- Stephane Lambiel
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Stéphane Lambiel Nation Schweiz Geburtstag 2. April 1985 Geburtsort Martigny, Schweiz Größe 175 cm Beruf Student Karriere Trainer Viktor Petrenko Choreograf Salome Brunner, Antonio Najarro (FS) Status zurückgetreten Karriereende 2008 Medaillenspiegel Olympische Medaillen 0 × 1 × 0 × Olympische Winterspiele Silber 2006 Turin Einzellauf Persönliche Bestleistungen Gesamtpunkte 239.10 ISU Grand Prix Final 2008 Kür 160.90 World Championships 2006 Kurzprogramm 83.80 ISU Grand Prix Final 2008 Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Grand-Prix-Finale 2 0 0 Grand-Prix-Wettbewerbe 1 3 1 letzte Änderung: 16. Oktober 2008 Stéphane Lambiel (* 2. April 1985 in Martigny) ist ein Schweizer Eiskunstläufer. Sein Vater ist Schweizer, seine Mutter stammt aus Portugal. Er hat zwei Geschwister, Silvia (* 1982) und Christophe (* 1989).
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Lambiel gilt in der Schweiz als größtes Talent seit Denise Biellmann. Seit seinem Europameisterschaftsdebüt 2001 in Bratislava, wo ihm auf Anhieb der Sprung in die europäischen Top Ten gelang und er der Schweiz zwei Startplätze für die Europameisterschaft in Lausanne 2002 bescherte, gilt er als Künstler auf dem Eis. Bei den Europameisterschaften 2002 im eigenen Land erreichte der damals erst Sechzehnjährige einen sensationellen vierten Platz, den er erst drei Jahre später wiederholen konnte. Zwischen 2004 und 2006 war er bei Weltmeisterschaften stets erfolgreicher als bei den im selben Jahr vorangegangenen Europameisterschaften.
Am 17. März 2005 gewann er in Moskau als erster Schweizer nach 57 Jahren Gold bei den Weltmeisterschaften. Es war seine erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft der Eliteklasse. Er war der einzige Läufer der Männerkonkurrenz, dem zwei fehlerfreie vierfache Toeloops in der Kür gelangen. Dabei profitierte er vom verletzungsbedingten Aufgeben Jewgeni Pljuschtschenkos nach dem Kurzprogramm, der die Titelkämpfe in den beiden Vorjahren gewonnen hatte. Allerdings entschied Lambiel bereits die Qualifikation (38.00 zu 37.98 Punkte) wie auch das Kurzprogramm (80.28 zu 73.28 Punkte) für sich.
Am 16. Februar 2006 folgte trotz einer Verletzung (Außenbandüberdehnung am rechten Knie) die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Turin. In der Kür zeigte er erstmals eine Vierfach-Toeloop-Dreifach-Toeloop-Doppel-Rittberger-Kombination, die er fehlerfrei stand.
Im Anschluss an die Olympischen Spiele verteidigte er bei den Weltmeisterschaften in Calgary souverän seinen Weltmeistertitel mit neuer persönlicher Bestleistung. Lambiel ist der erste Schweizer Eiskunstläufer, dem es gelang, zwei Weltmeistertitel zu erringen.
2007 sagte er aufgrund fehlender Motivation die Teilnahme an den Europameisterschaften ab, nachdem er bereits im November wegen einer Grippe nicht an der NHK Trophy teilnehmen konnte und somit auch das Grand-Prix-Finale verpasste. Im März bestritt er deshalb nach Skate Canada mit den Weltmeisterschaften den erst zweiten internationalen Wettbewerb der Saison. Nach verpatztem Kurzprogramm holte er sich in Tokio mit seiner lang erwarteten Flamencokür, choreographiert von Antonio Najarro, die erste Bronzemedaille seiner Karriere.
Der Höhepunkt der Saison 2007/2008 war das Grand-Prix-Finale in Turin, was er überraschenderweise gewann, nachdem die beiden Grand Prix in China und Russland eher Wackelpartien waren und er auch nur mit ach und krach das Finale erreicht hatte. An den Europameisterschaften gewann er erneut Silber und musste sich an den Weltmeisterschaften mit Platz fünf begnügen. Nachdem in Göteborg im Kurzprogramm der zweite Sprung der Sprungkombination, der Dreifach-Toeloop, abgewertert wurde, schien er so verärgert darüber zu sein, dass das bekannte innere Feuer in der Kür nicht wie gewohnt brannte und ihm einige Fehler unterliefen.
Der sehr kreative Lambiel entwirft und zeichnet seine Kostüme oft selbst, und auch die Ideen zu seinen Choreographien stammen größtenteils von ihm. Ferner dreht er weltweit die schnellsten und originellsten Pirouetten, die er teilweise auch selbst erfindet. Deshalb wird er gerne als Pirouetten-König bezeichnet.
Zwischen 1995 und 2008 wurde er (mit einer kurzen Unterbrechung 2004) von Peter Grütter trainiert. Im Sommer 2008 wechselte er zu Viktor Petrenko nach Wayne, USA. Seine Choreographin ist weiterhin Salomé Guadarrama.
Am 16. Oktober 2008 trat Stéphane Lambiel überraschend vor die Medien und verkündete seinen verletzungsbedingten Rücktritt vom Spitzensport. [1]. Er wird weiterhin bei Eis-Galas zu sehen sein.
Resultate
Olympische Winterspiele
- 2006: 2. in Turin
- 2002: 15. in Salt Lake City
Weltmeisterschaften
- 2008: 5. in Göteborg
- 2007: 3. in Tokio
- 2006: 1. in Calgary
- 2005: 1. in Moskau
- 2004: 4. in Dortmund
- 2003: 10. in Washington
- 2002: 18. in Nagano
- 2001: 5. Junioren in Sofia
- 2000: 10. Junioren in Oberstdorf
Europameisterschaften
- 2008: 2. in Zagreb
- 2007: nicht teilgenommen
- 2006: 2. in Lyon
- 2005: 4. in Turin
- 2004: 6. in Budapest
- 2003: 5. in Malmö
- 2002: 4. in Lausanne
- 2001: 9. in Bratislava
Grand-Prix-Wettbewerbe
- 2007: 1. Grand-Prix-Finale, 2. Cup of Russia, 3. Cup of China
- 2006: 1. Skate Canada
- 2005: 1. Grand-Prix-Finale, 2. Cup of Russia, 2. Cup of China
- 2003: 5. Cup of Russia
- 2001: 6. Trophée Lalique
- 2000: 2. Junioren-Grand-Prix Mexiko, 9. Junioren-Grand-Prix Frankreich
- 1999: 3. Junioren-Grand-Prix Japan, 7. Junioren-Grand-Prix Norwegen
- 1998: 8. Junioren-Grand-Prix China, 8. Junioren-Grand-Prix Frankreich
Weitere Wettbewerbe
- 2002: 1. Ondrej Nepela Memorial, 1. Les Etoiles de la Glace
- 2001: 11. Finlandia Trophy
- 1999: 2. Europäisches Olympisches Jugendfestival
- 1999: 3. Triglav Trophy
Schweizer Meisterschaften
- 2008: 1. in Winterthur
- 2007: 1. in Genf
- 2006: 1. in Biasca
- 2005: 1. in Lausanne
- 2004: 1. in Neuchâtel
- 2003: 1. in Zug
- 2002: 1. in Zürich
- 2001: 1. in Genf
- 2000: nicht teilgenommen
- 1999: 1. Junioren in Lausanne
- 1998: 1. Junioren in Fribourg
Einzelnachweise
Weblinks
- Website von Stéphane Lambiel
- Stéphane Lambiel Biographieseite bei der International Skating Union
- Biographie Torino 2006
- Fotos WM 2004, EM 2006, WM 2008
Weltmeister im Eiskunstlauf der Herren1896: Gilbert Fuchs | 1897: Gustav Hügel | 1898: Henning Grenander | 1899-1900: Gustav Hügel | 1901-05: Ulrich Salchow | 1906: Gilbert Fuchs | 1907-11: Ulrich Salchow | 1912-13: Fritz Kachler | 1914: Gösta Sandahl | 1922: Gillis Grafström | 1923: Fritz Kachler | 1924: Gillis Grafström | 1925-28: Willy Böckl | 1929: Gillis Grafström | 1930-36: Karl Schäfer | 1937-38: Felix Kaspar | 1939: Graham Sharp | 1947: Hans Gerschwiler | 1948-52: Richard Button | 1953-56: Hayes Alan Jenkins | 1957-59: David Jenkins | 1960: Alain Giletti | 1962: Donald Jackson | 1963: Donald McPherson | 1964: Manfred Schnelldorfer | 1965: Alain Calmat | 1966-68: Emmerich Danzer | 1969-70: Tim Wood | 1971-73: Ondrej Nepela | 1974: Jan Hoffmann | 1975: Sergei Wolkow | 1976: John Curry | 1977: Wladimir Kowaljow | 1978: Charles Tickner | 1979: Wladimir Kowaljow | 1980: Jan Hoffmann | 1981-84: Scott Hamilton | 1985: Alexander Fadejew | 1986: Brian Boitano | 1987: Brian Orser | 1988: Brian Boitano | 1989-91: Kurt Browning | 1992: Viktor Petrenko | 1993: Kurt Browning | 1994-95: Elvis Stojko | 1996: Todd Eldredge | 1997: Elvis Stojko | 1998-2000: Alexei Jagudin | 2001: Jewgeni Pljuschtschenko | 2002: Alexei Jagudin | 2003-04: Jewgeni Pljuschtschenko | 2005-06: Stéphane Lambiel | 2007: Brian Joubert | 2008: Jeffrey Buttle | 2009: Evan Lysacek
Schweizer Meister im Eiskunstlauf der Herren1919: A. Mégroz | 1921: A. Mégroz | 1924: A. Mégroz | 1925–26: Georg Gautschi | 1931: Georg Gautschi | 1932: Heinz Cattani | 1933–34: Ernst Keller | 1935–37: Luzian Bühler | 1938–39: Hans Gerschwiler | 1940–42: Karl Enderlin | 1943: Fritz Dürst | 1944: Kurt Sönning | 1945: Karl Enderlin | 1946–48: Hans Gerschwiler | 1949–50: Kurt Sönning | 1951–52: François Pache | 1953: Hubert Köpfler | 1954: François Pache | 1955: Hans Müller | 1956: François Pache | 1957: Hubert Köpfler | 1958: François Pache | 1959–61: Hubert Köpfler | 1962: François Pache | 1963–64: Markus Germann | 1965–66: Hans-Jürg Studer | 1967–73: Daniel Höner | 1976: Martin Sochor | 1977: Richard Furrer | 1978: Daniel Fürer | 1979–80: Oliver Höner | 1981: Richard Furrer | 1982: Oliver Höner | 1983: Richard Furrer | 1984–91: Oliver Höner | 1992: Patrick Meier | 1993: Nicolas Binz | 1994: Patrick Meier | 1995: Marius Negrea | 1996–2000: Patrick Meier | 2001–08: Stéphane Lambiel | 2009: Jamal Othman
In den Jahren 1920, 1922, 1923 und 1928–1930 fanden keine Schweizer Meisterschaften im Eiskunstlauf der Herren statt, 1974-1975 wurde der Titel Schweizer Meister nicht vergeben.
Personendaten NAME Lambiel, Stéphane KURZBESCHREIBUNG Schweizer Eiskunstläufer GEBURTSDATUM 2. April 1985 GEBURTSORT Martigny (Wallis)
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