- Kanonenjagdpanzer
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Kanonenjagdpanzer 4–5 Kanonenjagdpanzer 4–5 auf dem Truppenübungsplatz Munster
Allgemeine Eigenschaften Besatzung 4 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze) Länge 8,75 m (mit Kanone), 6,29 m (nur Wanne) Breite 2,98 m Höhe 2,10 m Masse 25,7 Tonnen Panzerung und Bewaffnung Panzerung 50mm Panzerstahl Hauptbewaffnung 1 × 90-mm-Rheinmetallkanone L/40,4 (51 Schuss) Sekundärbewaffnung 1 × MG3 als BlendenMG 1 × MG3 als FlaMG
Beweglichkeit Antrieb Achtzylinder-Vielstoffmotor Daimler-Benz MB 837; Hubraum: 29,9 L
500 PS (368 kW)Federung Torsionsstab Höchstgeschwindigkeit 70 km/h (Straße) Leistung/Gewicht 19,5 PS/Tonne Reichweite ca. 385 km Der Kanonenjagdpanzer 4–5, auch Jagdpanzer Kanone 90 mm oder Kanonenjagdpanzer oder KaJaPa war der zweite Jagdpanzer der deutschen Bundeswehr, aber der erste mit Rohrbewaffnung.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Nach dem Krieg setzte die Bundeswehr auf eine „bewegliche Verteidigung“, die unter anderem den Einsatz von Panzerjägern vorsah. Diese sollten die Infanterie bei der Abwehr feindlicher Panzer unterstützen. Dazu beschaffte die Bundeswehr ab 1961 den Raketenjagdpanzer 1 und dann ab 1966 den Kanonenjagdpanzer 4–5, der bis 1968 die in den Panzerjägerkompanien und den Panzerjägerzügen der Panzergrenadierbataillone eingesetzten US-amerikanischen Modelle M 41, M 47 und M 48 ablöste.
Entwicklung
Die Entwicklung des Kanonenjagdpanzers begann 1960 und gründete sich auf den Erfahrungen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg – der Kanonenjagdpanzer stellte eine Weiterentwicklung des Jagdpanzers IV dar. Der Auftrag zur Fertigung wurde den Rüstungsunternehmen Henschel und Ruhrstahl (später Rheinstahl-Hanomag) erteilt, die jeweils zwölf Prototypen fertigten, die sich nur in der Anzahl der Laufrollen unterschieden. Henschel favorisierte sechs Laufrollen je Seite, wogegen Rheinstahl-Hanomag auf fünf Laufrollen setzte.
Nach umfangreichen Truppenversuchen durch das deutsche Heer war die Erprobung im Jahr 1963 abgeschlossen, und es wurde die Version des Rüstungskonzern Rheinstahl-Hanomag ausgewählt. In den Jahren 1965 bis 1967 wurden 770 Einheiten gefertigt und unter der Bezeichnung „Kanonenjagdpanzer 4–5“ eingeführt.
Aufbau und Einsatz
Es handelt sich um ein turmloses Fahrzeug in Kasemattbauweise mit einer 90-mm-Kanone. Die Panzerung bestand aus legierten Walzblechen und war abgeschrägt. Die Bordkanone war zusammen mit dem Blendenmaschinengewehr um 15° nach beiden Seiten, 15° nach oben, 8° nach unten schwenkbar. Die Munitionsarten waren hauptsächlich Hohlladung und Quetschkopf; daneben gab es Nebel- und später auch Leuchtmunition. Die Fahrzeuge wurden von der Bundeswehr in den schweren Kompanien der Panzergrenadier- und Jägerbataillone, in den Panzerjägerkompanien der Panzergrenadierbrigaden, später auch in den Panzerjägerbataillonen der Jäger- und Gebirgsjägerbrigaden eingesetzt. Die Besatzung bestand aus Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze und Fahrer. Einsatzgrundsatz war der Kampf aus Stellungen. Die selbständigen Panzerjägerkompanien wurden entweder geschlossen im Panzerabwehrschwerpunkt der Brigade eingesetzt, oder ihre Züge wurden einzeln den Panzergrenadierbataillonen zugeordnet.
Gegen die sowjetischen T-64 und T-72 erwies sich die Munition der 90-mm-Kanone als nicht mehr ausreichend, da sie nur noch auf Entfernungen unter 1000 m eine ausreichende Wirkung bot. Durch die Konstruktion als Kasemattpanzer bot der Kanonenjagdpanzer keine Weiterentwicklungsmöglichkeit für den Einbau einer größeren Kanone.
Ab 1983 wurden daher 162 Kanonenjagdpanzer zum Jagdpanzer Jaguar 2 mit dem Waffensystem TOW umgebaut. Weitere 486 Fahrzeuge wurden zu Beobachtungspanzern bzw. zu Beobachtungs- und Führungspanzer umgerüstet. Dazu wurde die Kanone bis auf die Kanonenblende entfernt, die aus Gewichtsverteilungsgründen am Fahrzeug verbleiben musste. Sie dienten als VB-Panzer in den Artilleriebataillonen sowie in den Panzermörserkompanien der Panzergrenadierbataillone.
Noch bis 1990 waren Kanonenjagdpanzer in den Panzerjägerkompanien und Panzerjägerzügen der Heimatschutztruppe im Einsatz.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Kanonenjagdpanzer – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKampfpanzer: M 47 | M 48A1, M 48A2C, M48A2GA2 | Leopard 1 | Leopard 2
Schützenpanzer: M39 | Schützenpanzer kurz, Hotchkiss 11-2 | Schützenpanzer lang, HS 30 | Marder | Puma
Raketenwerfer: Raketenwerfer MARS
Jagdpanzer: Kanonenjagdpanzer | Raketenjagdpanzer 1, HS 30 | Raketenjagdpanzer 2 | Jaguar 1 und 2
Spähpanzer/Beobachtungspanzer: M41 | Schützenpanzer Kurz 11-2 | Beobachtungspanzer
Panzerhaubitzen: leichte Panzerhaubitze M7B2 Priest | mittlere Panzerhaubitze M52 | mittlere Panzerhaubitze M44 | schwere Panzerhaubitze M55 | Selbstfahrlafette M107 | Selbstfahrlafette M110 | Panzerhaubitze M109 | Panzerhaubitze 2000
Transportpanzer: T16 gepanzertes Transportfahrzeug | M 113 G3 GE | Bv206D/S Geländetransportfahrzeug
Panzerpioniere: Minenwurfsystem Skorpion | Pionierpanzer Dachs | Panzerschnellbrücke Biber | Brückenlegepanzer M48 | Pionierpanzer 1 | Minenräumpanzer Keiler
Flugabwehrpanzer: Roland | M 42 A1 | Flugabwehrkanonenpanzer Gepard
Bergepanzer: Bergepanzer M74 | Bergepanzer 1 | Bergepanzer 2 | Bergepanzer Büffel
Sanitätspanzer: Wiesel 2 KrKw | M113 Krkw | Bv 206 S KrKw
Waffenträger: M113 Panzermörser 120 mm | Wiesel 1 MK | Wiesel 1 TOW | Wiesel 2 120mm Mörser | Wiesel 2 Gefechtsstand | Wiesel 2 Pionier-Erkundungstrupp | Wiesel 2 Ozelot
Kettenzugmittel: Vollkettenartillerietraktor M4 | Vollkettenartillerietraktor M5A4
Prototypen: Kampfpanzer 70 | VTS1 | VT1-1/-2 | Spähpanzer SP I.C. | GPM | Marder 2 | PSB 2 | Panzerschnellbrücke Leguan (in Erprobung)
Neue Gepanzerte Plattform | Transport- und Gefechtsfahrzeug PUMA | Begleitpanzer 57 AIFSV
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