Rheinsberg (Film)

Rheinsberg (Film)
Filmdaten
Originaltitel Rheinsberg
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1967
Länge 88 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Kurt Hoffmann
Drehbuch Herbert Reinecker
Produktion Independent
CCC-Film
Musik Hans-Martin Majewski
Kamera Richard Angst
Schnitt Gisela Haller
Besetzung

Rheinsberg ist eine deutsche Literaturverfilmung von Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1967. Sie beruht auf der Erzählung Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte von Kurt Tucholsky.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Claire und ihr Freund Wolf, von ihr „Wölfchen“ genannt, fahren kurz nach der Jahrhundertwende gemeinsam in den Urlaub. Es geht nach Rheinsberg und Claire will die Reise vor allem nutzen, um sich über ihre Zukunft mit Wölfchen Gedanken zu machen. Ist er der Richtige? Im Gasthauszimmer denkt sie an ihre gemeinsame Vergangenheit zurück:

Beide lernten sich im Berliner Strandbad kennen und trafen sich schon bald heimlich. Wölfchen stahl sich aus der Redaktion fort, während Claire aus dem Elternhaus in ein Café floh. Bald zeigten beide die typischen Symptome der Verliebtheit: Claire und ihre Hausdame Anna kicherten sehr zum Missfallen ihres gestrengen Vaters und Wölfchen kleidete sich adrett und tanzte die Redaktionsflure entlang. Claire ging dann zweierlei Wagnis ein: Sie verbrachte mit Wölfchen ein Wochenende inmitten der Berliner Gesellschaft, die es wie sie in die einsame Natur zog, und stellte Wölfchen ihren Eltern als neuen Lateinnachhilfelehrer vor. Wie die Beziehung weitergehen soll, weiß Claire nun nicht so recht, da ständiges Versteckspielen des guten Rufs wegen nicht die Lösung sein kann. Anna schlägt eine Reise nach Rheinsberg vor und Claire ist begeistert, weiht eine Freundin ein, bei der sie sich nun während ihrer häuslichen Abwesenheit offiziell aufhält, und reist mit Wölfchen gen Rheinsberg.

Dort nehmen sie als Ehepaar ein Zimmer und Claire findet sich nun in Gedanken ebenda wieder. Die Tage in Rheinsberg vergehen voller Übermut und Leichtigkeit. Beide besuchen den Ort, das Schloss Rheinsberg, gehen rudern und am Ende schenkt Wölfchen Claire ein Paket, das sie erst kurz vor ihrer Abreise öffnen soll. Das Ende der Ferien kommt viel zu schnell heran und Claire ist zufrieden mit allem, was sie die letzten Tage mit Wölfchen erlebt hat. Auch der Umstand, dass beiden erst im Zug das im Gasthauszimmer vergessene Päckchen einfällt, lindert die Zufriedenheit nur kurz. Wölfchen schwört, sie nie wissen zu lassen, was das Päckchen enthielt und Claire weiß, dass er sich in einem schwachen Moment doch das Geheimnis entlocken lassen wird. Der Zug entschwindet in der Ferne.

Produktion

Rheinsberg entstand nach Motiven der gleichnamigen Novelle von Kurt Tucholsky, die 1912 erschienen war. Hoffmann hatte zuvor bereits 1963 mit Schloß Gripsholm eine Tucholsky-Novelle verfilmt.

Die Szenen in den Berliner Wohnungen von Claire und Wölfchen entstanden im Atelier. Der Film sollte ursprünglich unter anderem einen Besuch im echten Schloss Rheinsberg enthalten. Die DEFA (DDR) sah das Gebäude jedoch in nicht „filmbrauchbarem“ Zustand, sodass eine Filmerlaubnis verweigert wurde und die Szenen nun bei Rastatt entstanden.[1] Rheinsberg erlebte am 21. Dezember 1967 im Berliner Gloria-Palast seine Premiere.

Ehmi Bessel und Werner Hinz, die im Film Claires Eltern spielen, waren auch im realen Leben miteinander verheiratet; Bessels Tochter Dinah Hinz wirkte ebenfalls mit.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films nannte Rheinsberg eine „nostalgische Komödie nach der gleichnamigen Tucholsky-Novelle, von Kurt Hoffmann mit sicherer Routine inszeniert. Erfolgreiches Unterhaltungskino, ebenso gutherzig wie bieder.“[2] Der Evangelische Filmbeobachter urteilte: „Ein Kostümfilm, der den Zuschauer Werbespots assoziieren läßt. Von einer Postkartenrevue unterscheidet ihn das intelligente Spiel der Hauptdarstellerin und ihre Tucholskyredeweise. Anspruchslose Unterhaltung ab 14.“[3]

Auszeichnung

Cornelia Froboess wurde für ihre Darstellung der Claire 1968 mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. fh: Rheinsberg. In: Film-Echo, 2. September 1967.
  2. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 6. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 3112.
  3. Evangelischer Filmbeobachter, 20. Jahrgang, Kritik Nr. 17/1968, S. 19

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