Herkenrath

Herkenrath
Die Kirche St.Antonius Abbas in Herkenrath

Herkenrath ist der Wohnplatz 41 von Bergisch Gladbach und gehört zum Statistik-Bezirk 4 der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Herkenrath ist aus einem der ältesten Siedlungskerne im Stadtgebiet Bergisch Gladbach hervorgegangen. Das Entstehungsdatum des ursprünglich königlichen Fronhofs zu Herkenrath ist vermutlich in der frühmittelalterlichen Epoche der Karolinger anzusetzen. 1151 wurde der Siedlungsname in der Form „Herkenrode“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Siedlungsname gehört zur Gruppe der Rodungsnamen und setzt sich aus dem Personennamen „Herger“ oder „Herico“ und der Endung „rath“ (= Rodung) zusammen. Demnach bezeichnete Herkenrath ursprünglich die „Rodung des Herico/Herger“.[1]

Bis 1975 war Herkenrath ein Stadtteil von Bensberg. Zusammen mit Asselborn und Bärbroich bildet es den Statistischen Bezirk 4 der Stadt.

Der Bergbau

Wahrscheinlich haben bereits Römer in der Umgebung von Herkenrath Bergbau betrieben. Sichere Spuren deuten an vielen Stellen auf mittelalterlichen Bergbau hin. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts galt Herkenrath als ein Zentrum für den industriellen Bergbau. Rings um den Ort herum gab es mehrere größere Bergwerke, die vielen hundert Bergleuten Arbeit gaben. Besonders zu erwähnen sind die Gruben Blücher, Washington, Georg Forster, Berzelius, Weiß und Apfel.

Die Römisch-katholische Kirche

Die römisch-katholische Kirche und Pfarre heißt St. Antonius Abbas. Es gibt einen Pfarrverband Lerbach-Strunde, dem die Pfarreien St. Josef in Heidkamp, St. Antonius Abbas in Herkenrath, St. Johannes der Täufer in Herrenstrunden und St. Severin in Sand angeschlossen sind.

Schule und Kindergarten

Herkenrath verfügt über drei Kindergärten, eine Grundschule, eine Realschule und ein Gymnasium.

Infrastruktur

Im nahen Moitzfeld erreicht man die A 4. Auch die S-Bahn Linie S11 ist in Bergisch Gladbach Stadtmitte gut erreichbar. In Bensberg besteht die Möglichkeit, mit der Straßenbahn bzw. U-Bahn Linie 1 nach Köln zu fahren. Schließlich bietet der Verkehrsverbund Rhein-Sieg mit der Buslinie 453 Fahrten innerhalb des Stadtgebiets an. Die Busstation, welche am Gymnasium liegt, trägt den Namen "Am Ball".

Bevölkerung

Nach der EDV-Einwohnerdatei verfügte Herkenrath am 31. Dezember 2009 über insgesamt 3 689 Einwohner (darunter 204 Ausländer). Mit 764 Einwohnern (darunter 16 Ausländer) überwog die Altersgruppe über 65 Jahre gegenüber der Altersgruppe unter 18 Jahre mit nur 706 (darunter 37 Ausländer).

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 176

Literatur

  • Johann Bendel, Heimatbuch des Landkreises Mülheim am Rhein, Geschichte und Beschreibung, Sagen und Erzählungen, Köln-Mülheim 1925
  • H. Jakob Schmitz: Das tausendjährige Herkenrath, Bergisch Gladbach 1950
  • Bernhard Liedtke: Festschrift zur Kirchweihe nach dem Umbau und aus Anlass des 950jährigen Bestehens der katholischen Kirche zu Herkenrath, Bensberg-Herkenrath 1964
  • Willi Koll: Turnverein Herkenrath 1909 − 1984, Bergisch Gladbach 1984
  • Willi Koll, Gertrud Liedtke, Ursula Wenzel und andere: Kirche in Herkenrath, herausgegeben zur 975-Jahr-Feier, Bergisch Gladbach 1989
  • Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Herbert Ommer: Das Erbe des Erzes. Band 2, Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. Köln 2004, ISBN 3-00-014668-7.
  • Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Herbert Stahl: Das Erbe des Erzes. Band 3, Die Gruben in der Paffrather Kalkmulde, Bergisch Gladbach 2006, ISBN 3-932326-49-0.

Weblinks

 Commons: Bergisch Gladbach-Herkenrath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Herkenrath (Begriffsklärung) — Herkenrath bezeichnet: den Ort Herkenrath, Stadtteil von Bergisch Gladbach in Nordrhein Westfalen, Deutschland einen Ortsteil von Neunkirchen Seelscheid Herkenrath ist der Familienname folgender Personen: Adolf Herkenrath (* 1928), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Herkenrath — Herkunftsname zu dem gleich lautenden Ortsnamen (Nordrhein Westfalen) …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Fritz Herkenrath — (* 9. September 1928 in Köln) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der als Torhüter von Rot Weiss Essen in der Runde 1952/53 den DFB Pokal und 1954/55 die Deutsche Meisterschaft gewonnen hat. Er hat 21 Länderspiele in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Herkenrath — (* 18. April 1900 in Köln; † 13. November 1992 in Mainz) war ein deutscher Maler. Er war ein wichtiger Vertreter der Abstrakten Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Preise und Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Grube Herkenrath — Abbau von Schwefelkies Betriebsbeginn 1883 Betriebsende unbekannt Geografische Lage Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Herkenrath — (* 8. April 1928 in Siegburg; † 5. August 2009) war ein deutscher Politiker (CDU). Er war Bundestagsabgeordneter und Bürgermeister von Siegburg. Leben Herkenrath wurde 1928 als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren und absolvierte von 1948 bis 1950 …   Deutsch Wikipedia

  • Lutz Herkenrath — (* 15. Juni 1960 in Hannover) ist ein deutscher Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 2.1 Fernsehen 3 Theaters …   Deutsch Wikipedia

  • St. Antonius Abbas (Herkenrath) — St. Antonius Abbas von Südosten St. Antonius Abbas ist die römisch katholische Pfarrkirche von Bergisch Gladbach Herkenrath (Rheinisch Bergischer Kreis) in Nordrhein Westfalen. Der romanischen Kirche schließt sich ein modernes Gotteshaus aus den… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Herkenrath — Friedrich Fritz Herkenrath (born September 9, 1928 in Cologne) is a former football goalkeeper for Germany at the 1958 FIFA World Cup. He earned 21 caps between 1954 and 1958.He took his club team Rot Weiss Essen to the peak of its history and… …   Wikipedia

  • Erland Herkenrath — Erland Franz Herkenrath (September 24, 1912 ndash; July 17, 2003) was a Swiss field handball player who competed in the 1936 Summer Olympics.He was born in Zürich and died in Weggis.In 1936 he was part of the Swiss field handball team, which won… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”