- Gilbert Fuchs
-
Gilbert Fuchs Voller Name Anton Gilbert Fuchs Nation Deutsches Reich
Geburtstag 1871 Geburtsort Graz, Österreich Sterbedatum 1952 Karriere Disziplin Einzellauf Verein Münchener EV Medaillenspiegel WM-Medaillen 2 × 2 × 2 × EM-Medaillen 0 × 3 × 1 × Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften
Gold Sankt Petersburg 1896 Herren Bronze London 1898 Herren Silber Stockholm 1901 Herren Gold München 1906 Herren Bronze Wien 1907 Herren Silber Troppau 1908 Herren Eiskunstlauf-Europameisterschaften
Bronze Budapest 1895 Herren Silber Wien 1901 Herren Silber Berlin 1907 Herren Silber Budapest 1909 Herren Anton Gilbert Fuchs (* 1871 in Graz; † 1952) war ein deutscher Eiskunstläufer, Forstwissenschaftler, Zoologe und Entomologe. Er ist der Eiskunstlauf-Weltmeister von 1896 und 1906.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Eiskunstlauf
Als Eiskunstläufer wurde Fuchs erster Weltmeister seiner Sportart. Er startete für den Münchener EV und damit für Deutschland, und trainierte in der ersten öffentlichen Kunsteishalle Deutschlands, der "Unsöldschen Kunsteisbahn", die 1892 eröffnet wurde. Er gewann 1896 die erste Weltmeisterschaft im Eiskunstlaufen in Sankt Petersburg. 1906 wurde er in München zum zweiten Mal Weltmeister.
Das Verhältnis zwischen ihm und seinem Dauerrivalen Ulrich Salchow war gespannt. So trat Salchow 1906 in München nicht an, weil er in Fuchs' Heimatstadt Benachteiligungen durch die Preisrichter befürchtete, während Fuchs bei den Olympischen Spielen 1908 nicht antrat, weil er sich ebenfalls von Preisrichtern ungerecht behandelt fühlte. Fuchs besiegte Salchow lediglich ein einziges Mal, bei den Europameisterschaften 1901 in Wien. Hier wurde er allerdings auch "nur" Zweiter. Europameister wurde Gustav Hügel aus Österreich.
Gilbert Fuchs erlernte den Eiskunstlauf im Selbststudium, nachdem er mehrere andere Sportarten ausgeübt hatte, wie Turnen, Gewichtheben und Steinstoßen. Er absolvierte das Gymnasium und anschließend den Militärdienst in einem Reiterregiment.
Ergebnisse
Wettbewerb / Jahr 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 1909 Weltmeisterschaften - 1. (*) 3. - - 2. - - - - 1. 3. 2. - Europameisterschaften 3. - - - - - 2. - - - - - 2. - 2. Deutsche Meisterschaften 1. 1. - - - - - - - - - - - - 1. (*) verletzt bei einem Unfall beim Jagen in den Bergen
Forstwissenschaftler
Gilbert Fuchs studierte Bodenkultur in Wien und Forstwissenschaft in München.
Er betrieb morphologische Studien zum Borkenkäfer, wozu auch das zweiteilige Werk Morphologische Studien über Borkenkäfer erschien, und promovierte 1929 über die "Europäische Holzwirtschaft der Nachkriegszeit".
Trivia
Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof in Villach.[1]
Schriften (Auswahl)
Forstwissenschaftliche Werke
- Über die Fortpflanzungsverhältnisse der rindenbrütenden Borkenkäfer verbunden mit einer geschichtlichen und kritischen Darstellung der bisherigen Literatur, München 1907
- Morphologische Studien über Borkenkäfer, 2. Teile, München 1911/1912
- Bauer und Großbesitz in Deutschösterreich. Gedanken und Vorschläge zur Bildung von Wald- und Weidgenossenschaften, Festigung der Bauerngüter, Hebung des Bauernstandes. Politisch-wirtschaftliche Studie, Karlsruhe 1919
- Neue an Borken- und Rüsselkäfer gebundene Nematoden, halbparasitische und Wohnungseinmieter. Freilebende Nematoden aus Moos und Walderde in Borken- u. Rüsselkäfergängen, in: Zoologische Jahrbücher, Band 59, Jena 1930
- Die europäische Holzwirtschaft der Nachkriegszeit, Dissertation, Wien 1931 (Hauptband und Ergänzungsband Österreichs Forst- und Holzwirtschaft)
- Einige Nematoden bei Scolytus scolytus F, in: Capita Zoologica, Deel 4, afl. 1, 's Gravenhage 1933
- Neue parasitische und halbparasitische Nematoden bei Borkenkäfern und einige andere Nematoden, in: Zoologische Jahrbücher (Band 70, Hefte 5/6, Band 71, Hefte 1/2), Jena 1937/1938
- Die steiermärkischen Landesforste. Landschaft, Ertragsbedingungen, Geschichte, Habilitationsschrift, Graz 1958
Buch über Jagd
- Zum steirischen Erzherzog-Johann-Gedenkjahr 1959. Steirischer Jägerbrauch, Graz 1959
Bücher über Eiskunstlauf
- Theorie und Praxis des Kunstlaufes am Eise, Villach-Lind 1926 (2. Auflage unter dem Titel Eiskunstlauf in Theorie und Praxis, bearbeitet von Bartholomäus Rausch, München 1954)
Einzelnachweise
1896: Gilbert Fuchs | 1897: Gustav Hügel | 1898: Henning Grenander | 1899-1900: Gustav Hügel | 1901-05: Ulrich Salchow | 1906: Gilbert Fuchs | 1907-11: Ulrich Salchow | 1912-13: Fritz Kachler | 1914: Gösta Sandahl | 1915–1921 nicht ausgetragen | 1922: Gillis Grafström | 1923: Fritz Kachler | 1924: Gillis Grafström | 1925-28: Willy Böckl | 1929: Gillis Grafström | 1930-36: Karl Schäfer | 1937-38: Felix Kaspar | 1939: Graham Sharp | 1940–1946 nicht ausgetragen | 1947: Hans Gerschwiler | 1948-52: Richard Button | 1953-56: Hayes Alan Jenkins | 1957-59: David Jenkins | 1960: Alain Giletti | 1961 nicht ausgetragen | 1962: Donald Jackson | 1963: Donald McPherson | 1964: Manfred Schnelldorfer | 1965: Alain Calmat | 1966-68: Emmerich Danzer | 1969-70: Tim Wood | 1971-73: Ondrej Nepela | 1974: Jan Hoffmann | 1975: Sergei Wolkow | 1976: John Curry | 1977: Wladimir Kowaljow | 1978: Charles Tickner | 1979: Wladimir Kowaljow | 1980: Jan Hoffmann | 1981-84: Scott Hamilton | 1985: Alexander Fadejew | 1986: Brian Boitano | 1987: Brian Orser | 1988: Brian Boitano | 1989-91: Kurt Browning | 1992: Wiktor Petrenko | 1993: Kurt Browning | 1994-95: Elvis Stojko | 1996: Todd Eldredge | 1997: Elvis Stojko | 1998-2000: Alexei Jagudin | 2001: Jewgeni Pljuschtschenko | 2002: Alexei Jagudin | 2003-04: Jewgeni Pljuschtschenko | 2005-06: Stéphane Lambiel | 2007: Brian Joubert | 2008: Jeffrey Buttle | 2009: Evan Lysacek | 2010: Daisuke Takahashi | 2011: Patrick Chan
Wikimedia Foundation.