Itschnach

Itschnach
ZH dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Zürich und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Küssnacht zu vermeiden.
Küsnacht
Wappen von Küsnacht
Basisdaten
Kanton: Zürich
Bezirk: Meilen
BFS-Nr.: 0154Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8700
UN/LOCODE: CH KHH (Küsnacht)

CH FCH (Forch)

Koordinaten: (686480 / 241459)47.318338.582502413Koordinaten: 47° 19′ 6″ N, 8° 34′ 57″ O; CH1903: (686480 / 241459)
Höhe: 413 m ü. M.
Fläche: 12.35 km²
Einwohner: 13'138
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.kuesnacht.ch
Reformierte Kirche Küsnacht, links das Hauptgebäude der Kantonsschule
Reformierte Kirche Küsnacht, links das Hauptgebäude der Kantonsschule
Karte
Karte von Küsnacht

Küsnacht (ZH) ist eine politische Gemeinde in der Schweiz. Sie liegt an der so genannten Goldküste am unteren rechten Zürichseeufer im Bezirk Meilen im schweizerischen Kanton Zürich. Es ist nicht zu verwechseln mit der Schwyzer Gemeinde Küssnacht am Fuss der Rigi.

2006 wurde Küsnacht in einem Städterating der Zeitschrift Bilanz als lebenswerteste Stadt der Schweiz eingestuft.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

In Rot ein übereckgestelltes, quadratisches goldenes Kissen mit Eckquasten

Das Gemeindewappen von Küsnacht stammt vermutlich von der Gemeinde Küssnacht am Rigi, mit der Küsnacht Adelsbeziehungen pflegte und die ebenfalls ein Kissen im Wappen führt.

Geographie

  • Fläche: 1236 ha, davon 28 % Wald, 35 % Acker und Wiesen, 24 % Hofraum und Garten.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1634 1'064
1799 1'512
1850 2'486
1900 3'391
1950 8'920
2000 12'484
2007 13'026

Wirtschaft

Küsnacht ist mit einer Steuerkraft von rund 11'780 Franken, das heisst jährlichen Steuereinnahmen von rund 150 Millionen Franken, eine der reichsten Gemeinden der Schweiz, muss aber auch entsprechend zum Finanzausgleich im Kanton Zürich beitragen.

Geschichte

Küsnacht auf dem Gygerplan von 1667
Küsnacht vor 1778 (Stich von Heinrich Brupbacher)
Küsnacht auf der Wildkarte von 1848

Die ersten Spuren einer Besiedlung stammen von Seeufersiedlungen aus der Jungsteinzeit (4500 bis 2300 v. Chr.) im Heslibacher «Hörnli». Im Küsnachter Tobel beim Hügel der Ruine Wulp fand man Überreste aus der späteren Bronzezeit (2300 bis 800 v. Chr.).

Zur Römerzeit stand auf der Allmend ein Gutshof, dessen lateinischer Name fundus Cossiniacus die Grundlage des heutigen Ortsnamens sein dürfte. Später schliff sich die Bezeichnung in Chussenacho ab und wurde in dieser Form erstmals 1188 in einer päpstlichen Urkunde schriftlich festgehalten.

Im Hochmittelalter (950 bis 1250 n.Chr.) wurden die Herrschaftsrechte von den Freiherren von Regensberg ausgeübt, die ihren Sitz auf der Burg Wulp hatten. Im 14. Jahrhundert errichtete der Ritterorden der Johanniter bei der St. Georgskirche ihren Verwaltungsbezirk, die Komturei Küsnacht. Der letzte Komtur Konrad Schmid fiel 1531 als Gefährte von Ulrich Zwingli in der Schlacht bei Kappel. Das «Amt Küsnacht» wurde bis zur französischen Revolution von der Stadt Zürich verwaltet.

In den Abendstunden des 8. Juli 1778 ging ein heftiges Gewitter über Küsnacht nieder, so dass sich aus dem Küsnachter Tobel gewaltige Wassermassen über den Ort ergossen. Die Wassermassen zerstörten 15 Häuser, 8 Scheunen, 26 andere Gebäude und 8 Brücken. In den Fluten kamen 63 Menschen ums Leben. Eine in den Zürcher Kirchen erhobene Kollekte brachte 30.777 Gulden für die geschädigten Einwohner.

Im 19. Jahrhundert entstand das «Küsnachter Memorial», eine liberale Streitschrift, in der eine neue Kantonsverfassung mit gleichen Rechten für Stadt und Land gefordert wurde.

1832 wurde mit dem Zürcher Lehrerseminar das erste staatliche Lehrerseminar der Schweiz unter Ignaz Thomas Scherr im Seehof (heute C.G. Jung-Institut) eröffnet. Der erste zweijährige Ausbildungskurs wurde von 35 angehenden Lehrern besucht. Aus dem Küsnachter Lehrerseminar sind Schweizer Dichter wie Ernst Kappeler, Jakob Bosshart und Albin Zollinger hervorgegangen. Heute beherbergt die Gemeinde anstelle des Lehrerseminars die Kantonsschule Küsnacht. Während der Industrialisierung siedelten sich verschiedene Industriebetriebe in Küsnacht an, zu den bedeutendsten zählte die Terlinden & Co.

Persönlichkeiten

Berühmte Einwohner von Küsnacht waren bzw. sind unter anderem Tina Turner, Thomas Mann, Conrad Ferdinand Meyer, Gustav Knuth und Carl Gustav Jung.

Politik

Gemeindepräsident ist Max Baumgartner (FDP). Die Gemeinde an der Goldküste war wegen ihrer vielen wohlhabenden Einwohner eine Hochburg des Zürcher Freisinns. Inzwischen erreicht die Schweizerische Volkspartei (SVP) in Küsnacht fast die gleiche Wählerstärke wie die FDP[2].

Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten sind das Wehrmännerdenkmal im Ortsteil Forch, das Küsnachter Tobel mit der Drachenhöhle, dem Findling Alexanderstein und der spätmittelalterlichen Burgruine Wulp, der Rumensee und der Schübelweiher sowie das Carl Gustav Jung-Institut am Zürichseeufer.

Freizeitaktivitäten

Neben verschiedenen Wassersportmöglichkeiten auf dem Zürichsee bieten sich von Küsnacht aus ein ausgedehntes Netz von Wanderwegen und Mountainbike-Touren durch das Tobel bis hinauf zum Pfannenstiel an.

Oberhalb von Küsnacht liegt die Kunsteisbahn KEK. Sie umfasst eine Eishalle, ein offenes Eisfeld und eine Curlinghalle. [3]

Galerie

Weblinks

Referenzen

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. http://www.kuesnacht.ch/documents/2007_Kantonsratswahl_Formular-4_Protokoll.PDF
  3. KEK

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