Instandhaltung des Intercity-Express

Instandhaltung des Intercity-Express
ICE-Werk München mit ICE 1

Die Instandhaltung des Intercity-Express der Deutschen Bahn erfolgt in acht deutschlandweit verteilten Betriebswerken nach einem gegenüber früheren Fahrzeugen weiterentwickelten Konzept.

Mit Inbetriebnahme der ersten ICE-Züge (ICE 1) im Jahr 1991 wurde auch ein grundlegend neues Instandhaltungskonzept für die neuen Paradezüge eingeführt. So werden die Züge auch in der Instandhaltung in der Regel nicht getrennt und auf mindestens drei Ebenen gleichzeitig − unterhalb des Fahrzeugs, auf Einstiegshöhe sowie im Dachbereich − gewartet. Die Standzeit bei kurzen Werkstattaufenthalten soll dabei nur eine Stunde betragen und überwiegend nachts stattfinden. Als weitere wesentliche Neuerung gilt die Funk-Vormeldung der im rechnergestützten Diagnosesystem hinterlegten Mängel per Datenfernübertragung noch während der Fahrt.[1] Am 1. August 1987 stimmte der Bundesverkehrsminister, neben der Beschaffung von 41 Serien-ICEs, auch der Errichtung der notwendigen Wartungseinrichtungen zu[2]. Bereits im November 1986 war die Entscheidung gefallen, das erste ICE-Betriebswerk aus personal- und strukturpolitischen Gründen in Hamburg zu errichten.[3]

Zur Aufnahme des ICE-Betriebs war für die Züge der ersten ICE-Linie, bei einer planmäßigen Wendezeit am Bahnhof Hamburg-Altona von 109 Minuten, ein sechzigminütiger Aufenthalt im Bahnbetriebswerk Hamburg-Eidelstedt vorgesehen.[4]

Die regelmäßige Wartung der heute rund 260 ICE-Züge erfolgt in neu errichteten oder speziell für den ICE ertüchtigten Betriebswerken in Basel, Berlin, Dortmund, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig und München. In den Werken Basel, Dortmund und Köln werden dabei in den umlaufbedingten Wendezeiten kleinere Maßnahmen wie Laufwerksuntersuchungen und Entstörungsmaßnahmen vorgenommen sowie die Vorräte ergänzt bzw. WC- und Küchenabwasser entsorgt.

Die ICE-Züge sind, gegliedert nach Baureihen, in den Werken Berlin, Frankfurt, Hamburg und München beheimatet. Diese Werke tragen die technische Verantwortung für die jeweiligen Fahrzeuge und planen die jeweiligen Fahrzeugeinsätze. Sie verantworten auch die Einhaltung der Wartungsintervalle.

Zukünftig sollen die Züge auch in einem Werk der SNCF in Paris gewartet werden. Hauptuntersuchungen sowie Beseitigungen von Unfallschäden erfolgen in den Ausbesserungswerken Krefeld-Oppum und Nürnberg.

Das Nürnberger Instandhaltungswerk sollte, nach einem Plan zur Reorganisation der Instandhaltung von 2001, langfristig sich auf den ICE konzentrieren.[5] Wenig später war die Schließung des Werkes für das Jahr 2003 vorgesehen; die schwere Instandhaltung sollte demnach ausschließlich im Werk Krefeld erfolgen.[6]

Inhaltsverzeichnis

Wartungsintervalle

Das Wartungskonzept der Züge umfasst sieben Stufen (Stand: 2006)[7]:

  1. Alle 4.000 Kilometer wird eine etwa eineinhalbstündige[8] Inspektion vorgenommen. Die Sammelbehälter der WCs werden entleert und Frischwasser nachgefüllt. Auch werden akute Mängel (zum Beispiel nicht schließende Türen) repariert. Zusätzlich werden sicherheitsrelevante Wartungsarbeiten durchgeführt. Dazu gehören die Kontrolle der Trafoanlage auf Feuchtigkeit und der Stromabnehmerwippe auf Verschleiß. Auch eine Laufwerkskontrolle wird im Rahmen dieser Inspektion vorgenommen.
  2. Alle 20.000 Kilometer kommt es zur sogenannten etwa zweieinhalbstündigen Nachschau. Dabei werden zusätzlich die Bremsen, die Systeme der Linienzugbeeinflussung sowie der Gleitschutz geprüft.
  3. Nach 80.000 Kilometern kommt es zur so genannten Inspektionsstufe 1. In zwei je achtstündigen Modulen wird dabei eine Bremsrevision ebenso vorgenommen wie eine Prüfung von Klimaanlage, Kücheneinrichtung, Sitzen, Batterien und des Fahrgastinformationssystems.
  4. Nach 240.000 Laufkilometern werden im Rahmen der Inspektionsstufe 2 zusätzlich Fahrmotoren, die Lager und Wellen der Radsätze sowie die Kupplungen geprüft. Den Zeitaufwand für diese Stufe gibt die Deutsche Bahn mit zweimal acht Stunden an.
  5. Etwa jedes Jahr (nach 480.000 Kilometer) steht die dreimal acht Stunden umfassende Inspektionsstufe 3 an. Sie umfasst zusätzlich Prüfungen an den Luftpressern und der Trafo-Kühlung sowie Arbeiten im Fahrgastraum.
  6. Im Rahmen der 1. Revision werden nach 1,2 Millionen Kilometern alle weiteren Komponenten des Zuges untersucht. Dafür sind zweimal fünf Tage angesetzt.
  7. Im Rahmen der 2. Revision werden nach 2,4 Millionen Kilometern die Drehgestelle getauscht und viele weitere Komponenten zerlegt. Der Zeitaufwand liegt ebenfalls bei zweimal fünf Tagen.

Im Rahmen eines 2004 begonnen Projekts wurde die Laufleistung, nach der eine Revision IS 600 vorgenommen wird, von 1,4 auf 1,65 Mio. Lauf-Kilometer bei ICE-2-, ICE-3- und ICE-T-Zügen erhöht. Die ICE-1-Züge sollen folgen. Bis Dezember 2006 wurde für die meisten Bauteile darüber hinaus das Grundintervall für Fristarbeiten von 72.000 auf 144.000 Lauf-Kilometer verdoppelt.[9]

Seit 2005 unterliegt die ICE-Wartung der so genannten Integrierten Instandhaltung, dem 1998 eingeführten zentralen Instandhaltungssystem der Deutschen Bahn.[10]

Standorte

Basel

Das Betriebswerk Basel von DB Fernverkehr nimmt Wartungsarbeiten an ICE-Zügen vor.

Es soll dabei ab Mitte Juni 2009 auch Wartungsaufgaben für die schweiztauglichen ICE-T übernehmen. Dazu soll in der Nacht zum Sonntag jeweils ein in Zürich übernachtender ICE-T nach Basel überführt und am Sonntagmorgen nach Zürich zurückkehren.[11]

Berlin

Am Betriebsbahnhof Berlin-Rummelsburg ging 1998 eine zweigleisige Halle als drittes[12] Werk zur ICE-Wartung in Betrieb. Nach einer Bauzeit von 16 Monaten folgte im Januar 2002 eine zweite Ausbaustufe. Dabei wurde eine neue Halle mit drei Werkstattgleisen in Betrieb genommen; das Investitionsvolumen lag bei rund 30 Millionen Euro. Mit der Erweiterung konnte die gesamte ICE-2-Flotte (44 Triebzüge) in Berlin beheimatet werden. Bis Anfang 2002 wurden insgesamt 180 Millionen Euro in den Standort investiert.[13] (Eine andere Quelle spricht von einer Übertragung der ICE-2-Flotte von München nach Berlin zum 1. Juni 2000[14])

Mit dem Ausbau, der eine fünfgleisige Ausfahr-Abstellanlage in Karlshorst einschloss und ursprünglich bereits im Mai 2001 abgeschlossen werden sollte, stieg die Kapazität des Werkes von 40 auf 60 Triebzüge pro Tag.[15]

In dem Betriebswerk arbeiten rund 800 Mitarbeiter. Von den wöchentlich rund 590 in Rummelsburg behandelten Fahrzeugen sind fast 400 ICEs der Typen ICE 1, ICE 2, ICE T. Die ICE 2 sind seit 2000 in dem Werk beheimatet.[16] Seit Dezember 2007 wird auch ein Teil der ICE-TD-Flotte in Berlin instandgehalten.

Dortmund

Im Betriebswerk Dortmund können drei ICE-Züge parallel in einer rund 300 m langen Halle gewartet werden.[8]

Ende 2002 wurde das Betriebswerk Dortmund-Spähenfeld, in dem bis zuvor Reisezugwagen gewartet worden waren, zum bundesweit fünften Standort, in dem ICE-Züge gewartet werden. Etwa 50 Millionen Euro wurden für eine entsprechende Umrüstung ab November 2001 investiert.[17] Nach der Betriebsaufnahme wurden Fristarbeiten und kleinere Instandhaltungstätigkeiten an rund 20 ICE-3-Triebzügen pro Nacht durchgeführt.[18]

Mitte 2001 wurde der Umbau des Werkes für ICE-Wartung bekannt, nachdem Dortmund als nördlicher Endpunkt verschiedener aber 2002 über die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main ICE-3-Züge vorgesehen war. In Dortmund sollten kleinere Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt sowie die Züge abgestellt und gewaschen werden können. Dabei war von Investitionen in Höhe von knapp 100 Millionen DM und einer dreijährigen Bauzeit ausgegangen worden. Am 4. Juli 2001 hatte der Aufsichtsrat der DB AG den Ausbauplänen zugestimmt.[19]

Frankfurt am Main

Das seit mindestens 1938 bestehende Werk umfasst 13 Werkstattgleise, sieben Gebäude und eine Gesamtfläche von rund 100.000 m².[20] Die ICE-Wartung erfolgt dabei heute auf zwei dem Fernverkehr fest zugeordneten Gleisen. Drei weitere Gleise werden wechselweise von DB Regio (tags) und durch den Fernverkehr (nachts) genutzt.

In Frankfurt-Griesheim entstand das vierte ICE-Betriebswerk. Der südliche Teil der bestehenden Wartungshalle wurde dazu, bei geplanten Kosten von 35 Millionen D-Mark, umgebaut. Gleichzeitig entstand in Frankfurt-Höchst, auf der Nordseite des alten Güterbahnhofs, eine ICE-Waschanlage.[21] Der Werkteil der ICE-Instandhaltung ging am 27. April 2000 in Betrieb. Zunächst waren 120 Mitarbeiter für die Wartung der 13 ICE 3M und 11 ICE T5 zuständig. Die Außenreinigungsanlage sollte im Frühsommer gleichen Jahres folgen. Insgesamt sollten, einschließlich einer neu strukturierten Reisezug-Instandhaltung, 40 Millionen DM investiert werden.[22] Anfang Oktober 2000, etwas später als ursprünglich geplant, wurden die zehn abgenommenen ICE-T5-Züge in Frankfurt-Griesheim stationiert.[23]

Ab 2006 entstanden zwei zusätzliche aufgeständerte Gleise für die Wartung von ICEs und Zügen des Nahverkehrs sowie eine Unterflurdrehbank.[24] Im gleichen Jahr ging auch eine Mehrspannungsanlage für verschiedene europäische Stromsysteme in Betrieb. Die 2,2 Millionen Euro teure Anlage erlaubt, auf zwei 300 m langen Gleisabschnitten zwischen vier verschiedenen Bahnstromsystemen zu wählen und kurzzeitige Testfahrten unter Last zu absolvieren. Sie war zum Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme die einzige ihrer Art in Europa.[25] Die Mehrsystemfahrzeuge der Baureihen 406 (ICE 3) und die schweiztauglichen ICEs (ATCE) der Baureihen 411 (ICE-T) sind hier beheimatet.

Ende 1999 beauftragte die Deutsche Bahn den Bau einer vollautomatischen Waschanlage für ICE- und andere Fernzüge am Betriebsbahnhof Frankfurt-Höchst.[26]

Für die Instandhaltung der 15 ab 2011 zur Auslieferung anstehenden ICE-3-Züge der Baureihe 407 wird am bestehenden Standort eine zusätzliche Halle mit drei Gleisen entstehen. Die Inbetriebnahme des neuen Werksteils ist zum Fahrplanwechsel 2011/2012 vorgesehen (Stand: Dezember 2009). Der Standort Frankfurt ging aus Untersuchungen hervor, die 2007 aufgenommen worden waren.[20] Der Baubeginn für die 10 m hohe, 35 m breite und 238 m lange Erweiterung wurde am 9. Juli 2010 gefeiert. Die Wartung der Züge soll auf sechs Ebenen stattfinden, die Kosten der Erweiterung belaufen sich auf 40 Millionen Euro.[27] Etwa 100 Mitarbeiter sollen in der neuen Anlage arbeiten. Auf einer geplanten neuen Hebeanlage sollen erstmals alle 56 Achsen eines 200 m langen ICE-Zugs gleichzeitig angehoben werden können.[28]

Hof

Angesichts einer Präsentation eines ICE-TD-Zuges in Hof gab die Deutsche Bahn am 22. April 2000 bekannt, die Züge zukünftig in Hof zu warten. Zuvor war erwartet worden, dass das ICE-Werk München diese Aufgabe übernehmen würde.[29]

In einer ersten Baustufe wurden die Werksanlagen für 1,26 Millionen DM hergerichtet. In Hof sollten die Züge auch gewaschen und betankt werden.[30]

Nach Einstellung des ICE Verkehrs mit der BR 605 auf der Franken-Sachsen-Magistrale und Umbeheimatung der Züge findet in Hof keine Instandhaltung von ICE Fahrzeugen mehr statt.

Köln

In Köln warten etwa einhundert Mitarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb auf 220 m lange Gleisen etwa sechs bis acht Züge pro Nacht.[31] Im Betriebswerk Köln werden ICE 2, ICE 3 und ICE T gewartet.[32]

Ab Dezember 2007, bis voraussichtlich Oktober 2008, entsteht im Betriebswerk Köln ein zusätzliches ICE-taugliches Werkstattgleis von 220 m Länge. Die voraussichtliche Investitionssumme liegt bei fünf Millionen Euro.[32]

Leipzig

Im Dezember 2005 beschloss der Vorstand der Deutschen Bahn die Errichtung eines ICE-Werks in Leipzig.[33] Im Sommer 2007 lief die Baufeldfreimachung an.[34] Mitte April 2008 begannen an der Rackwitzer Straße in Leipzig die Bauarbeiten für das zukünftige Werk. In einer zweigleisigen, 225 m langen, Halle werden seit Dezember 2009 insbesondere ICE-T-Züge, aber auch InterCity-Wagen, gewartet werden. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 27,5 Millionen Euro. Bis zu acht ICE-Triebzüge erhalten hier je Nacht kleinere Reparaturen; langfristig sind auch größere Arbeiten vorgesehen, darunter der Wechsel von Neigetechnik-Modulen. Die rund 70 Mitarbeiter des Werks sollen aus dem Reisezugwagenwerk Leipzig Ost übernommen werden.[33][35] Darüber hinaus sollen 30 Mitarbeiter in der Verwaltung beschäftigt werden, 20 weitere für Reinigung und Versorgung.[36]

Das Werk wurde am 3. Dezember 2009 feierlich in Betrieb genommen.[34] Die Zahl der Mitarbeiter wurde bis Anfang 2011 um 30 auf 150 erhöht.[37]

Ende Januar 2011 kündigte die Deutsche Bahn an, das Werk bis 2016/2017 um ein drittes Gleis zu erweitern. In den 250 m langen Erweiterungsbau sollen elf Millionen Euro investiert werden.[37]

Hamburg

Hauptartikel: Bahnbetriebswerk Hamburg-Eidelstedt

In der Vorplanung für ein neu zu errichtendes ICE-Betriebswerk wurden als Standorte in den 1980er Jahren München und Hamburg diskutiert[4]. Im April 1987 beschloss der Vorstand der damaligen Deutschen Bundesbahn das für den ICE-Betrieb notwendige Betriebswerk in Hamburg zu errichten. Der Standort setzte sich gegen München durch.[38] Die Grundsteinlegung erfolgte am 20. Oktober 1988 unter Anwesenheit von 1000 Eidelstädter Bürgern.[38] Ebenfalls errichtet wurde eine Außenreinigungsanlage, die von den Zügen mit eigener Kraft durchfahren wird.[38] Die geplanten Baukosten beliefen sich auf etwa 200 Millionen D-Mark; etwa zwölf Millionen D-Mark waren für Maßnahmen des Umweltschutzes eingeplant worden.[38]

Die offizielle Inbetriebnahme erfolgte am 22. September 1990.[39] Ende 1990 wurde der Probebetrieb auf zwei von acht Gleisen aufgenommen. Insgesamt wurden 300 Millionen D-Mark (Preisstand: vor 1991) investiert. Zur Eröffnung arbeiteten 730 Menschen in dem Werk, darunter 410 Reinigungskräfte, 130 Metallfacharbeiter, 150 Mitarbeiter für die Datenverarbeitungs-Technik der Züge sowie 40 Ingenieure und Führungskräfte.[40] Die Neubauhalle wurde die nach dem Stand der Technik mit Unterflurdrehbank und Luftkissenfahrzeugen für den Drehgestelltausch ausgestattet.

In der 430 m langen und 65 m breiten ICE-Halle können bis zu acht ICE-Vollzüge mit bis zu zwei Triebköpfen und vierzehn Wagen gleichzeitig gewartet werden. Die Wartung findet dabei auf drei Arbeitsebenen statt[40].

Seit Aufnahme des ICE-Betriebes im Juni 1991 sind die ICE-1-Triebzüge in Hamburg beheimatet. Mit der Aufnahme des ICE-Verkehrs nach Dänemark wurden die ICE TD vom Betriebswerk Hof nach Hamburg umbeheimatet.

Am 28. April 2006 ging in Hamburg-Langenfelde eine neue Innenreinigungsanlage mit einem 390 m langen Bahnsteig sowie eine Außenreinigungsanlage in Betrieb.[41]

München

Am 18. Mai 1993 ging in München das zweite ICE-Werk, auf dem Gelände des Betriebswerks München 1 in Betrieb. Seine Errichtung wurde notwendig, um die Züge der neuen, am 23. Mai 1993 eröffneten, ICE-Linie Berlin/Bremen–München warten zu können. Mit der damit einhergehenden Erweiterung der ICE-1-Flotte von 41 auf 60 Triebzüge waren die Kapazitäten im bis dahin einzigen ICE-Betriebswerk Hamburg-Eidelstedt nicht mehr ausreichend gewesen. Ursprünglich sollten die ICE-1-Züge dabei in München nur kleinere Reparaturen erhalten, während größere Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten nur in Hamburg erfolgen sollten.[1][4]

Der Planungsauftrag für das Werk war Mitte 1991 an die Bundesbahndirektion München vergeben, die Baufeldfreimachung begann im November 1991. Bis Mitte 1992 war die rund einen halben Kilometer lange Baugrube ausgehoben, am 29. Juli wurde der Grundstein gelegt, am 20. April 1993 wurde das Richtfest gefeiert. Die 455 m lange und 120 Mio. D-Mark teure Halle nahm, auf einer Breite von 20 m, zunächst zwei Gleise auf. Das Werk wurde später auf sechs Gleise erweitert.[1]

Am 30. November 1994 wurde dabei das Richtfest für den zweiten Bauabschnitt gefeiert.[42]

Seit dem Fahrplanwechsel im Mai 1998 können auch RIGA-Garnituren in dem Werk gewartet werden.[43]

Alle 43 ICE-T-Triebzüge waren, seit ihrer Erstauslieferung 1999, zunächst in München beheimatet.[44] Nachdem die ab 2000 ebenfalls in den regulären Betrieb gegangenen ICE-3-Triebzüge ebenfalls in München stationiert wurden, war die Kapazität des Werks erschöpft. Zum 1. Juni 2000 wurden die Beheimatung der ICE-2-Züge nach Berlin übertragen.[14] Heute sind weiterhin die in Deutschland und Österreich zugelassenen ICE-T-Triebzüge (Baureihe 411) beheimatet. Die im Schweiz-Verkehr eingesetzten ICE-T-Züge (411) sind hingegen in Frankfurt am Main beheimatet.

Literatur

  • Egon Dheus (Hrsg.): ICE-Werk München. Von der Dampflokwartung zum ICE-Instandhaltungssystem. Verlag für Zielgruppenmarketing, Pöcking 1996, ISBN 3-9802432-1-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Meldung ICE-Betriebswerk in München termingerecht in Betrieb. In: Die Deutsche Bahn. Nr. 6, 1993, S. 497 f.
  2. Ohne Autor: Die weiteren Pläne der Neuen Bahn. In: Bahn-Special, Die Neue Bahn. Nr. 1, 1991, Gera-Nova-Verlag, München, S. 78 f.
  3. Der ICE wurde in München auf schnellen Trab gebracht. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 124, 1991, ISSN 0174-4917, S. 17 f.
  4. a b c Horst J. Obermayer: Behandlung und Instandhaltung der Triebzüge InterCityExpress. In: Herrmann Merker (Hrsg.): ICE – InterCityExpress am Start. Hermann Merker Verlag, Fürstenfeldbruck 1991, ISBN 3-922404-17-0, S. 52–55.
  5. Meldung Neue Werke-Struktur. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 4/2001, ISSN 1421-2811, S. 147.
  6. 'Neuordnung der Instandhaltung bei der DB AG. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2001, ISSN 1421-2811, S. 373.
  7. Deutsche Bahn AG: Der Innovationstreiber. In: bahntech. Nr. 1, 2006, ohne ISSN, S. 4–13 (PDF; 1,38 MB).
  8. a b Frau im Blaumann. In: mobil. Ausgabe Februar 2008, S. 50 f.
  9. Deutsche Bahn AG, DB Systemtechnik: Tätigkeitsbericht 2006 (PDF, 1,6 MB), S. 26 f.
  10. Das Rückgrat der Fahrzeugflotte. In: DB Welt, Ausgabe Juli/August 2008, S. 10
  11. ICE-T bald wieder bogenschnell?. In: Eisenbahn-Revue International, Ausgabe Mai 2009, ISSN 1421-2811, S. 240 f.
  12. DB Projekt Verkehrsbau GmbH (Hrsg.): Drehscheibe Berlin. Pilzkonzept., S. . 24-seitige Broschüre mit Stand von November 2001, S. 10.
  13. Meldung ICE-Werk Berlin-Rummelsburg: Neue Halle feierlich eröffnet. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 51, Nr. 3, 2002, S. 99.
  14. a b Meldung ICE-Rochaden. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2000, ISSN 1421-2811, S. 340.
  15. Meldung Ausbau des ICE-Werk Berlin. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2000, ISSN 1421-2811, S. 342.
  16. Boxenstopp in der ICE-Klinik. In: Berliner Morgenpost, 12. September 2008
  17. Meldung Dortmund: Standort für neues ICE Werk (sic!). In: Eisenbahntechnische Rundschau. 51, Nr. 3, 2002, S. 99.
  18. Ernst Reuss: Der Betriebseinsatz des ICE 3 – Fahrleistung im Flottendurchschnitt auf Weltrekordniveau. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 1/2004, ISSN 1421-2811, S. 14 f.
  19. Meldung: ICE-Werk für Dortmund. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2001, ISSN 1421-2811, S. 338.
  20. a b Neues ICE-Werk in Frankfurt-Griesheim geplant. In: DB Welt, Heft 12/2009, S. 15
  21. Meldung ICE-Werk für Frankfurt/M. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 4, 1999, ISSN 1421-2811, S. 115.
  22. Meldung ICE-Werk Frankfurt/M. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 6/2000, ISSN 1421-2811, S. 242.
  23. Meldung ICE-Abnahme schreitet voran. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 12/2000, ISSN 1421-2811, S. 530.
  24. Deutsche Bahn AG: Frankfurt RheinMainplus. Das Projekt. Der Eisenbahnknoten. Die Schieneninfrastruktur. (Status 2009). 32-seitige Broschüre mit Stand von Juni 2009, (PDF-Datei, 1,63 MB), S. 8.
  25. Meldung Französischtest für ICE. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 5/2006, ISSN 1421-2811, S. 241.
  26. Meldung Kärcher: ICE-Waschanlage für Frankfurt. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 48, Nr. 11, 1999, S. 693.
  27. DB Mobility Logistics AG (Hrsg.): Deutsche Bahn investiert 40 Millionen Euro in den Ausbau des ICE-Werkes in Frankfurt-Griesheim. Presseinformation vom 9. Juli 2010.
  28. ICE-Werk Griesheim schafft neue Jobs. In: DB Welt, Ausgabe September 2010, Regionalteil Mitte, S. 23.
  29. Meldung Weitere 605-Panne. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 6/2000, ISSN 1421-2811, S. 246.
  30. Meldung ICE TD im verschärften Probeeinsatz. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2001, ISSN 1421-2811, S. 98 f.
  31. Zug um Zug auf sicherer Fahrt. In: Kölner Stadt-Anzeiger vom 31. Juli 2007
  32. a b Neues Werkstattgleis für ICE-Instandhaltung. In: DB Welt, Ausgabe Dezember 2007, Regionalteil West, S. 21
  33. a b Bahn investiert 27,5 Millionen Euro in neue Leipziger ICE-Werkstatt. In: Leipziger Volkszeitung, 21. April 2008
  34. a b Deutsche Bahn (Hrsg.): ICE-Werk in Leipzig in Betrieb genommen. Presseinformation vom 3. Dezember 2009.
  35. In Leipzig beginnt der Bau einer ICE-Werkstatt. In: DB Welt, Ausgabe Juni 2008, S. 6
  36. Riesenhalle an der Rackwitzer Straße schluckt kompletten ICE. In: Leipziger Volkszeitung, 27. August 2009
  37. a b Werkstatt für Bahn-Flaggschiffe bekommt Anbau für ein drittes Gleis. In: Leipziger Volkszeitung, 29. Januar 2011, S. 18.
  38. a b c d Meldung Grundsteinlegung für InterCity Express-Bahnbetriebswerk. In: Die Bundesbahn. Nr. 12, 1988, S. 1192 f.
  39. Georg Wagner: InterCityExpress − Die Starzüge im Fernverkehr der DB. EK-Verlag, Freiburg 2006, ISBN 3-88255-361-8, S. 8
  40. a b Meldung Probebetrieb im ICE-Bw Hamburg-Eidelstedt aufgenommen. In: Die Bundesbahn, Ausgabe 9, November 1990, S. 1128 f.
  41. Meldung Betriebswerk erneuert. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 7/2006, ISSN 1421-2811, S. 322.
  42. Auch High-Tech muß in die Werkstatt. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 276, 1994, ISSN 0174-4917, S. 51.
  43. Meldung RIGA im ICE-Werk München. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 9, 1998, ISSN 1421-2811, S. 341
  44. Ohne Autor: ICE T. Start in Stuttgart. In: Eisenbahn-Kurier, Nr. 321, Juni 2001, ISSN 0170-5288, S. 6–9.

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