Johann III. Rode von Wale

Johann III. Rode von Wale
Wappen Johanns III., Titelblatt des Missale secundum ritum ecclesie Bremense, 1511

Johann III. Rode von Wale (auch Rhode, rufus, Johann Roden Bok) (* um 1445 in Bremen; † 4. Dezember 1511 in Bremervörde) war von 1497 bis 1511 Erzbischof vom Bistum Bremen.

Leben

Sein Vater Heinrich Rode war von 1484 bis 1496 Ratsherr in Bremen, Johann war also nach Burchard Grelle der zweite (und letzte) Bürgerliche der in Bremen zum Bischof gewählt wurde. Johann studierte ab 1465 in Rostock. Zwischen 1468 und 1485 war Domdechant, anschließend war er Dompropst. Während seiner Zeit als Dekan war er in der Universität Erfurt immatrikuliert, wo er 1470 zum Rektor gewählt wurde. 1474 wurde ihm von beiden Universitäten der Doktortitel verliehen.

Am 30. Januar 1497 wurde er zum Erzbischof von Bremen gewählt. Gleich bei Antritt seines Amts musste er feststellen, dass er sich ohne militärische Macht im Bremischen nicht durchsetzen konnte und wandte sich an Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel. Dafür nahm er dessen 12-jährigen Sohn Christoph von Braunschweig-Lüneburg zum Koadjutor.

Magnus I. von Sachsen-Lauenburg machte altsächsische Ansprüche an Wursten geltend. Als Magnus das Land überfiel, rief Johann die Städte Bremen und Hamburg an und trieb ihn, auch mit Hilfe der Dithmarscher, aus dem Land. Darauf holte Magnus die Große Garde, auch Schwarze Garde genannt, aus Holland und Ostfriesland zur Hilfe. Erst vor Bremen wurde sie abgewiesen. Bei Verden eroberte sie den Übergang über die Weser, verwüstete das Bremische, insbesondere die Klöster, und einen Teil des Lüneburgischen, und versuchte dann über Lehe (heute ein Stadtteil von Bremerhaven), ins Land Wursten einzudringen. Dort wurden sie bei Weddewarden zurückgeschlagen, woraufhin die Schwarze Garde ins Land Hadeln einmarschierte. Anfang 1500 fanden dann Friedensverhandlungen statt: Die Herzöge von Sachsen-Lauenburg behielten Land Hadeln, die Wurster begaben sich unter die Herrschaft des Erzbischof, behielten dabei aber weitgehend ihre Unabhängigkeit. Die Schwarze Garde wurde vom dänischen König unter Vertrag genommen, der mit ihr Dithmarschen erobern wollte. Dort wurde sie aber bei der Schlacht bei Hemmingstedt von den Dithmarschern vernichtend geschlagen.

Rode versuchte vergebens verlorengegangene Rechte des Erzstifts wieder zurückzugewinnen. Deshalb ließ er von 1498 bis 1500 das „Vörder Register“ (Registrum bonorum et Iurium Castri Vorde citra et ultra Oestam, verwahrt im Königlichen Archive zu Stade) erstellen, das die Bezirke des Stiftes Bremen und die landesherrlichen Ansprüche umreißt. Die aufgeführten Bezirke sind: die Börden Oerel, Lamstedt, Mulsum, Bargstedt, Ahlerstedt, Oldendorf, Selsingen, Heeslingen, Sittensen, Elsdorf und Altenwalde, ferner der große Marschbezirk mit den Gerichten in den drei Kirchspielen Osten, Großenwörden und Horst, dem Gericht Vieland und dem Lande Wursten. [1]

Johanns Ankauf der waldreichen Wingstberge, eines altbillungischen Besitzes, führte 1544 zur Fehde seines Neffen Johann Rode gegen Johanns Nachfolger Christoph von Braunschweig-Lüneburg, weil dieser unter dem Vorwand, der Besitz sei Kirchgut, es seinem eigenen Sohn Karsten Hillen zuwenden wollte.

1502 ließ Johann das alte nördliche Seitenschiff des Langhauses im Bremer Dom durch die heute noch erhaltene Nordschiffhalle ersetzen.

1503 schloss er auf dem Leher Thingplatz in der Nähe der Geestefähre einen 5-jährigen Waffenstillstand mit den Ostfriesen. [2]

Im Bremer Dom befindet sich ein figürlicher Grabstein von ihm.

Literatur

Einzelnachweise

  1. www.amtsgericht-bremervoerde.niedersachsen.de, Stand: 25. März 2007
  2. www.lehe.de, Stand: 25. März 2007


Vorgänger Amt Nachfolger
Heinrich II. von Schwarzburg Erzbischof von Hamburg-Bremen
1497–1511
Christoph von Braunschweig-Lüneburg

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