Hafenlohr (Fluss)

Hafenlohr (Fluss)
Hafenlohr
(Historisch: Lohrbach[1])
Die Hafenlohr nahe Windheim

Die Hafenlohr nahe WindheimVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2456
Lage Landkreis Aschaffenburg, Landkreis Main-Spessart (Bayern)
Flusssystem Rhein
Abfluss über Main → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Tiergartenbach und Steinbach[2] östlich von Weibersbrunn[3]
49° 56′ 7,4″ N, 9° 24′ 21,6″ O49.9353833333339.4059916666667281
Quellhöhe 281 m ü. NN (am Zusammenfluss)[4]
Mündung Bei Hafenlohr in den Main
49.8684055555569.6044583333333143

49° 52′ 6″ N, 9° 36′ 16″ O49.8684055555569.6044583333333143
Mündungshöhe ca. 143 m ü. NN[4]
Höhenunterschied ca. 138 m
Länge 24,8 km(mit Tiergartenbach)[5]
Einzugsgebiet 147,37 km²(bei Pegel Hafenlohr)
Abflussmenge
am Pegel Hafenlohr[6]
NNQ: 53 l/s
MNQ: 290 l/s
MQ: 1,74 m³/s
MHQ: 16 m³/s
HHQ: 38,6 m³/s (im Jahr 1995)

Die Hafenlohr ist ein knapp 25 km langer, rechter Zufluss des Mains im bayerischen Spessart.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Quellbäche

Steinbach

Der rechte, südwestliche Quellbach der Hafenlohr ist der Steinbach, der auch Weibersbach genannt wird und in Weibersbrunn entspringt.

Tiergartenbach

Der linke, nordwestliche Quellbach der Hafenlohr ist der Tiergartenbach. Viele sehen ihn auch nur als einen Abschnitt der Hafenlohr an mit diesem Nebennamen. Er entspringt nordwestlich von Rothenbuch im Tiergartengrund, in einer Höhe von zirka 380 m.

Verlauf

Bei Weibersbrunn im Hochspessart fließen dann Tiergartenbach und Steinbach zur Hafenlohr zusammen. Sie zieht östlich durch ein tief eingeschnittenes Tal durch das Naturschutzgebiet Standgrund. Größere Ansiedlungen fehlen hier ganz, was dem Wanderer Ruhe und Erholung gewährt. Westlich von Rothenbuch-Lichtenau (in der Nähe des kleinen Eichensees) fließt ihr dann der vom Nordwesten kommende Mäusbach von links her zu. Die Hafenlohr läuft nun im ebenfalls tief eingeschnittenen Tal des Lichtenauer Grunds, fließt an mehreren kleinen Teichen vorbei und erreicht danach das Naturschutzgebiet Mainzer Eck. Der Berg Klosterkuppel (552 m ü. NN) hindert die Hafenlohr daran, weiter in Richtung Osten zu fließen, und sie wendet sich bei Rothenbuch-Erlenfurt nach Südosten. Mehrere staatliche und fürstliche Forsthäuser säumen hier das Ufer, zunächst Alte und Neue Diana: Vorbei an Einsiedel, erreicht die Hafenlohr zunächst in südlicher und dann in südöstlicher Richtung ziehend den Lindenfurterhof. Unterhalb von diesem, noch knapp vor der Brücke steht ein sehenswertes Aquädukt. Danach passiert sie das Torhaus Breitfurt. Im folgenden Flussabschnitt verläuft sie in einem romantischen, naturbelassenen Tal, das im Süden vom gemeindefreien Gebiet Fürstlich Löwensteinscher Park begrenzt wird. Rechts gegenüber liegt die Karlshöhe, eine Bergkuppe von 449 m Höhe mit einem Ausflugslokal und einem Jagdschlösschen.[7] Im weiteren Verlauf folgen das Forsthaus Fürstenbrücke und Hubertus, früher Bahnbrückenmühle geheißen, wo der Landkreis Main-Spessart seinen Jugendzeltplatz Windheim hat. Hier speist der aus südwestlicher Richtung kommenden Wachenbach (auch: Wagenbach)[8] die Hafenlohr, die nach dem Ort Windheim, an mehreren kleinen Teichen vorbei, eine kurze Strecke parallel zur Hafenlohrtalstrasse verläuft und dann rechts am Achtelsberg vorbeifließt.

Westlich vom gleichnamigen Ort mündet die Hafenlohr, nachdem sie noch an der Großen Au, einigen kleinen Teichen und der Kleinen Au vorbeigeflossen ist, nach der Unterquerung der Hauptstraße in den Main.

Zuflüsse

Zu den Zuflüssen der Hafenlohr gehören (flussabwärts aufgezählt)[4]:

Name GKZ Länge
[km]
Zufluss-
richtung
Mündungs-
höhe
Mündung Bemerkung
Steinbach 245612 3,8 rechts 281 Weibersbrunn rechter Quellbach
Tiergartenbach 245600 6,2 links 281 Weibersbrunn linker Quellbach, oft auch nur als ein Flussabschnitt der Hafenlohr (GKZ 2456) angesehen (Nebenname)
Mäusbach 2,7 links 254 Rothenbuch-Lichtenau
Wagenbach 245620 2,1 rechts 163 Rothenfels-Windheim

Freizeit und Erholung

Das schöne Hafenlohrtal lädt zum Wandern ein. Hier gibt es eine Vielzahl von Wander- und Radwegen[9] [10]

Lebewesen

Das Hafenlohrtal ist ein artenreiches Biotop, in der Tier- wie der Pflanzenwelt.[11]

Fauna

Nase
Fische

Die naturnahe Hafenlohr ist ein Refugium vieler Fischarten. So kann man im Frühjahr im Unterlauf des Baches das Schauspiel des Laichaufzuges der Nase (im Volksmund: Speier) beobachten, eines stattlichen Friedfisches. Weiter kommen vor:

Krebse
Nashornkäfer
Insekten

sind recht vielfältig im Hafenlohrtal vertreten. So kommen u. a. vor:

Lurche
Baumfalke
Kriechtiere
Vögel

Das Hafenlohrtal ist ein Rückzugsgebiet für viele, teilweise seltene Vogelarten.

Säugetiere
Geflecktes Knabenkraut

Flora

Hafenlohrtalspeicher

Die Bayerische Staatsregierung hatte drei Jahrzehnte lang den Bau des Hafenlohrtalspeichers geplant, einer Talsperre, die als Trinkwasserspeicher dienen sollte. Dieser Plan wurde im September 2008 nach zahlreichen Protesten verschiedener Parteien und Verbände mit Beschluss des regionalen Planungsverbandes endgültig aufgegeben.[14]

Literatur

Anja Zeller: Spessarter Flusstouren: Durch das Elsava- und Hafenlohrtal. Eine Genusstour in den Hochspessart. CoCon, Hanau 2009, ISBN 978-3-937774-81-7, 64 Seiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bayernviewer der Bayerischen Vermessungsverwaltung: Historisches Kartenwerk aus den Jahren 1817–1841
  2. auch Weibersbach genannt
  3. Manche sehen den Tiergartenbach aber nur als eine Teilbereich oder Nebennamen der Hafenlohr an, bzw. lassen als Tiergrartenbach nur den Abschnitt vom Tiergartengrund bis Rothenbuch gelten
  4. a b c Topografische Karte 1:10.000 Bayern Nord
  5. Kartenservice des bayrischen Landesamtes für Umwelt
  6. Bayerischer Hochwassernachrichtendienst (Stand: 6. September 2011)
  7. Wanderung zu idyllischem Waldschlösschen im Spessart
  8. Die Wachengrund-Site
  9. Erholungswert wird oftmals übersehen. In: Main-Echo, 4. September 2006
  10. Wanderung um den „Tanzplatz“: Hafenlohrtal – Breitsee – Weibersbrunn
  11. Flora und Fauna des Tales
  12. Die Hafenlohr im Spessart Flyfishers Corner
  13. a b c d e Rothenbuch (PDF) In: Main-Post, 12. März 2008
  14. Bund Naturschutz in Bayern e. V.: Aus für den Hafenlohrtalspeicher, Stand 12. September 2008

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