Geschichte des Hörfunks in Österreich

Geschichte des Hörfunks in Österreich
Im Dachgeschoss des ehemaligen k.k. Kriegsministeriums befand sich das erste Hörfunkstudio Österreichs

Die Geschichte des Hörfunks in Österreich beginnt mit der Gründung der RAVAG (Radio Verkehrs AG) im Jahr 1924. Unterbrochen durch die Zeit des Nationalsozialismus bestand die RAVAG bis zur Ablösung durch den neu strukturierten Österreichischen Rundfunk (ORF) 1964 als alleiniger Radioanbieter weiter. Das öffentlich-rechtliche Radiomonopol wurde erst im Vorfeld des EU-Beitritts 1993 abgeschafft. Die ersten Privatsender nahmen ab 1997 ihre Tätigkeit auf.

Inhaltsverzeichnis

Aufstieg eines Massenmediums

Am 1. Oktober 1924 nahm die RAVAG ihren offiziellen Sendebetrieb aus einem provisorischen Studio in Wien am Stubenring auf. Dieses Datum gilt als der offizielle Termin für den Startschuss des Hörfunks in Österreich. Bereits eine Woche zuvor wurden Versuchsprogramme von der Wiener Herbstmesse mit Musik und Vorträger gesendet [1]. Oskar Czeja suchte bereits im Jahr 1921 um die Erteilung einer Rundfunklizenz an. Die RAVAG wurde nur einen Tag vor der Aufnahme des Sendebetriebs gegründet. Als Gesellschafter traten unter anderen die Gemeinde Wien, Banken wie die Österreichische Creditanstalt für öffentliche Unternehmungen, die Österreichische Telefonfabriks A.G. und der Bund auf. Die "Neue Freie Presse" berichtete in ihrer Ausgabe vom 1. Oktober 1924 von 15.000 offiziellen ("Anmeldungen zum Rundspruch") Teilnehmern [2]. Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern zur gleichen Zeit versuchte die österreichische Regierung durch Verordnungen eine möglichst lückenlose Kontrolle über Verbreitung, Empfang und Inhalte des Hörfunks aufrechtzuerhalten.

Zunächst wurde über den ersten österreichischen Sender, der als "Radio Wien" in Erscheinung trat, vor allem Klassische Musik gesendet. 1925 wurde die erstmals eine Oper direkt aus der Wiener Staatsoper übertragen, im gleichen Jahr begannen auch Livesendungen von den Salzburger Festspielen. Später wurde dieses Programm um Theaterstücke, wissenschaftliche Vorträge und spezielle Kinderprogramme ergänzt. Schon 1924 gab es im Rahmen einer "Radio-Volkshochschule" ein eigenes Bildungsprogramm; eine Institution, die sich in der über achtzigjährigen Geschichte des Hörfunks in Österreich bis heute in der wochentäglichen Ö1-Sendung "Radiokolleg" erhalten hat. Berichterstattung über aktuelle politische Ereignisse, über das Zeitgeschehen überhaupt, war dem Rundfunk zunächst, aus Rücksicht auf die geschäftlichen Interessen der Zeitungsherausgeber untersagt. Außerdem sollte das junge Medium aus Konflikten mit den politischen Parteien herausgehalten werden. Diese Rundfunkpolitik wurde damals "Neutralismus" genannt. Die einzigen aktuellen Informationsinhalte bestanden in der Durchgabe von Wetterprognosen, des Wasserstandes der Donau und anderer österreichischer Gewässer, Börsenkurse, Sportnachrichten sowie dem damals sogenannten "Kriminalrundspruch" - einer Art (unpolitischer) Chronik-Berichterstattung.

Der "Neutralismus" wurde zwar in den ersten Jahren gewahrt, doch wirkte sich der Einfluss der Regierung, namentlich der Christlichsozialen Partei mit der schärfer werdenden innenpolitischen Konfrontation gegen Ende der 1920er Jahre immer stärker aus. So wurde zwar über den Justizpalastbrand 1927 nicht berichtet, 1930 wurde erstmals ein Wahlstudio für die Nationalratswahlen installiert. Aus dieser Zeit stammen auch die bekanntesten frühen politischen Dokumente der österreichischen Hörfunkgeschichte, wie eine Wahlkampfrede Otto Bauers [3]. Aufgrund der damals technisch schwierig zu bewältigenden Liveaufnahmen (Nebengeräusche) wurde die meisten Dokumenta aus dieser Zeit, wie das angeführte Beispiel in einem Studio nachgestellt.

Hörfunk als Propagandainstrument

1935 wurde der Grundstein für das Funkhaus gelegt

Anfang der 1930er Jahre gab es bereits eine halbe Million angemeldete Rundfunkteilnehmer, der Aufstieg vom Versuchs- zum Massenmedium ging im Falle des Hörfunks so schnell vonstatten wie drei Jahrzehnte später die Verbreitung des Fernsehens. Alle politischen Kräfte erkannten sogleich die entscheidende Bedeutung, welche der Hörfunk für die Machtausübung bedeutete. Sowohl der Bürgerkrieg 1934 mit der Ausrufung des Standrechts durch Bundeskanzler Engelbert Dollfuß im Radio als auch der Juliputsch 1934 mit den schweren Gefechten um die Studios der RAVAG in der Wiener Johannesgasse ließen daran keinen Zweifel. Das Bundeskanzleramt wurde mit dem RAVAG-Studio in einer direkten Leitung verbunden. Die erste eigenständige Nachrichtenredaktion war eine Propagandaabteilung der Regierung Dollfuß. 1935 wurde der Grundstein des von Clemens Holzmeister entworfenen Funkhauses in der Argentinierstraße gelegt; viele sahen darin ebenfalls einen Teil des Ständestaates, eine Hypothek, die das architektonisch und ästhetisch wertvolle Gebäude noch Jahrzehnte nach 1945 belasten sollte. Bezogen wurde das Gebäude aber erst 1939.

Vom Sender München strahlte der deutsche Reichsrundfunk über Mittelwelle, die damals von vielen Hörern genutzt wurde, Propagandasendungen nach Österreich ein. Die österreichische RAVAG reagierte mit Gegenpropaganda. Die dramatischen Tage und Stunden um den deutschen Einmarsch in Österreich spielten sich auch im Hörfunk ab. Die Rücktrittsrede Bundeskanzlers Kurt Schuschniggs ("Gott schütze Österreich") zählt zu den wichtigsten und bekanntesten Dokumenten der österreichischen Geschichte des 20. Jahrhunderts und wurde am Abend des 11. März 1938, nur wenige Stunden vor der Übernahme der Einrichtungen der RAVAG durch die Nationalsozialisten ausgestrahlt [4]. Noch in der gleichen Nacht war auf der gleichen Welle eine Reportage über eine NS-Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt zu hören. Dort amtierte bereits Arthur Seyß-Inquart. Tags darauf wurde eine Reportage über den Einzug Hitlers in Linz vor einer jubelnden Menschenmenge ausgestrahlt. Auch die offizielle "Anschlußrede" Hitlers am Wiener Heldenplatz wurde im Hörfunk übertragen.

Im Zuge des "Anschlusses" wurde die RAVAG 1938 zum ersten Mal liquidiert und in den „Reichssender Wien“, ein Teil der deutschen Reichsrundfunkgesellschaft im Jahr 1938, ab 1939 des Großdeutschen Rundfunks überführt.

Der Reichssender Wien

Das Programm wurde von nun ab größtenteils in Berlin produziert - der "Reichssender Wien" war nur noch Empfänger und ausführendes Organ. Das Programm bestand größtenteils aus Musik (87 Prozent) der Wortanteil wurde durch die Nachrichtensendung "Zeitspiegel" bestritten, dazu kam lokale und kulturelle Berichterstattung[5]. 1939 kam es zu einer Neuordnung des Rundfunkwesens in Österreich, einer Anpassung an die Strukturen des Großdeutschen Reiches. So wurden die Sender Innsbruck und Salzburg dem Reichssender München, das Studio in Dornbirn dem Reichssender Stuttgart untergeordnet.

Im Verlauf des Krieges wurden vor allem die deutschen Programme der BBC wichtig, die mit den ersten Takten der 5. Symphonie Beethovens - die im Morsealphabet für "V" wie "Victory" stehen - angekündigt wurden. Ab 1943 strahlte die BBC auch ein eigenes Programm für Österreich aus. Für das Abhören von "Feindsendern" wurden ab 1939 drastische Strafandrohungen bis hin zur Todesstrafe gesetzt. Dennoch erreichten die Feindsender ein breites Publikum. Als deutsche und österreichische Großstädte zunehmend von alliierten Flugzeugen bombardiert wurden, wurde aus dem Rundfunk ein wichtiges Zivilschutzinstrument: mit einem Signal - der sogenannte "Kuckucksruf" - wurde vor dem Herannahen feindlicher Bombergeschwader gewarnt.

1945 wurde das Funkhaus in der Argentinierstraße selbst zweimal von Fliegerbomben getroffen. Beim Rückzug der deutschen Truppen während der Schlacht um Wien aus den Bezirken innerhalb des Gürtels konnte eine Zerstörung der Rundfunkeinrichtungen in der Argentinierstraße zwar verhindert werden, aber die nach Norden abziehende SS sprengte am 13. April 1945 den Sender Bisamberg. Die letzte Sendung des Reichssenders Wien ging am 6. April 1945 - die Rote Armee stand bereits in den Außenbezirken - über den Äther.

Wiederbegründung der RAVAG und die Senderketten

1945, kurz nach Ende der Schlacht um Wien, wurde die RAVAG im damals noch rein sowjetisch besetzten Wien erneut durch Oskar Czeija wiederbegründet. Ab dem 16. April wurde provisorisch damit begonnen, die Sendeanlagen wieder betriebstauglich zu machen. Die erste Sendung von Radio Wien nach dem Krieg war die Übertragung der Unabhängigkeitserklärung Österreichs durch die von den Sowjets eingesetzte Regierung unter Karl Renner. Das Funkhaus in der Argentinierstraße blieb auch nach der endgültigen Einteilung der Besatzungszonen im Juli 1945 im sowjetischen Sektor Wiens.

Bald darauf gründeten die drei westlichen Besatzungsmächte in Österreich eigene Rundfunkgesellschaften. Vor allem die Amerikaner waren auf diesen Schritt gut vorbereitet. Sie gründeten sowohl einen Zivil- ("Radio Rot-Weiß-Rot") als auch einen englischsprachigen Militärsender: Blue Danube Network, der wegen seiner Musikprogrammierung bei österreichischen Jugend sehr beliebt war. Die Briten gründeten Ende August 1945 mit den Sendern Graz und Klagenfurt die "Sendergruppe Alpenland". Auch die Briten betrieben neben dem für die österreichische Bevölkerung gegründeten Zivilsender einen eigenen Soldatensender mit dem Namen British Forces Network (BND).[6] Schließlich zogen die Franzosen im September mit der Gründung der "Sendergruppe West" (Innsbruck-Dornbirn) nach. Die Inhalte der ersten Monate des "Besatzungsfunks" bestanden zu großen Teilen aus Suchmeldungen und Musik[7].

Die vielfältige Radiolandschaft bis 1955

Die Gedenktafel am Eingang des Wiener Funkhauses erinnert an österreichische Rundfunkpioniere

Die Programme der RAVAG blieben auf den Raum Ostösterreichs, also Wien, Niederösterreich und nördliches Burgenland beschränkt. Nach Zeitzeugenberichten sei der sowjetische Einfluss auf den Rundfunk nicht so stark gewesen, wie später oft behauptet wurde. Dennoch wurde "Radio Wien" (also die RAVAG) zunehmend unbeliebt, da der Sender als "Russensender" galt - die im Rückblick berüchtigte "Russische Stunde" wurde aber nur dreimal wöchentlich zu jeweils zehn Minuten ausgestrahlt. Der damalige junge Hörfunkmitarbeiter und spätere ORF-Chef Thaddäus Podgorski erinnerte sich: "Rot-Weiß-Rot war der einzige Sender, der gehört wurde. Die RAVAG war nicht konkurrenzfähig ... sie war wie eine große Behörde".[8] Zensur fand bei allen Sendern statt.[9]

Die Sender der drei westlichen Besatzungsmächte hatten zwar in ihren jeweiligen Sektoren ihre Schwerpunkte, etwa Dornbirn und Innsbruck im Falle der Franzosen, Graz-Klagenfurt bei den Briten und Salzburg-Linz bei den Amerikanern. Aufgrund des heraufziehenden Kalten Krieges verlagerte sich der Schwerpunkt der amerikanischen Rundfunktätgkeit in Österreich bereits um 1946 nach Wien. So wurde das ursprünglich winzige Studio von Rot-Weiß-Rot in der Seidengasse in Wien-Neubau ausgebaut und immer mehr Abteilungen von der Zentrale in Salzburg nach Wien verlegt.[10]

Die Konkurrenzsituation zwischen Amerikanern und Sowjets führte also zu einer für die damalige Zeit in Mitteleuropa äußerst vielfältigen Radiolandschaft bei der das Publikum Anfang der 1950er Jahre unter bis zu sechs verschiedenen Radioprogrammen auswählen konnte. Nur wenige Jahre später, mit der wiedererlangten Souveränität Österreichs, schrumpfte das Angebot auf drei, Mitte der 1960er Jahre sogar nur noch auf zwei verschiedene Programme zusammen.

Vom Proporz- zum reformierten Rundfunk

Die Zeit des Stagnation 1955- 1967

Die 1955 im Österreichischen Rundspruchwesen wieder zusammengeführten Sender, aus denen 1958 die Österreichische Rundfunk Ges.m.b.H. (ÖRF oder Ö.R.F.) entstand, wurden, wie die RAVAG in der ersten Republik, zum einzigen Anbieter von Hörfunk (und Fernsehen). Der Einfluss auf den Rundfunk wurde 1954-1964 nach Proporz zwischen SPÖ und ÖVP aufgeteilt. Der Einfluss auf den Hörfunk blieb wie vor allem in Händen der Volkspartei, während die Sozialdemokraten das von den Christlichsozialen anfangs wenig beachtete Fernsehen dominierten. Der Österreichische Rundfunk betrieb drei Radioprogramme über Mittelwelle und ab 1953 beginnend über UKW. Die ersten beiden Programme (1. Programm bzw. 2. Programm, ohne bestimmten Sendernamen) waren Vollprogramme und wurden täglich zwischen etwa 6 Uhr und Mitternacht ausgestrahlt. Das 3. Programm war so etwas wie ein „zusätzliches Versuchsprogramm“, das am Vormittag die Sendungen des 2. Programmes übernahm und erst am Nachmittag eigene Inhalte sendete. Aufgrund der finanziellen Ausdünnungen (keine Erhöhung der Rundfunkgebühren) durch politische Pattstellungen in der regierenden Großen Koalition mussten im Hörfunkprogramm ab 1956 immer wieder Kürzungen vorgenommen werden, bis das 3. Programm Anfang 1962 seinen Betrieb endgültig einstellen musste.

Das von den Zeitungsherausgebern Österreichs angestrengte Rundfunkvolksbegehren 1964 machte den Weg frei für das unter der ÖVP-Alleinregierung 1966 verabschiedete erste Rundfunkgesetz, das die Neugründung des Österreichischen Rundfunks (ORF) 1967 und die Einführung der „Strukturprogramme“ Ö1, Ö3 und ÖR (später: "Ö2") ermöglichte.

Die Zeit der "Strukturprogramme" 1967- ca. 1990

Die Inhalte der "Strukturprogramme" Ö1, Ö3 und ÖR (Österreich Regional) blieben in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens für heutige Maßstäbe noch sehr "wortlastig". Sperrige Sendungen aus der Zeit vor der Reform wurden auf Ö1 weitergeführt. Die Bundesländerstudios, die den größten Teil von ÖR produzierten, verfügten bis in die 1990er Jahre hinein sogar über eigene Literaturabteilungen. Erst danach begann unter Druck der aufkommenden Privatradios, die ab den späten 1980er Jahren aus dem benachbarten Ausland ihr Programm nach Österreich abstrahlten, der langsame und schrittweise Umbau zu Formatradios. In dieser Hinsicht war Radio Wien ein Vorreiter, das seine Programmstruktur bereits in den frühen 1990er Jahren anpasste.

Eine wirkliche Innovation für Österreich war aber die Etablierung von Ö3, das von Anfang an die Aufgabe hatte, "jugendliche Inhalte" und Popmusik zu transportieren. Als Vorbilder dienten Radio Luxemburg, France Inter, aber auch die in den 1960er Jahren beliebten sogenannten Offshoresender wie Wonderful Radio London. Das Programm von Ö3 war über die ersten zwei Jahrzehnte seines Bestehens im deutschsprachigen Raum außergewöhnlich qualitativ und wurde teilweise von deutschen Rundfunkanstalten wie dem Sender Freies Berlin übernommen. Ö3 ist von der Verbreitung des Austropop in den 1970er Jahren nicht wegzudenken.

Mit der Eröffnung der Wiener UNO-City nahm der ORF unter dem Namen Blue Danube Radio 1979 eine vierte Radiofrequenz in Betrieb, die schrittweise zum Vollprogramm ausgebaut wurde. Der Name erinnerte an den amerikanischen Soldatensender Blue Danube Network, das Programm war größtenteils englischsprachig und sollte sich in erster Linie an die Wiener UNO-Mitarbeiter und an das Diplomatisches Corps richten.

Der lange Anfang des privaten Hörfunks

Durch das Verbot privater Hörfunkstationen in Österreich gingen die ersten Privatradios ab Mitte der 1980er-Jahre vom benachbarten Ausland aus on air. Bereits 1985 sendete Radio Uno vom Dreiländereck Kärnten-Italien-Slowenien aus und versorgte große Teile Kärntens mit privatem Radio. 1989 folgte Antenne Austria, der in Ungarn täglich vier Stunden österreichisches Programm gestaltete. Ein Jahr später startete Radio CD International und sendete von Bratislava aus.

1993 wurde der Verband Österreichischer Privatsender und der Verband Freier Radios Österreich gegründet. Im Juli desselben Jahres beschloss der Nationalrat das Regionalradiogesetz, welches das ORF-Monopol teilweise aufhob. Aufgrund dieser Regelung gingen zwei Jahre später am 22. September 1995 die Antenne Steiermark on air, am 17. Oktober 1995 folgte das Salzburger Radio Melody. Im November 1993 verurteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Republik Österreich wegen Verstoßes gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung der Europäischen Menschenrechtskonvention.

Erst durch das novellierte Regionalradiogesetz, das am 1. Mai 1997 in Kraft trat, wurde privater Hörfunk in Österreich in umfassender Weise Realität. Nach der Lizenzvergabe gingen am 1. April 1998 15 Privatsender auf Sendung.

Nach mehreren Sanierungen des Regionalradiogesetzes und Lizenzaufhebungen durch den Verfassungsgerichtshof trat am 1. April 2001 das Privatradiogesetz und das KommAustria-Gesetz, das die Kommunikationsbehörde Austria schuf, in Kraft. Mit der 1. Novelle des Privatradiogesetzes vom August 2001 bestanden nun erstmals tatsächlich die Möglichkeit für Privatradios, bundesweit zu senden: Sie konnten ab diesem Zeitpunkt Lizenzen zusammenlegen und österreichweite Ketten schaffen. Die erste und bisher einzige Zulassung wurde im Dezember 2004 KroneHit erteilt.

Siehe auch

Literatur

  • Haimo Godler, Vom Dampfradio zur Klangtapete. Beiträge zu 80 Jahren Hörfunk in Österreich. Wien 2004.
  • Anne-Gret Koboltschnig, Radio zwischen den Zeiten. Das Wort-Programm der Ravag. Univ. Diss. Wien 1993.
  • Karin Moser, Propaganda und Gegenpropaganda. Das "kalte" Wechselspiel während der Alliierten Besatzung in Österreich. In: Medien&Zeit 1/2002, S. 27-42.
  • Reinhard Schlögl, Oskar Czeija. Radio- und Fernsehpionier, Unternehmer, Abenteurer. Wien 2005.
  • Theodor Venus, Die Entstehung des Rundfunks in Österreich. Herkunft und Gründung eines Massenmediums. Univ. Diss. Wien 1982.
  • derselbe, Vom Funk zum Rundfunk - Ein Kulturfaktor entsteht. Rundfunkpolitische Weichenstellungen von den Anfängen des Funks bis zur Gründung der RAVAG. In: Geistiges Leben im Österreich der Zweiten Republik. Wien 1986.
  • derselbe, Von der RAVAG zum Reichssender Wien. Wien 2000.

Einzelnachweise

  1. 1924- Österreich entdeckt das Radio
  2. Konstituierende Generalversammlung der Österreichischen Radio-Verkehrs-A.-G.. In: Neue Freie Presse, 1. Oktober 1924, S. 9 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  3. Otto Bauer über die Wirtschaftskrise
  4. Rücktrittsrede Kurt Schuschnigg
  5. Nachrichtensendungen
  6. Radiogeschichte Österreichs
  7. Hans Cohrssen, der erste Rundfunkchef
  8. Th. Podgorski in: Ziel des Tigers ist die Beute. Ein Kollage aus sechs Gesprächen mit der Chefetage, ausgestrahlt am 31. Mai 2004 auf Ö1
  9. Zensur und Radio Österreich
  10. Viktor Ergert, 50 Jahre Rundfunk in Österreich, Band II 1945- 1955, Salzburg 1975, Seite 127- 128

Weblinks


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