- Jochen Busse
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Jochen Busse (* 28. Januar 1941 in Iserlohn) ist ein deutscher Schauspieler, Kabarettist und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Noch vor dem Abitur verließ der Sohn eines Fabrikanten die Schule, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Sein Debüt als Theaterschauspieler gab er mit 19 Jahren an den Münchner Kammerspielen. Erste Erfahrungen als Kabarettist sammelte er im Studentenkabarett „Die Knallfrösche“. Drei Jahre war er im Düsseldorfer Kom(m)ödchen aktiv. Von 1976 bis 1991 gehörte Jochen Busse zum Ensemble und Autorenteam der Münchner Lach- und Schießgesellschaft.
Ab Ende der 1960er Jahre übernahm Busse auch Rollen in Filmen und Fernsehproduktionen. Hier wurde er, wie in dem Dreiteiler 11 Uhr 20 zunächst meist als eiskalter Bösewicht eingesetzt. 1972 erhielt er die Rolle des Kriminalassistenten Siebenlist in der ZDF-Krimiserie Mordkommission, wo er, ermuntert durch Regisseur Kurt Wilhelm, erstmals sein komödiantisches Talent zeigen konnte. 1978 startete er mit der WDR-Serie Medienklinik seine erste eigene Sendung, später war er Dreh- und Angelpunkt der Sketchreihe Nur für Busse. In diesen Folgen zeigte das Multitalent Busse sich vor allem als Comedian. 1994 spielte er mit Gerd Baltus und Karsten Speck in der Serie 3 Mann im Bett den Patienten Gisbert. Von 1996 bis 2005 moderierte er die von RTL gesendete und von Rudi Carrell produzierte Freitagabendshow 7 Tage, 7 Köpfe. Außerdem feierte er ab Februar 1997 als Amtsleiter Hagen Krause in der RTL-Serie Das Amt in über 70 Episoden einen Erfolg. 2000 inszenierte er am Schillertheater in Wuppertal Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug. Seit August 2005 spielte er den Außerirdischen YOK in der Comedy-Serie Nicht von dieser Welt. Im April 2006 wurde er Moderator der Comedy-Talkshow Der heiße Brei auf Sat.1, in der Schauspieler die Rollen von Politikern und Prominenten spielen. Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit arbeitete er auch als Drehbuchautor. 2007 moderierte er im NDR die Sendung Lachen macht Spaß. Seit Ende 2007 tourte er mit Henning Venske und dem Programm Legende trifft Urgestein durch den deutschsprachigen Raum. Das aktuelle gemeinsame Bühnenprogramm trägt den Titel Inventur und feierte am 22. September 2009 Premiere.
Privates
Busse war nach seiner 1978 geschiedenen ersten Ehe mit einer Cutterin von 1994 bis 2000 in dritter Ehe mit Sabine Kersten verheiratet. Aus der letzten Ehe stammt ein Sohn. Von 2002 bis 2006 war er mit der Filmemacherin Bea Sommer liiert. Seit 5. November 2007 ist er zum vierten Mal verheiratet: mit Constanze Volkner, die vierjährige Zwillinge mit in die Ehe brachte.
Filme (Auswahl)
- 1967: Das Kriminalmuseum (Fernsehserie) – Teerosen
- 1969: Wenn Täubchen Federn lassen
- 1969: Ehepaar sucht gleichgesinntes
- 1969: Die jungen Tiger von Hongkong
- 1969: Ellenbogenspiele
- 1970: 11 Uhr 20
- 1970: Die Jungfrauen von Bumshausen
- 1970: Wenn die tollen Tanten kommen
- 1971: Tante Trude aus Buxtehude
- 1972: Hausfrauen-Report 3
- 1972: Trubel um Trixie
- 1977: Die Vertreibung aus dem Paradies
- 1978: Hausfrauen-Report 6: Warum gehen Frauen fremd?
- 1983: Die Supernasen
- 1983: Kehraus
- 1984: Die Wannseekonferenz
- 1984: Zwei Nasen tanken Super
- 1985: Die Einsteiger
- 1986: Geld oder Leber!
- 1986–1992: Die Hausmeisterin (Fernsehserie)
- 1988: Zärtliche Chaoten II
- 1988–1993: Graf Duckula (Fernsehserie)
- 1992: Go Trabi Go 2
- 1993: Hochwürden erbt das Paradies
- 1997–2002: Das Amt (Fernseh-Comedy-Serie)
- 1998: Solo für Klarinette
Auszeichnungen
- 1987 – Saure Gurke Negativpreis des Deutschen Medienfrauentreffens
- 1998 – Bambi Publikumspreis für die beliebteste Comedy-Show für 7 Tage, 7 Köpfe
- 2000 – Deutscher Comedypreis Ehrenpreis für sein Lebenswerk
- 2004 – Deutscher Comedypreis Sonderpreis für Ausdauer und Popularität für 7 Tage, 7 Köpfe
- 2010 – Deutscher Kleinkunstpreis Ehrenpreis, zusammen mit Henning Venske
Weblinks
Commons: Jochen Busse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Jochen Busse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jochen Busse in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Eigene Website
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