- Herbert Willi
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Herbert Willi (* 7. Jänner 1956, Vorarlberg) ist ein freischaffender österreichischer Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Willi wurde am 7. Jänner 1956 geboren und lebt in St. Anton im Montafon.
Er studierte Schulmusik und Theologie an der Universität Innsbruck (Magister der Philosophie) und zugleich Fagott und Klavier am Innsbrucker Konservatorium. Ab 1983 lernte er bei Helmut Eder am Mozarteum in Salzburg (Kompositionsdiplom und Magister Artium), danach bei Boguslaw Schaeffer.[1]
Werk
Herbert Willi über seine Arbeit:
- „Komponieren bedeutet für mich Inneres Hören ... Komposition hat mit Vertrauen zu tun. In der Stille und Absichtslosigkeit die Klänge zuzulassen, gehört mit zum Schönsten, das ich mir vorstellen kann.“
Herbert Willis Werk umfasst eine Oper, Orchesterwerke, Kammermusik für verschiedene Besetzungen sowie Solistenwerke. Bei dem Label WERGO ist eine Retrospektive mit den Orchesterwerken „Eirene“, „Räume“, „Rondino“ nach der Oper „Schlafes Bruder“, „geraume Zeit“ und „Begegnung“ erschienen. Ebenso wurde von dem japanischen Label Camerata Tokyo eine CD mit Herbert Willis Kammermusik der Jahre 1984 bis 2005 veröffentlicht.
Die Salzburger Festspiele und das Cleveland Orchestra gaben 1991 das „Konzert für Orchester“ in Auftrag, Christoph von Dohnányi dirigierte die Uraufführung. 1994/95 gab das Opernhaus Zürich die Oper „Schlafes Bruder“ zum Jubiläum „1000 Jahre Österreich“ in Auftrag (Libretto von Robert Schneider, Uraufführung 1996). Als Auftragswerk für die Wiener Philharmoniker schrieb Willi 1997/98 anlässlich „150 Jahre Wiener Philharmoniker“ die „Begegnung für Orchester“.
Zuletzt schrieb Willi den „Zyklus Montafon“, der die Werke „Eirene“ (Konzert für Trompete und Orchester), „...geraume Zeit...“ (Konzert für Flöte, Oboe und Orchester), „ego eimi“ (Konzert für Klarinette und Orchester) und „Äon“ (ein Konzert für Horn und Orchester, das dem Solisten, Stefan Dohr, gewidmet ist) umfasst.[2] Im März 2008 kamen die Neufassung der Oper „Schlafes Bruder“ am Stadttheater Klagenfurt zur Uraufführung.
Auszeichnungen
- 1985, 1986, 1989: Österreichisches Staatsstipendium für Komponisten
- 1987: Preisträger beim Streichquartettwettbewerb der Wiener Konzerthausgesellschaft (sein „Streichquartett 1986“ wurde dabei durch das Arditti Quartett uraufgeführt)
- 1989: Kompositionspreis der Erste Bank
- 1990: Rolf-Liebermann-Stipendium für Opernkompositionen
- 1991: Förderpreis der Ernst-von-Siemens-Stiftung
- 1997: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
- 1998: Großes Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg
- 1992: „Composer in Residence“ bei den Salzburger Festspielen
- 1996–1998: „Composer in Residence“ und bei der Camerata Academia
- 2002/2003: „Composer in Residence“ der Gesellschaft der Musikfreunde des Wiener Musikvereins und des Wiener Concert-Vereins
- 2007: „Composer in Residence“ beim Pacific Music Festival in Sapporo
Ausgewählte Werke
Bühnenwerke
- Schlafes Bruder, Oper in einem Prolog, acht Szenen und einem Epilog (2006)
Orchesterwerke
- Für 16, Kleines Kamerkonzert (1990)
- Konzert (1991/92)
- Flötenkonzert (1993)
- Begegnung (1997/98)
- Rondino (1999/2000)
- Eirene, Konzert für Trompete und Orchester (2001)
- ...geraume Zeit..., Konzert für Flöte, Oboe und Orchester (2002/03)
- ego eimi, Konzert für Klarinette und Orchester (2005/06)
- Äon, Konzert für Horn und Orchester (2007)
Kammermusik
- Stück für Flöte solo (1985/86)
- Trio für Violine, Horn und Klavier (1992)
- Kairos im Kronos 1756/1956 für Violone, Viola und Violoncello (2005)
Einzelnachweise
- ↑ Willi, Herbert (Musikverlag Doblinger)
- ↑ [1] Klassik-Blog von Midou Grossmann: Herbert Willis 'Montafon-Zyklus' auf luftiger Höhe?
Weblinks
- Werke von Herbert Willi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie, Chronologie, Fotogalerie, aktuelle Aufführungen, Neuigkeiten zur Person, Werke, Hörbeispiele, Diskografie bei Schott Music
Siemens Musikpreis – FörderpreisträgerMichael Jarrell, George Lopez (1990) | Herbert Willi, Ensemble Avantgarde (1991) | Beat Furrer, Benedict Mason (1992) | Sylvia Fomina, Param Vir (1993) | Hans-Jürgen von Bose, Marc-André Dalbavie, Luca Francesconi (1994) | Gerd Kühr, Philippe Hurel (1995) | Volker Nickel, Rebecca Saunders (1996) | Moritz Eggert, Mauricio Sotelo (1997) | Antoine Bonnet, Claus-Steffen Mahnkopf (1998) | Thomas Adès, Olga Neuwirth (1999) | Hanspeter Kyburz, Augusta Read Thomas, Andrea Lorenzo Scartazzini (2000) | Isabel Mundry, André Werner, José María Sánchez Verdú (2001) | Marc André, Jan Müller-Wieland, Charlotte Seither (2002) | Chaya Czernowin, Christian Jost, Jörg Widmann (2003) | Fabien Lévy, Johannes Maria Staud, Enno Poppe (2004) | Sebastian Claren, Philipp Maintz, Michel van der Aa (2005) | Jens Joneleit, Alexander Muno, Athanasia Tzanou (2006) | Vykintas Baltakas, Markus Hechtle (2007) | Dieter Ammann, Márton Illés, Wolfram Schurig (2008) | Francesco Filidei, Miroslav Srnka, Lin Yang (2009) | Pierluigi Billone, Arnulf Herrmann, Oliver Schneller (2010) | Steven Daverson, Hèctor Parra, Hans Thomalla (2011)
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