Hans-Lothar Domröse

Hans-Lothar Domröse
Hans-Lothar Domröse (hier bei seiner Verabschiedung als ISAF-Stabschef im ISAF-Headquarter in Kabul, Jan. 2009

Hans-Lothar Domröse (* 28. Dezember 1952 in Hannover) ist ein Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr. Vom September 2009 bis zum 1. Juli 2011 war er Kommandierender General des Eurokorps in Straßburg. Seit 17. Oktober 2011 ist er Deutscher Militärischer Vertreter (DMV) im NATO-Militärausschuss und im Militärausschuss der Europäischen Union (EUMC) in Brüssel.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Ausbildung und erste Verwendungen

Domröse wurde 1952 als Sohn des späteren Generalleutnants der Bundeswehr Lothar Domröse geboren. Nach dem Abitur in Braunschweig trat Domröse 1973 als Offizieranwärter beim Panzergrenadierbataillon 23 in den Dienst der Bundeswehr. Zum 1. April 1975 wurde er zum Leutnant befördert. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Hamburg, welches er 1977 als Diplom-Kaufmann abschloss, wurde er nach Lüneburg versetzt und diente dort als Zugführer und Nachrichtenoffizier (S2) im Panzergrenadierbataillon 82. In dieser Verwendung wurde er am 20. Oktober 1977 zum Oberleutnant befördert. 1980 übernahm er, am 1. Oktober des selben Jahres zum Hauptmann befördert, als Kompaniechef die 2. Kompanie des Bataillon und führte diese vier Jahre lang.

Dienst als Stabsoffizier

Von 1984 bis 1986 absolvierte Domröse den Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Nach dem Lehrgang übernahm er in Oldenburg von 1986 bis 1988 im Stab der 11. Panzergrenadierdivision den Posten des Nachrichtenoffiziers (G2) und wurde währenddessen am 1. Oktober 1987 zum Major befördert. Domröse blieb am Standort und übernahm von 1988 bis 1989 bei der ebenfalls dort stationierten Panzergrenadierbrigade 31 den Posten des Operationsoffiziers (G3).

Im Anschluss daran wurde Domröse nach Bonn versetzt, wo er von 1989 bis 1991 als persönlicher Referent (Gruppe 23) des Abteilungsleiter 2 (Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik) im Bundeskanzleramt diente.[1] In dieser Funktion wurde er zum 15. Oktober 1990 zum Oberstleutnant befördert.

1991 wechselte er wieder in ein Truppenkommando und übernahm bis 1993 das Panzergrenadierbataillon 313 und führte die Fusion mit dem Fallschirmjägerbataillon 271 zum Fallschirmjägerbataillon 313 in Varel durch. Von 1993 bis 1995 diente Domröse im Bonner Bundesministerium der Verteidigung als Referent im Planungsstab. Am 1. Oktober 1995 zum Oberst befördert, schloss sich von 1995 bis 1998 eine Auslandsverwendung als Dezernatsleiter im NATO-Hauptquartier SHAPE in Mons in Belgien an.

Zurück in Deutschland übernahm Domröse von 1998 bis 2000 den Posten des Chefs des Stabes der 13. Panzergrenadierdivision/Wehrbereichskommando VII in Leipzig unter dem Kommando von Generalmajor Werner Widder. Während dieser Zeit absolvierte er einen Auslandseinsatz im Rahmen des 3. deutschen KFOR-Kontingents in Prizren im Kosovo, wo er als Chef des Stabes der Multinational Brigade South fungierte.

Dienst im Generalsrang

Von 2000 bis 2004 war Domröse Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41 in Torgelow. Dabei koordinierte er einen Katastrophenschutzeinsatz während des Elbehochwassers 2002. Während dieser Zeit wurde er am 1. April 2003 zum Brigadegeneral ernannt und war zudem zusätzlich von Januar bis April 2003, in der Zeit des Irakkrieges, Chef der Verbindungsstelle zum US Central Command in Tampa, Florida. Danach wurde Domröse abermals ins Ministerium versetzt und diente dort von 2004 bis 2006 als Stellvertreter des Chefs des Stabes Konteradmiral Wolfram Kühn, mit dem er den Generalstabslehrgang absolviert hatte, im Führungsstab der Streitkräfte in Bonn.

Vom 9. März 2006 bis zum 10. Januar 2008 kommandierte Domröse, am 1. April 2006 zum Generalmajor ernannt, als Dritter die Division Spezielle Operationen in Regensburg. Dieses Kommando gab er an Hans-Werner Fritz ab und übernahm im Januar 2008 von Bruno Kasdorf den Dienstposten des Chefs des Stabes der ISAF in Afghanistan unter dem Kommando des US-Generals David D. McKiernan. Dieses Kommando gab er turnusmäßig nach einem Jahr, im Januar 2009, an den italienischen Generalmajor Marco Bertolini ab. Im Anschluss wurde er zum Heeresführungskommando nach Koblenz versetzt, um vom Januar bis September 2009 auf die Übernahme des Kommandos über das Eurokorps vorbereitet zu werden.

Am 6. September 2009 wurde Domröse zum Generalleutnant ernannt und übernahm am 25. September 2009 den Dienstposten als Kommandierender General des Eurokorps in Straßburg, zum 1. Juli 2011 wurde er erneut zum Heeresführungskommando versetzt zur Vorbereitung auf seine folgende Verwendung. Seit 17. Oktober 2011 ist Domröse als Nachfolger von Generalleutnant Roland Kather Deutscher Militärischer Vertreter (DMV) im NATO-Militärausschuss und im Militärausschuss der Europäischen Union (EUMC) in Brüssel.

Auszeichnungen

Domröses Auszeichnungen umfassen das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Bronze (1988) und Gold (1993), die Einsatzmedaille SFOR Bronze (1998), KFOR Bronze (2000), Fluthilfe (2002) sowie der Einsatzmedaille ISAF in Silber (2009). 2008 wurde er mit der Verdienstmedaille der französischen Armee sowie mit der Verdienstmedaille des rumänischen Generalstabes gewürdigt.

Privates

Domröse ist seit 1980 verheiratet und hat zwei Söhne.

Weblinks

Quellen

  1. Hans Jürgen Küsters et al. (Hrsg.): Dokumente zur Deutschlandpolitik, Deutsche Einheit, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1998, Seite 1571

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