 5,5 Kilometern erreicht die Rot Böhringsweiler.

Hammerschmiede im Rottal

Inzwischen durch zahlreiche kleine Bäche aus dem Wüstenroter Gemeindegebiet gestärkt, ist ihr Lauf jetzt menschlicher Nutzung zugänglich. Die Rot hat sich in diesem Abschnitt in ein 60 Meter tiefes, enges Tal eingegraben und fließt in östliche Richtung. Bei Böhringsweiler wird die Rot kurz von einer Landstraße begleitet, danach von einer Forststraße. In diesem Bereich ist das Rottal ein beliebtes Wandergebiet, und ausgeschilderte Radwege begleiten den Lauf von hier bis zur Mündung. Auf längerer Strecke bildet der Bach die Gemeindegrenze zwischen Großerlach und Mainhardt. Von wirtschaftlicher Nutzung zeugen die Namen Neusägmühle, Hammerschmiede sowie das Sägewerk an der Rösersmühle. Bis heute sind die im Mittelalter errichteten Mühlen die einzigen Siedlungen im oberen Rottal. Bei der eingangs des 20. Jahrhunderts aufgegebenen Hankertsmühle überschritt der Bach einst den Limes; ein Kleinkastell sicherte dort die Grenze. Bei der Taubenmühle weitet sich das Tal zusehends, und nach ca. 17 km wird bei Wielandsweiler erstmals ein kleiner Ort erreicht.

Mühlrad der Hammerschmiede bei Oberrot

Hier, zur Hälfte des Flusslaufs, ist das Tal sehr viel breiter geworden. Von jetzt an fließt die Rot wieder nach Südosten und wird von einer Landesstraße begleitet, deren Anlage erst im 19. Jahrhundert zur Gründung von Wielandsweiler führte. Die Besiedlung besteht bis Oberrot aus einzelnen Mühlen, von denen die Hammerschmiede noch ein sehenswertes großes Mühlrad aufweist. Ab Oberrot bestimmen größere Siedlungen den Flusslauf. Über den Oberroter Ortsteil Hausen erreicht die Rot nach etwa 29 Kilometern Fichtenberg.

Ab Fichtenberg fließt die Rot über Mittelrot und Unterrot in östliche Richtung dem Kocher zu. Am Pegel Mittelrot beträgt der langjährige mittlere Abfluss 1,94 m³/s (gemessen 1980–2003). Hier im Unterlauf hat das Tal größere Bedeutung für den Verkehr, da es zusammen mit dem oberen Murrtal, von dem es durch einen niedrigen Pass an der „Schanze“ getrennt ist, eine Verkehrsachse zwischen Gaildorf und Backnang bildet, die von einer verkehrsreichen Landesstraße und der Murrbahn durchzogen wird. Kurz nach Unterrot mündet die Rot nach etwa 36 Kilometern auf 326 Metern Meereshöhe in den Kocher. Wie auch die Bibers und die Lein fließt die Rot entgegengesetzt zur Richtung des Kochers, was von der ehemaligen Zugehörigkeit der Flüsse zum danubischen System zeugt, die sich durch die Anzapfung des Kochers durch Rhein/Neckar veränderte.

Von der Quelle bis zur Mündung hat die Rot damit die Gemeindegebiete von Wüstenrot, Großerlach (bei Böhringsweiler), Mainhardt, Schwäbisch Hall (bei Wielandsweiler), Oberrot, Fichtenberg und Gaildorf (bei Unterrot) und damit die Landkreise Heilbronn, Schwäbisch Hall und den Rems-Murr-Kreis durchquert oder berührt.

Einzugsgebiet

Die Rot hat viele kleine, aber keine größeren Zuflüsse. Ihr 137,7 km² großes, vergleichsweise schmales Einzugsgebiet wird im Norden und Osten von anderen, nördlich bzw. südlich verlaufenden Zuflüssen des Kochers, nämlich Bibers, Brettach und Ohrn begrenzt, im Südwesten durch die Murr und die Lein.

Im Norden zählen noch Bubenorbis und die Hochfläche rund um Neuhütten zum Einzugsgebiet, dazwischen wird die Grenze zur Brettach in etwa durch den Verlauf von B 14 und B 39 auf dem Kammweg gekennzeichnet. Im Südwesten verläuft die Grenze des Einzugsgebiets entlang einer Linie über Großerlach, die Hohe Brach, die „Schanze“ zwischen Fichtenberg und Fornsbach sowie den Hagberg.

Neben den direkt von der Rot durchquerten Gemeinden zählen zum Einzugsgebiet noch Teile von Rosengarten, Spiegelberg, Murrhardt (bei Kirchenkirnberg) und Gschwend (Horlachen, Eichenkirnberg, Honkling) im Ostalbkreis.

Namensgleiche Flüsse in der Umgebung

Die in den Kocher mündende Rot ist der größte unter mehreren Wasserläufen dieses Namens in Schwäbisch-Fränkischen Wald. Namensvettern sind die östlich von Welzheim durch die Vereinigung von Schwarzer Rot und Blinder Rot entstehende Rot, die der Lein zufließt, ein Bach gleichen Namens weiter östlich, der bei Täferrot ebenfalls in die Lein mündet, sowie die Blinde Rot, die dem Kocher bei Abtsgmünd zufließt.

Quellen

  • Paul Strähle: Schwäbisch-Fränkischer Wald. 4. Auflage. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2033-6
  • Pegel Mittelrot (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz)

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