Andreas von Schoeler

Andreas von Schoeler
Andreas von Schoeler, 1975

Andreas von Schoeler (* 4. Juli 1948 in Bad Homburg vor der Höhe) ist ein deutscher Politiker (SPD, früher FDP).

Er war von 1976 bis 1982 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern und von 1991 bis 1995 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Schoeler ist Jurist. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Oberbürgermeisters von Frankfurt am Main verließ er die Politik und ging in die freie Wirtschaft. Dort war er von 2000 bis 2006 Geschäftsführer der Consulting-Firma CSC Deutschland Solutions GmbH, vorher arbeitete er als Business Development Director Government bei Andersen Consulting. Ab 1. September 2006 ist er Mitglied im Aufsichtsrat der CSC Deutschland Solutions GmbH. Im Frühjahr 2007 ist Andreas von Schoeler zum Aufsichtsrat der Unternehmensberatung MP Marketing Partner AG in Wiesbaden bestellt worden.

Familie

Andreas von Schoeler ist seit 1977 mit der Rundfunkjournalistin Ulrike Holler verheiratet. Sie haben zwei gemeinsame Söhne.

Partei

Schoeler war seit seinem 18. Lebensjahr Mitglied der FDP, trat aber nach dem Bruch der sozial-liberalen Koalition 1982 mit anderen linksliberalen Parteimitgliedern aus der FDP aus und wechselte zur SPD.

Abgeordneter

Schoeler war von 1972 bis 1982 Mitglied des Deutschen Bundestages. Nach dem Bruch der sozial-liberalen Koalition verließ er am 23. November 1982 die FDP-Bundestagsfraktion und legte am 8. Dezember 1982 sein Mandat nieder. Er wurde stets über die Landesliste Hessen der FDP in den Bundestag gewählt. Bei der Bundestagswahl 1983 scheiterte sein Versuch über die Liste der SPD erneut in den Bundestag einzuziehen.

Öffentliche Ämter

Am 16. Dezember 1976 wurde Schoeler als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern (Werner Maihofer) in die von Bundeskanzler Helmut Schmidt geführte Bundesregierung berufen. Nach dem Bruch der sozial-liberalen Koalition schied er am 17. September 1982 aus dem Amt.

1984 wurde er im Kabinett Börner III hessischer Innenstaatssekretär unter Horst Winterstein. Nach der Niederlage in der vorgezogenen Landtagswahl in Hessen 1987 schied er aus dem Ministerium aus. Nach kurzer Zeit außerhalb der Politik wurde von Schoeler 1989 Wirtschaftsdezernent in Frankfurt am Main. Als es 1991 zunehmende Konflikte zwischen der Frankfurter SPD und dem Oberbürgermeister Volker Hauff gab, trat Schoeler am 8. Mai dessen Nachfolge an. Bereits 1993 kam es zu einer ersten Krise in der Koalition, da vier Abgeordnete des Stadtparlaments dem Kandidaten für das Amt des Verkehrsdezernenten Lutz Sikorski (Grüne) ihre Unterstützung verweigerte. Schoeler sprach damals von "vier Schweinen" in der SPD-Fraktion. 1995 zerbrach das rot-grüne Bündnis dann endgültig, weil abermals vier Stadtverordnete der rot-grünen Koalition die Gesundheitsdezernentin Margarethe Nimsch (Grüne) nicht mitwählten[1]. Schoeler ließ sich daraufhin als Oberbürgermeister abwählen, um den Weg für Neuwahlen frei zu machen. So kam es dazu, dass er in der dann anstehenden ersten Oberbürgermeisterdirektwahl in Frankfurt am Main mit 45,9 % zu 51,9 % der Stimmen gegen Petra Roth verlor (Wahlbeteiligung: 55,8 %)[2].

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hamburger Abendblatt vom 16. März 1995
  2. Die Welt vom 7. Juni 1995

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schoeler — ist der Name folgender Personen: Andreas von Schoeler (* 1948), deutscher Politiker Gregor Schoeler (* 1944), Professor für Islamwissenschaft an der Universität Basel Johann Friedrich Wilhelm von Schoeler (1731 1817), preußischer Generalmajor… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz von Miquel — Johannes von Miquel (1829 1901) Miquel (rechts) ca. 1889 im Deutschen Reichstag …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Stadtoberhäupter von Frankfurt am Main — Das Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters existiert erst seit 1868. Zuvor gab es zwei jeweils ein Jahr lang amtierende Stadtoberhäupter, älterer und jüngerer Bürgermeister genannt. Der letzte, Viktor Fellner, tötete sich 1866, als die Freie… …   Deutsch Wikipedia

  • Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein — (1818–1890) Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein (* 18. Dezember 1818 in Frankfurt am Main; † 29. April 1890 ebenda) war der erste Oberbürgermeister des preußischen Frankfurt. Er stammte aus der Adelsfamilie …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Trägern des Pour le Mérite (Militärorden) — Diese Liste führt Ritter des Ordens Pour le Mérite auf. Seit seiner Stiftung 1740 durch Friedrich den Großen wurde der Orden bis zum Ende der Monarchie im Königreich Preußen an insgesamt 5.430 Personen verliehen. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Orgeln in Hessen — Die Liste von Orgeln in Hessen umfasst die erhaltenen historischen Orgeln sowie die überregional bedeutenden Orgelneubauten in Hessen. Sie ergänzt den Hauptartikel Orgellandschaft Hessen, wo sich weitere Literatur findet. An historischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Scho — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (9. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 9. Wahlperiode (1980–1983). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1980 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt III — Das dritte Kabinett von Bundeskanzler Helmut Schmidt trat nach der Bundestagswahl 1980 an. Die Koalitionsparteien SPD und FDP entfremdeten sich jedoch im Jahr 1982 immer mehr. Streit gab es zu den widersprüchlichen Haltungen in der SPD zum NATO… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt II — Kabinett Schmidt II 16. Dezember 1976 bis 4. November 1980 Amt Name Partei Parl. Staatssekretär bzw. Staatsminister Partei Bundeskanzler Helmut Schmidt (* 1918) SPD Hans Jürgen Wischnewski bis 10. Dezember 1979 Gunter Huonker ab 10. Dezember 1979 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”