- Fred Forbát
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Fred Forbát (* 31. März 1897 in Pécs (Ungarn); † 22. Mai 1972 in Vällingby (Schweden); auch: Alfréd Forbát, Alfred Füchsl, in der deutschen und skandinavischen Literatur zumeist: Fred Forbat) war ein ungarischer Architekt, Stadtplaner, Hochschullehrer und Maler, der in Deutschland, Ungarn und Schweden arbeitete. Er gilt als bedeutender Vertreter des Neuen Bauens.
Leben
Fred Forbát wurde in Pécs als Kind jüdischer Eltern als Alfred Füchsl geboren (Namenswechsel 1915). Er studierte Architektur und Kunstgeschichte an der Universität Budapest und der Technischen Hochschule München.
Von 1920 bis 1922 arbeitete er bei Walter Gropius und war Lehrbeauftragter am Bauhaus in Weimar. Nach kurzer Zeit als selbstständiger Architekt wurde er von 1925 bis 1928 Chefarchitekt des Berliner Bauunternehmers und Bauhaus-Förderers Adolf Sommerfeld. 1926 trat er der Vereinigung fortschrittlicher Architekten Der Ring bei.
Von 1928 bis 1932 arbeitete Forbát in Bürogemeinschaft mit Hubert Hoffmann. In diese Zeit fällt die Beteiligung an der Ringsiedlung Siemensstadt und der Reichsforschungssiedlung Haselhorst in Berlin-Spandau, die unter Denkmalschutz steht. 1930 errichtete er des Weiteren das Mommsenstadion in Berlin-Westend und beteiligte sich an der Deutschen Bauausstellung 1931 in Berlin.
1933 emigrierte Forbát aus politischen Gründen über die UdSSR nach Ungarn und arbeitete bis 1938 in Pécs als freier Architekt. 1938 folgte er einer Einladung nach Schweden und setzte dort sein Exil fort. Er war von 1938 bis 1945 als Stadtplaner im Stadtplanungsamt Lund und im Stadtplanungsministerium in Stockholm tätig und entwarf anschließend als Mitglied im Stadtplanungskommitee „Eglers Stadsplanebyrå“ u.a. die Masterpläne für die schwedischen Städte Skövde (1949), Landskrona (1951), Kullabygden (1959), Linköping (1967) und Kristinehamn. Seit 1950 war er Leiter des Instituts für Raumplanung.
1952 war Forbát Mitorganisator des Interims-Treffens des CIAM in Sigtuna (Schweden) und 1957 Teilnehmer der Internationalen Bauausstellung „Interbau“ in Berlin. Die Königliche Technische Hochschule Stockholm berief ihn von 1959 bis 1960 als Professor für Stadtplanung.
1951 wurde er korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung in Köln. 1969 berief ihn die Akademie der Künste West-Berlin als Mitglied.
Bauten, Projektbeteiligungen (Auswahl)
- 1922: Vorarbeiten zur geplanten Bauhaussiedlung Am Horn
- 1929–1931: Ringsiedlung Siemensstadt, gemeinsam mit u.a. Otto Bartning, Walter Gropius, Hans Scharoun, Hugo Häring
- 1930: Mommsenstadion in Berlin-Westend
- 1930–1935: Reichsforschungssiedlung Haselhorst in Berlin-Spandau, mit Paul Mebes und Paul Emmerich
- 1934–1938: mehrere Einfamilien- und Mietshäuser in Pécs
Weblinks
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