Haspe

Haspe
Stadtbezirk Haspe
der Stadt Hagen
Wappen von Stadtbezirk Haspe
Koordinaten: 51° 21′ N, 7° 25′ O51.3477777777787.4236111111111124Koordinaten: 51° 20′ 52″ N, 7° 25′ 25″ O
Höhe: 124–143 m ü. NN
Fläche: 22,2 km²
Einwohner: 30.001 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Aug. 1929
Postleitzahlen: 58135, 58089
Vorwahl: 02331

Haspe ist der Name eines Stadtteils der kreisfreien Großstadt Hagen mit 30.001 Einwohnern (Stand: 2008) [1] im östlichen Ruhrgebiet. Durch Haspe fließt die Ennepe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Evangelische Kirche in Haspe

Urkundlich nachgewiesen ist die Bauernschaft Haspe bereits aus dem 12. Jahrhundert, als sie zur Herrschaft der Edlen Herren von Volmarstein gehörte. Im 13. Jahrhundert war Haspe Sitz eines Freistuhles.

Eine erste umfassende Aufstellung der Grundbesitzer in Haspe findet sich im Schatzbuch der Grafschaft Mark aus dem Jahr 1486. Zu dieser Zeit gehörte Haspe zum Amt Wetter und zum Gericht Hagen. Durch Dekret Napoleons I. vom 18. November 1808 wurde aus den fünf Bauernschaften Haspe, Westerbauer, Waldbauer, Vorhalle und Voerde die Munizipalität, der Amtsbezirk Enneperstraße, gebildet. Daraus schied 1868 Voerde aus, 1874 folgte Haspe.

Im 19. Jahrhundert kam 1856 die Landgemeinde Kückelhausen nach Haspe. Als Haspe am 20. Dezember 1873 durch Erlass des preußischen Königs die Stadtrechte verliehen bekam, besaß die Stadt etwa 9.800 Einwohner.

Am 1. April 1898 wurde die Landgemeinde Westerbauer mit der Stadt Haspe vereinigt.[2] Bei der Volkszählung 1905 wurde für Haspe eine Einwohnerzahl von knapp 20.000 festgestellt, zu deren Trinkwasserversorgung 1904 die Hasper Talsperre erbaut wurde.

Am 1. August 1929 wurde Haspe im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Ruhrgebiets zusammen mit den Gemeinden Boele, Fley, Halden, Herbeck, Holthausen und Vorhalle in die Stadt Hagen eingemeindet.[2] Damit endete nach 56 Jahren die Geschichte der selbstständigen Stadt Haspe.

Wirtschaft

Altes Bahnwärterhaus an der Kölner Straße

Von 1906 bis 1913 wurde das Hasper Eisen- und Stahlwerk (im Volksmund Hasper Hütte genannt) unter der Leitung von Peter Klöckner und Direktor Haenel entscheidend vergrößert. Das Werk, welches in seinen Glanzzeiten fast 10.000 Beschäftigte hatte, existiert heute nicht mehr.

Seit 1780 wird in Haspe auch der bekannte Eversbusch-Doppelwachholder (kein Schreibfehler!) mit 46 Vol.% gebrannt, der weit über die Hasper Grenzen als Hasper Maggi bekannt ist und sehr geschätzt wird. Das zweite „h“ in Doppelwachholder ist, wie die Brennerei Eversbusch versichert, kein Druckfehler. Diese Schreibweise hat alle Rechtschreibreformen überdauert und findet sich bis heute als Traditionsmerkmal auf den Flaschenetiketten. Früher gab es zudem verschiedene Brauereien wie die Brauerei Pfingsten und die Andreas Brauerei, von denen heute jedoch keine mehr in Haspe braut.

Die bundesweit bekannte (in Haspe auch gegründete) Firma Brandt (bekannt vor allem durch seine Produktion von Zwieback) hat ihre Produktion von Hagen-Haspe aus Kostengründen in die neuen Bundesländer verlegt - nur die Firmenverwaltung ist noch in Haspe beheimatet.

In Haspe sind heute nur noch kleine und mittelständische Betriebe beheimatet. Dazu sind aber zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte ansässig, so dass das Zentrum Haspes eine Konkurrenz zum Hagener Stadtzentrum darstellt.

Bergbau in Haspe

Giesspfanne und Schornstein. Objekt zur Erinnerung an die Hasper Industriegeschichte am Hasper Hüttenplatz

In Haspe wurde von 1836 bis 1935 Bergbau betrieben, dieser beschränkte sich auf den Abbau von Eisenstein. Hierdurch ist die ehemalige Ansiedlung von kleinen Hammerwerken, der Harkort’schen Fabrik und anderer Eisen- und Eisenerz verarbeitender Betriebe sowie der Markana Hütte (1836–1873) und der Hasper Hütte (1847–1982) zu erklären. Der Bergbau in Haspe unterstand dem Oberbergamt Dortmund. Haspe führte ein eigenes Berggrundbuch.[3]

Gesundheit

Das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe auf dem Mops ist ein Krankenhaus der Grundversorgung. Gesellschafterin der Krankenhaus-GmbH ist seit dem 1. Januar 2007 die Evangelischen Stiftung Volmarstein mit Sitz in Wetter (Ruhr).

Das Krankenhaus hat 314 Betten und behandelt ca. 11.000 stationäre Patienten jährlich. Die Klinik für Innere Medizin und die Klinik für Allgemeine Chirurgie mit ihren Schwerpunkten Unfallchirurgie, Orthopädische Chirurgie und Viszeralchirurgie nehmen an der Notfallversorgung der Stadt Hagen und des südlichen Ennepe-Ruhr-Kreises teil. In der Frauenklinik wurden 2009 fast 600 Babys geboren. Schwerpunkte der Frauenklinik sind außerdem die Urogynäkologie und die Laparoskopische Chirurgie. Die Klinik für Rheumatologie bildet mit der operativ tätigen Rheuma-Orthopädie der Orthopädische Klinik Volmarstein das Rheumazentrum Südwestfalen. Direkt neben dem Krankenhaus befindet sich ein Alten- und Pflegeheim, das ebenfalls von der Ev. Stiftung Volmarstein betrieben wird, sowie ein Tagespflegeangebot im Zentrum des Stadtteils Haspe. Abgerundet wird das Angebot durch das „Therapiezentrum am Mops“, welches ab dem 1. Januar 2008 ebenfalls eine Einrichtung der Ev. Stiftung Volmarstein ist.

Sport

Fußball

Bekanntester Sportverein in Hagen-Haspe ist der Hasper SV, dessen erste Fußball-Mannschaft in der Landesliga spielt.

Basketball

Der SV Haspe 70 spielt in der Regionalliga West.

Turnen
TGS Friesen Haspe (Kinderturnen, Turnen für Erwachsene und Senioren)
Turnspiel
Prellball Herren bei der TGS Friesen Haspe
Volleyball Hobby-Mixed bei der TGS Friesen Haspe
Leichtathletik
LG Haspe (Leichtathletik für Kinder ab fünf Jahren)

Freizeit

Haspe verfügt über ein Freibad. Ferner gibt es zahlreiche Sportvereine. Das 1. Musikcorps Blau-Weiss Hagen-Haspe 1959 e.V. tritt auch unter dem Namen Blueline Show & Marching Band auf.

Hasper Kirmes

Hasper Kirmeszug 2005

Die Hasper Kirmes findet jährlich Anfang Juni statt. Höhepunkt ist ein stimmungsvoller, sehenswerter Festwagenumzug, vergleichbar mit einem Rosenmontagszug. Initiator des Festumzuges ist der Hasper Heimat- und Brauchtumverein (HHBV).

Weblinks

 Commons: Haspe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Hagen: Bevölkerung in den Hagener Bezirken 2008, abgerufen am 2. Mai 2011
  2. a b Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  3. Peter Wiegand (Bearb.), Staatsarchiv Münster: Die Bestände in den Nordrhein-Westfälischen Staatsarchiven / Die preußischen Berg-, Hütten- und Salinenverwaltung 1763-1865. 1 Auflage. Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Münster 2000, ISBN 3-932892-13-5.

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